Für den SC Bern ist das Worst-Case-Szenario eingetreten: Der 16-fache Schweizer Meister muss in den Playoffs zuschauen. Den Bernern fehlte es im Heimspiel gegen Lausanne an der Effizienz, weshalb eine 1:4-Niederlage resultierte. Trotz guten Chancen vermochte einzig Dominik Kahun, zum 1:2 (51.), den Lausanner Keeper Tobias Stephan zu bezwingen.
Besser machten es die Gäste. Das 1:0 (17.) erzielte der formstarke Ken Jäger, der seinen vierten Treffer in den letzten fünf Partien schoss. Das 2:0 von Francis Paré fiel zwölf Sekunden vor der zweiten Pause nach schöner Vorarbeit des neuen Amerikaners Andy Miele. Für das vorentscheidende 3:1 (56.) zeichnete Benjamin Baumgartner verantwortlich. Der LHC feierte den siebenten Sieg in den letzten acht Partien.
Bern - Lausanne 1:4 (0:1, 0:1, 1:2)
12'949 Zuschauer. - SR Borga/Nord (SWE), Progin/Duarte.
Tore: 17. Jäger 0:1. 40. (39:48) Paré (Miele, Gernat) 0:2. 51. Kahun (Bader) 1:2. 56. Baumgartner (Kenins) 1:3. 59. Sekac (Gernat, Miele/Powerplaytor) 1:4.
Strafen: 5mal 2 plus 5 Minuten (Thiry) plus Spieldauer (Thiry) gegen Bern, 4mal 2 plus 5 Minuten (Krakauskas) plus Spieldauer (Krakauskas) gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Kahun; Sekac.
Bern: Wüthrich; Goloubef, Pinana; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Meile; Praplan, Kahun, Moser; Fahrni, Varone, Bader; Ruefenacht, Daugavins, Scherwey; Berger, Kast, Sciaroni; Näf.
Lausanne: Stephan; Glauser, Frick; Heldner, Gernat; Krueger, Marti; Riat, Fuchs, Sekac; Paré, Miele, Bozon; Bertschy, Jäger, Kenins; Krakauskas, Baumgartner, Holdener; Douay.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Henauer, Thomas, Untersander (alle verletzt), Neuenschwander (krank) und Jeffrey (überzähliger Ausländer), Lausanne ohne Emmerton, Fritsche, Genazzi (alle krank), Almond und Frolik (beide verletzt).
Am 4. März lag Ambri-Piotta noch zehn Punkte hinter dem zehntklassierten SC Bern, es sprach nahezu nichts mehr für eine Playoff-Qualifikation der Leventiner. Nun schafften die Leventiner mit dem sechsten Erfolg in Serie das scheinbar Unmögliche und überholten den SCB bei letzter Gelegenheit noch.
Den Sieg verdankte Ambri einem furiosen Mitteldrittel (4:0). Mann des Spiels war Dario Bürgler, der jeweils im Powerplay das 1:0 (24.) sowie das 5:1 (47.) erzielte und sich beim 2:0 von André Heim (28.) sowie beim 4:0 von Johnny Kneubuehler (40.) je einen Assist gutschreiben liess. Das Team von Trainer Luca Cereda kassierte bei den sechs Siegen bloss sieben Gegentore – das sagt vieles aus.
Ambri-Piotta - Rapperswil-Jona Lakers 6:2 (0:0, 4:0, 2:2)
6606 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc (SVK), Altmann/Wolf.
Tore: 24. Bürgler (Kostner, Kneubuehler/Powerplaytor) 1:0. 28. Heim (Bürgler, Hietanen/bei 5 gegen 3) 2:0. 34. Zwerger (Pestoni) 3:0. 40. (39:39) Kneubuehler (Bürgler) 4:0. 42. Baragano 4:1. 47. Bürgler (Pestoni/Powerplaytor) 5:1. 51. Trisconi (Dal Pian) 6:1. 55. Dünner (Mitchell/Powerplaytor) 6:2.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 5mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Pestoni; Cervenka.
Ambri-Piotta: Juvonen; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Fischer; Fohrler, Zaccheo Dotti; Burren; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Dal Pian, Zwerger; Neuenschwander, Bionda, Incir; Trisconi, Kostner, Bianchi; Barbei.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler (51. Bader); Jelovac, Profico; Aebischer, Maier; Vouardoux, Sataric; Baragano; Moses, Albrecht, Cervenka; Lehmann, Kossila, Brüschweiler; Wick, Dünner, Forrer; Zangger, Mitchell, Wetter.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Conacher, Conz, Dufey, Hächler (alle verletzt), Grassi und McMillan (beide gesperrt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Bircher, Djuse, Eggenberger, Lammer und Rowe (alle verletzt).
