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NHL-Vorschau: Die Playoff-Chancen der Teams in der Saison 2024/25

Nashville mit Roman Josi plant sein nächstes letztes Hurra – watson tippt die NHL-Saison 2023/24
Roman Josis Nashville hat sich mit Steven Stamkos und weiteren Spielern verstärkt.Bild: imago, shutterstock; montage watson

Nashville plant sein nächstes letztes Hurra – watson tippt die NHL-Saison 2024/25

Am Freitagabend beginnt die NHL-Saison 2024/25. Wir sagen dir, wer die Favoriten in den vier Divisions sind und welche Schweizer sich Hoffnungen auf die Playoffs machen können.
03.10.2024, 14:2603.10.2024, 16:14
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Morgen geht es wieder los mit der NHL. Die New Jersey Devils und die Buffalo Sabres eröffnen die Saison mit einem doppelten Gastspiel in Prag. New Jersey mit drei Schweizern gehört zu den Teams, die nach einer Enttäuschung zurückschlagen wollen.

Andere Teams haben aufgerüstet und wollen endlich den Stanley Cup gewinnen. Die einen versammeln ihre alten Stars für ein letztes Hurra, während junge, aufstrebende Mannschaften ihnen ein Schnippchen schlagen wollen.

Prognosen sind schwierig – wir versuchen es trotzdem.

Eastern Conference

Metropolitan Division

Die «Swiss Devils» aus New Jersey sind einen Schweizer leichter geworden, Torhüter Akira Schmid ist jetzt bei den Vegas Golden Knights. Doch Nico Hischier, Timo Meier und Jonas Siegenthaler sind immer noch dort und sie wollen wie das gesamte Team eine Reaktion zeigen. Letzte Saison wurden die Devils als Titelkandidat gehandelt und verpassten die Playoffs wegen schwacher Verteidigung, noch schwächeren Goalies und gewichtigen, verletzungsbedingten Ausfällen.

FILE - Artwork of Johnny Cash adorns the mask of Calgary Flames goalie Jacob Markstrom as he watches the action during the second period of an NHL hockey game against the Vancouver Canucks in Vancouve ...
Jacob Markström soll jetzt für die Devils hexen.Bild: keystone

General Manager Tom Fitzgerald hat die wichtigsten Probleme gelöst. Auf der Goalieposition soll Jacob Markström für Ruhe sorgen. In der Verteidigung ist Brett Pesce dazugestossen, und die jungen Simon Nemec und Luke Hughes sind ein Jahr erfahrener. Im Sturm sollen weiterhin Hischer, Meier, Jack Hughes und Jesper Bratt für die Musik sorgen. Zudem ist die Mannschaft nun etwas physischer aufgestellt und sie hat mit Sheldon Keefe einen neuen Trainer mit moderneren Spielvorstellungen. In der Vorbereitung hat New Jersey nur ein einziges Spiel gewonnen – ein gutes Omen? Letzte Saison gewannen die Devils alle sieben Testspiele, nur um dann die Playoffs zu verpassen.

Die grösste Konkurrenz in der eigenen Division kommt von den Erzrivalen der New York Rangers. Mit 114 Punkten waren sie letzte Saison das beste Team der NHL. Die Rangers sind ein Team ohne Schwächen mit einem der besten Torhüter der Welt (Igor Shesterkin) zwischen den Pfosten. Und die jungen Leistungsträger wie Alexis Lafrénière und Kaapo Kakko werden eher noch besser. Das dritte Topteam in der Metro dürften die Carolina Hurricanes sein. Doch wie hat die Mannschaft von Rod Brind'Amour die Abgänge von Jake Guentzel, Brett Pesce, Brady Skjei, Teuvo Teräväinen und Stefan Noesen verdaut?

FILE - Pittsburgh Penguins' Sidney Crosby during the third period of an NHL hockey game against the New York Islanders, Wednesday, April 17, 2024, in Elmont, N.Y. (AP Photo/Seth Wenig, File)
Sidn ...
Wie gut sind die alternden Penguins rund um Sidney Crosby wirklich noch?Bild: keystone

Sidney Crosby hat zwar verlängert, aber die langfristigen Aussichten der Pittsburgh Penguins sehen nicht gut aus. Letzte Saison schafften es die «Pens» schon nicht in die Playoffs, obwohl der Rest der Division schwächelte – auch wegen eines miserablen Powerplays. Mit einem guten Powerplay ist die Playoff-Qualifikation vielleicht auch dieses Jahr wieder möglich. Aber für den ganz grossen Wurf sind Kris Letang (37), Erik Karlsson (34) oder Evgeni Malkin (38) zu alt und leider nicht mehr auf dem immer noch sehr hohen Niveau des ebenfalls 37-jährigen Crosby. Ebenfalls immer älter werden die New York Islanders, die zum Start der Saison möglicherweise auch noch ohne Stargoalie Ilya Sorokin auskommen müssen.

