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Euro Hockey Tour: Schweizer Nati wird von Schweden deklassiert

epa12511877 Simon Knak of Switzerland reacts after a Swedish goal during the match between Sweden and Switzerland at the EHT ice hockey tournament in Tampere, Finland, 8 November 2025. EPA/Jussi Eskol ...
Chancenlos gegen Schweden: Die Nati um Simon Knak geht 3:8 unter.Bild: keystone

Harter Aufprall nach Überraschungssieg – die Hockey-Nati wird von Schweden deklassiert

Herber Rückschlag für das Schweizer Nationalteam: Nach dem Auftaktsieg gegen Finnland geht das zweite Spiel der Euro Hockey Tour in Tampere gegen Schweden deutlich 3:8 verloren.
08.11.2025, 15:3008.11.2025, 18:27

Vor allem defensiv konnten die Schweizer nicht an die starke Leistung am Donnerstag gegen den Gastgeber anknüpfen. Im Mitteldrittel musste man innert 13 Minuten vier Gegentreffer vom 2:2 zum 2:6 einstecken. Damit bleibt es dabei: Auch bei der vierten Teilnahme an der Euro Hockey Tour gelingt es den Schweizern nicht, ihre ersten beiden Spiele zu gewinnen.

«Wir werden spielerisch besser sein als zu Beginn gegen Finnland», hatte Nationaltrainer Patrick Fischer gehofft. Es trat aber genau das Gegenteil ein. Im ersten Drittel bezahlten die Schweizer einen hohen Preis für zwei Strafen, die von Jacob de la Rose und Fredrik Olofsson eiskalt ausgenützt wurden. Damit war das 1:0 durch das erste Länderspieltor von Sven Jung mit einem Flatterschuss wieder verspielt.

Katastrophales Mitteldrittel

Zu Beginn des Mitteldrittels zeigte sich auch Sandro Schmid im Powerplay effizient, danach verloren die Schweizer den Faden aber komplett. Viel zu einfach wurde im Aufbau der Puck verloren, zu wenig stimmte die Zuordnung im eigenen Drittel, zu viele Zweikämpfe gingen verloren. Zwischen der 27. und der 40. Minute trafen Linus Johansson, Erik Brännström, Isac Hedqvist und Jesper Fröden zur 6:2-Führung, beim vierten Gegentreffer liess sich auch Goalie Sandro Aeschlimann von der Unsicherheit seiner Vorderleute anstecken.

Im Schlussdrittel nahmen die Schweden dann deutlich den Fuss vom Gaspedal, ohne wirklich in Bedrängnis zu geraten. Bereits mehr als sechs Minuten vor Schluss riskierte Fischer alles und nahm den Goalie vom Eis, was Simon Knak prompt zum 3:6 nutzte. Weniger später hatte der Vier-Tore-Rückstand nach Frödens Schuss ins verwaiste Tor wieder Bestand. In der zweitletzten Minute sorgte Simon Ryfors für das happige Schlussresultat. Fünf der acht schwedischen Treffer erzielten Spieler aus der National League.

Inakzeptabel und nicht lustig

Die Schweizer redeten die klare Niederlage nicht schön. «Dieses Resultat ist nicht lustig», stellte Sandro Schmid beim SRF fest. «Wir müssen aus unseren Fehlern lernen, das war eine Lektion für uns.» Noch deutlicher wurde der zweite Torschütze Simon Knak. «Heute sind wir nicht als Team aufgetreten. Der Support von uns Stürmer für die Abwehr war inakzeptabel.»

Besser machen können sie es schon am Sonntag. Um 12 Uhr trifft man zum Abschluss dieses ersten Turniers der Euro Hockey Tour auf Tschechien.

Schweden - Schweiz 8:3 (2:1, 4:1, 2:1)
Tampere. 1731 Zuschauer. SR Magnusson/Österberg (SWE).
Tore: 6. Jung (Sigrist) 0:1. 11. De la Rose (Brännström, Fröden/Powerplaytor) 1:1. 16. Olofsson (De la Rose, Fröden/Powerplaytor) 2:1. 22. Schmid (Kessler, Rohrbach/Powerplaytor) 2:2. 27. Linus Johansson (Wingerli) 3:2. 31. Brännström (Linus Johansson, Larsson) 4:2. 32. Hedqvist (Asplund) 5:2. 20. (19:58) Fröden (Brännström) 6:2. 56. (55:28) Knak (Bertshy, Gross) 6:3 (ohne Goalie). 57. (56:14) Fröden (Olofsson) 7:3 (ins leere Tor). 60. (59:20) Ryfors (Fröden, Olofsson) 8:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Schweden, 3mal 2 Minuten gegen Schweiz.
Schweden: Jacob Johansson; Heed, Hagg; Persson, Heens; Larsson, Brännström; Andersson; Fröden, Ryfors, Fredrik Olofsson; Hartmann, De la Rose, Hugg; Sylvegard, Asplund, Hedqvist; Anton Bengtsson, Linus Johansson, Wingerli; Ehn.
Schweiz: Aeschlimann; Fora, Frick; Heldner, Berni; Chanton, Jung; Gross; Bertschy, Schmid, Biasca; Rohrbach, Moy, Knak; Simion, Jäger, Herzog; Kessler, Sigrist, Nussbaumer; Baechler.
Bemerkungen: Schweiz ohne Thürkauf (verletzt), Geisser (überzählig) und Berra (Ersatzgoalie). Schweiz von 53:02 bis 55:28 und von 55:58 bis 56:14 ohne Torhüter.
Schüsse: Schweden 23 (9-10-4), Schweiz 19 (3-8-7).
Powerplay-Ausbeute: Schweden 2/3, Schweiz 1/2.(nih/sda)

Entwarnung für Calvin Thürkauf und Attilio Biasca
Offiziell ist Luganos Leitwolf Calvin Thürkauf am Donnerstag im Spiel gegen Finnland durch eine «Oberkörper-Verletzung» für den Rest des Turniers ausgefallen. Es handelt sich dabei um eine Sehnen-Verletzung im Ellenbogen, die er sich beim Bully ohne jede gegnerische Einwirkung durch eine unglückliche Bewegung zugezogen hat. Ob er bereits am nächsten Mittwoch mit Lugano in Langnau wieder antreten kann, ist noch ungewiss. Die Blessur sollte jedoch keinen längeren Ausfall zur Folge haben.

In der zweiten Partie gegen Schweden kam Gottérons Attilio Biasca im Schlussdrittel nicht mehr zum Zuge. Nationaltrainer Patrick Fischer sagt, der Grund sei nicht eine Verletzung. «Er hatte sich bereits vor dem Spiel nicht wohl gefühlt und wir wollten kein Risiko eingehen.» Es sei offen, ob Biasca am Sonntag gegen Tschechien (12.00 Uhr) wieder zum Einsatz komme. (kza)
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Die beliebtesten Kommentare
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Hey! Ho! Let's Go
08.11.2025 15:41registriert Februar 2022
Ohne die gehobene ZSZ Fraktion, Glauser und Löffel läuft da nicht viel zusammen. Egal, zwei Drittel des Teams werden ohnehin nicht mehr dabei sein an Olympia… hoffentlich auch Fora!
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metzgli
08.11.2025 15:53registriert Januar 2025
Discher wird immer als super Trainer bezeichnet. Seine Erfolge hängen aber zu 100 % einfach von den NHL Spieler ab und die kommen nicht wegen ihm, sondern wegen der Euphorie die sie in der Schweiz verursachen
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