Qualifikationssieger Zug kann selbst gegen die ZSC Lions, die sie zuvor viermal hintereinander bezwungen hatten, nicht mehr gewinnen. Der Titelverteidiger erlitt mit 1:2 nach Verlängerung die fünfte Niederlage in Folge. Eine solche Negativserie gab es für die Zentralschweizer zuletzt 2017, als sie gar siebenmal in Serie verloren hatten.
Den entscheidenden Treffer zum nicht unverdienten Auswärtssieg der Lions erzielte Simon Bodenmann in der 64. Minute. In der 29. Minute hatte Sven Andrighetto für die Gäste in doppelter Überzahl ausgeglichen, nachdem Marco Müller den EVZ in der 12. Minute im Powerplay in Führung gebracht hatte. Es war im vierten Duell in dieser Saison das dritte Mal, dass die Entscheidung in der Overtime fiel. Die Lions können die Playoffs mit einem guten Gefühl in Angriff nehmen, gewannen sie doch zum fünften Mal in den letzten sechs Spielen.
Zug - ZSC Lions 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:1) n.V.
6650 Zuschauer. - SR Wiegand/Hungerbühler, Obwegeser/Kehrli.
Tore: 12. Müller (Hansson/Powerplaytor) 1:0. 29. Andrighetto (Noreau, Malgin/bei 5 gegen 3) 1:1. 64. Bodenmann (Geering) 1:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Jan Kovar; Malgin.
Zug: Genoni; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Kreis, Gross; Wüthrich, Vogel; Simion, Jan Kovar, Hofmann; Müller, Lander, Bachofner; Suri, Senteler, Zehnder; Allenspach, Leuenberger, De Nisco.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Kivistö, Geering; Phil Baltisberger, Weber; Pedretti, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Krüger, Bodenmann; Sopa, Sigrist, Quenneville; Diem, Schäppi, Riedi; Chris Baltisberger.
Bemerkungen: Zug ohne Martschini, Schlumpf (beide verletzt), Herzog (krank) und Klingberg (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Flüeler, Morant (beide verletzt), Denis Hollenstein, Trutmann (beide krank), Jakub Kovar und Roe (beide überzählige Ausländer).
Der HC Davos zieht mit einem 2:0-Heimsieg gegen Fribourg-Gottéron aus eigener Kraft direkt in die Playoff-Viertelfinals ein. Der einstige Leader verliert zum sechsten Mal in Folge.
Obwohl Fribourg noch um den Sieg in der Qualifikation spielte und Davos einen Sieg brauchte, um die Viertelfinals ohne Umweg zu erreichen, taten sich die beiden Teams nicht übermässig weh. Die entscheidende Szene ereignete sich in der 24. Minute, als der HCD-Tscheche Matej Stransky vor dem Tor vergessen ging und völlig frei zum 1:0 einschiessen konnte.
Gottéron musste ohne den Stammgoalie Reto Berra und den Abwehr-Strategen Raphael Diaz auskommen, beide waren vor der langen Reise ins Bündnerland erkrankt. Die Probleme der Freiburger lagen jedoch nicht in der Defensive. Vielmehr waren sie offensiv erschreckend harmlos und blieben im dritten Spiel in Folge ohne Torerfolg. Dennis Rasmussen traf stattdessen fünf Minuten vor Schluss zum 2:0.
Wesentlich besser in Form scheinen vor den Playoffs die Davoser. Das Team von Coach Christian Wohlwend gewann sechs der letzten sieben Partien und nun auch erstmals in dieser Saison gegen Fribourg.
Davos - Fribourg-Gottéron 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)
3896 Zuschauer. - SR Tscherrig/Dipietro, Meusy/Cattaneo.
Tore: 24. Stransky (Bromé) 1:0. 55. Rasmussen (Corvi/Powerplaytor) 2:0.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Davos, 1mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
PostFinance-Topskorer: Bromé; DiDomenico.
Davos: Aeschlimann; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Barandun; Heinen; Stransky, Rasmussen, Bromé; Wieser, Corvi, Ambühl; Frehner, Chris Egli, Schmutz; Nussbaumer, Prassl, Knak; Canova.
Fribourg-Gottéron: Hughes; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Kamerzin, Jecker; Marchon, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Brodin, Walser, Bykow; Lauper, Bougro, Jobin.
Bemerkungen: Davos ohne Simic, Stoop (beide verletzt) und Pospisil (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Berra, Diaz, Haussener, Jörg, Rantakari (alle krank) und Rossi (verletzt). Fribourg-Gottéron ab 57:58 ohne Torhüter.
Diesmal liess sich Biel die direkte Viertelfinal-Qualifikation in der letzten Runde nicht mehr nehmen: Die Seeländer bezwangen Lugano mit 4:1 auch im vierten Saisonduell, insgesamt war es der fünfte Sieg in Folge gegen die Bianconeri.