Die Washington Capitals haben sich klug verstärkt: mit Goalie Logan Thompson, Verteidiger Jacob Chychrun oder Stürmer Andrew Mangiapane. Für eine Playoff-Qualifikation müsste aber alles zusammenpassen. Den «Caps» geht es eher darum, dass Alex Ovechkin den Tor-Rekord von Wayne Gretzky holen kann. Der Russe müsste dazu 42 Tore schiessen.

Die Columbus Blue Jackets stehen nach dem tragischen Tod von Johnny Gaudreau vor einer schwierigen Saison. Alles andere als der letzte Platz würde überraschen. Die Philadelphia Flyers hoffen auf ihren neuen Star Matvei Mitchkov. Doch die Goalie-Sitation bei «Philly» lässt hinsichtlich einer Playoff-Qualifikation wenig Optimismus aufkommen.

Atlantic Division

Eine grosse Veränderung wurde bei den Toronto Maple Leafs erwartet, nachdem sie erneut in den Playoffs nicht überzeugen konnten. Doch die Veränderung kam nicht. Flügelstürmer Mitch Marner ist immer noch da – zum Leidwesen vieler Fans. Stattdessen hat General Manager Brad Treliving die Verteidigung mit Chris Tanev und Oliver Ekman Larsson und die Goaliepositon mit Anthony Stolarz aufgerüstet. Doch ob das reicht? Um die Fans zufriedenzustellen, reicht eine Playoff-Qualifikation nicht. Es müsste mindestens der Conference-Final sein.

Grosse Veränderungen gab es hingegen bei den Tampa Bay Lightning. Captain Steven Stamkos ist weg, genauso wie Verteidiger Mikhail Sergachev. Dafür ist der Schweizer JJ Moser neu beim Team aus Florida. Die Playoff-Qualifikation sollte für die immer noch sehr gut besetzten «Bolts» kein Problem sein. Reicht es für mehr? Das Stanley-Cup-Fenster in Tampa schliesst sich langsam.

Toronto Maple Leafs William Nylander celebrates with the bench after scoring to tie the game against the Ottawa Senators during third period NHL pre-season hockey action in Toronto, on Sunday, Septemb ...
Die Toronto Maple Leafs müssen endlich in den Playoffs liefern.Bild: keystone

Die Florida Panthers haben ihr Ziel erreicht und den Stanley Cup gewonnen. Der Kern des Teams ist noch der gleiche wie letztes Jahr, eine Playoff-Qualifikation ist grundsätzlich Formsache. Doch wie steht es um den Meisterblues? Wie gesund sind die Panthers nach dem langen Playoff-Run wirklich? Und wie gut ist Sergei Bobrovsky? Diese Fragen werden die Saison von Florida prägen.

Wie gut sind die Boston Bruins noch? Auch letzte Saison reichte es locker für die Playoffs, man gewann gar eine Runde gegen die Leafs. Doch die Center-Position ist immer noch dünn besetzt. Und GM Don Sweeney und Stammgoalie Jeremy Swayman scheinen einem Deal für einen neuen Vertrag noch nicht nahe gekommen zu sein. Ist das Jahr des Bostoner Rückschritts doch noch gekommen?

Ottawa Senators goaltender Linus Ullmark looks on during player introductions before first-period preseason NHL hockey game action Buffalo Sabres in Ottawa, Ontario, Thursday, Sept. 26, 2024. (Justin  ...
Mit Goalie Linus Ullmark könnte es den Senators endlich wieder einmal in die Playoffs reichen.Bild: keystone

Der Rest der Atlantic Division ist ein wenig zu bedauern. Die Ottawa Senators, die Detroit Red Wings und auch die Buffalo Sabres haben Fortschritte gemacht. Doch die besten Teams der Division waren so stark und konstant, dass es nie Platz hatte in den Playoffs. Am ehesten wird dieser Sprung dieses Jahr den Senators zugetraut, die sich mit Goalie Linus Ullmark klug verstärkt haben. Die Montreal Canadiens hofften ebenfalls auf bessere Zeiten, doch die jüngst verpflichtete Sturm-Hoffnung Patrik Laine hat sich in der Preseason bereits verletzt. Es sieht nach einem weiteren schwierigen Jahr für die «Habs» aus.