Das 2:0 nach 40 Minuten war ein zu mässiger Lohn für die Bieler, welche die ersten zwei Drittel mit einem Schussverhältnis von 40:16 (total 49:28) klar dominierten. Beide Tore erzielte der Finne Jere Sallinen (6./23.), das zweite in Überzahl. Nachdem Mark Arcobello in der 42. Minute mit seinem 22. Saisontreffer auf 1:2 verkürzte hatte, stellte Fabio Hofer (47.) den Zweitore-Vorsprung wieder her. Darauf hatte Lugano, das zum fünften Mal hintereinander auf fremdem Eis verlor, keine Antwort mehr.
Biel - Lugano 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)
5088 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Hebeisen, Stalder/Huguet.
Tore: 6. Sallinen (Rajala, Hischier) 1:0. 23. Sallinen (Lööv, Rajala/Powerplaytor) 2:0. 42. Arcobello (Loeffel) 2:1. 47. Hofer 3:1. 60. (59:15) Künzle 4:1 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Biel, 7mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Rajala; Arcobello.
Biel: Schikin; Rathgeb, Lööv; Fey, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Hischier, Sallinen, Rajala; Hügli, Cunti, Künzle; Hofer, Indrasis, Kessler; Kohler, Froidevaux, Schläpfer; Tanner.
Lugano: Markkanen (49. Fatton); Loeffel, Wolf; Chiesa, Alatalo; Villa, Guerra; Fazzini, Arcobello, Morini; Carr, Thürkauf, Prince; Herburger, Abdelkader, Herren; Vedova, Tschumi, Stoffel; Traber, Chiquet.
Bemerkungen: Biel ohne Brunner, Stampfli, Jakowenko, van Pottelberghe (alle verletzt), Haas (krank) und Korpikoski (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Josephs, Müller, Riva, Schlegel, Walker (alle verletzt), Bertaggia (krank), Boedker und Irving (beide überzählige Ausländer). Lugano von 57:32 bis 57:59 und 58:47 bis 59:15 ohne Torhüter.
Servette holte sich zum Abschluss der Qualifikation in der National League Selbstvertrauen für die Playoff-Achtelfinals. Die Genfer gewannen gegen überforderte SCL Tigers 9:1. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch den jungen Oskars Lapinskis hatten die Emmentaler, die angesichts des längst feststehenden Saisonendes einigen Nachwuchsspielern eine Einsatzmöglichkeit gewährten, den Genfern nichts mehr entgegenzusetzen.
Valtteri Filppula traf im ersten Drittel doppelt, Tyler Moy im mittleren Spielabschnitt dreifach. Es war der zweite Hattrick für den Schweiz-Amerikaner in der National League. Während Langnau sich nach einer enttäuschenden Spielzeit in die Sommerferien verabschiedet, kämpfen die Genfer gegen Lugano um einen Platz in den Playoff-Viertelfinals.
SCL Tigers - Servette 1:9 (1:3, 0:3, 0:3)
4385 Zuschauer. - SR Hürlimann/Ruprecht, Burgy/Gnemmi.
Tore: 5. Pouliot 0:1. 9. Lapinskis (Rohrbach, Blaser) 1:1. 12. Filppula (Winnik) 1:2. 14. Filppula (Winnik) 1:3. 27. Moy 1:4. 36. (35:27) Moy (Tömmernes) 1:5. 36. (35:53) Moy (Pouliot, Karrer) 1:6. 52. (51:49) Vatanen (Tömmernes, Winnik/Powerplaytor) 1:7. 53. (52:33) Berthon (Le Coultre, Smirnovs) 1:8. 53. (52:56) Völlmin (Richard) 1:9.
Strafen: 3mal 2 plus 10 Minuten (Pesonen) gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen Servette.
PostFinance-Topskorer: Olofsson; Tömmernes.
SCL Tigers: Baumann (36. Kurt); Zryd, Schilt; Diem, Grossniklaus; Blaser, Guggenheim; Aeschbach; Rohrbach, Saarela, Pesonen; Grenier, Schmutz, Olofsson; Weibel, Berger, Sturny; Liechti, Lapinskis, Wenger.
Servette: Descloux; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Vermin, Filppula, Winnik; Jooris, Richard, Rod; Moy, Pouliot, Smirnovs; Antonietti, Berthon, Riat; Vouillamoz.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Erni, Huguenin, Mayer, Punnenovs, Salzgeber und Stettler (alle verletzt), Servette ohne Charlin, Miranda, Patry und Tanner (alle verletzt).
In den Achtelfinals kommt es von Freitag bis Dienstag zu den Duellen Lausanne (7.) gegen Ambri-Piotta (10.) und Genève-Servette (8.) gegen Lugano (9.).
Ausserdem stehen die ersten Viertelfinal-Serien fest: Die ZSC Lions (3.) spielen gegen Biel (6.), die Rapperswil-Jona Lakers (4.) gegen Davos (5.). Zug trifft auf Servette oder Lugano, Fribourg-Gottéron bekommt es mit Lausanne oder Ambri-Piotta zu tun. (ram/sda)
Unglaublich hat es Bern fertig gebracht, die nur noch Mathematische Chance Ambris doch noch zu ermöglichen.