Western Conference

Central Division

Roman Josi und die Nashville Predators sind dieses Jahr ein komplett anderes Team. Schon letztes Jahr überraschten sie mit gutem Defensiv-Hockey und schafften die Playoff-Qualifikation. Nun haben sie in den Personen von Steven Stamkos (letzte Saison 40 Tore) und Jonathan Marchessault (42 Tore) einiges an zusätzlicher Feuerkraft erhalten. Die Verteidigung wurde zudem mit Brady Skjei verstärkt.

Das Ziel von GM Barry Trotz ist klar: Er will dem alternden Kern um Josi, Filip Forsberg und Ryan O'Reilly sowie Goalie Juuse Saros die Chance geben, nochmals um den Stanley Cup zu spielen. Die Erwartungen sind in Nashville jedenfalls gestiegen. Schon 2022 lancierte man dort ein letztes Hurra, unter anderem mit der Verpflichtung von Nino Niederreiter. Doch nach einem enttäuschenden Saisonstart wurde das Projekt wieder beerdigt.

Nashville Predators forward Steven Stamkos (91) shoots the puck during NHL hockey training camp Thursday, Sept. 19, 2024, in Nashville, Tenn. (AP Photo/George Walker IV)
In ungewohnter Farbe: Steven Stamkos schiesst seine Tore jetzt für Nashville.Bild: keystone

Die Colorado Avalanche und die Dallas Stars dürften gemeinsam mit Nashville das Spitzentrio der Division bilden. Colorado hat gezeigt, dass es neben Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen, Cale Makar und Devon Toews nicht viel Kadertiefe braucht, um zu bestehen. Und möglicherweise kommt nach über einem Jahr Absenz auch noch Gabriel Landeskog zurück. Dallas überzeugt seit Jahren mit einer guten Mischung aus Jung und Alt.

Die Chicago Blackhawks (mit Philipp Kurashev) werden auch im zweiten Jahr der Ära Bedard kaum etwas mit den Playoffs zu tun haben. Trotzdem dürfte die Mannschaft mit den Zuzügen von Tyler Bertuzzi und Teuvo Teräväinen ein gutes Stück besser sein. Ebenfalls kaum im Playoff-Rennen zu erwarten sind die weiterhin im Mittelmass gefangenen St.Louis Blues und der Utah Hockey Club in seiner ersten NHL-Saison.

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In die Playoffs wird es Kurashev und den Blackhawks kaum reichen.Bild: fxp-fr-sda-rtp

Mit Nino Niedereiter spielt noch ein weiterer Schweizer in dieser Division. Seine Winnipeg Jets qualifizierten sich letztes Jahr souverän für die Playoffs, enttäuschten dort aber erneut. Der Erfolg der Jets steht und fällt mit Goalie Connor Hellebuyck. Die Torhüter werden auch bei den Minnesota Wild weiterhin das grösste Problem sein. Die Abschiedstournée von Marc-André Fleury (39) dürfte kaum mit einer Playoff-Qualifikation enden.

Pacific Division

Die Pacific Division ist zweigeteilt. Es gibt die Playoff-Teams und die wohl chancenlosen Teams. Zu ersteren gehören die Edmonton Oilers. Trotz katastrophalem Fehlstart wurden sie letzte Saison Zweiter in der Division und kamen bis auf einen Sieg an den Stanley Cup heran. Ein Team mit Connor McDavid und Leon Draisaitl – da ist die Playoff-Qualifikation Formsache. Daran ändern auch die Abgänge von Philip Broberg und Dylan Holloway nichts.

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Connor McDavid will die Oilers endlich zum Titel führen.Bild: IMAGO/USA TODAY Network

Die Vancouver Canucks mit dem Schweizer Pius Suter waren eine der positiven Überraschungen der letzten Saison. Getragen von Goalie Tatcher Demko, dem genialen Verteidiger Quinn Hughes und einer sehr ausgeglichenen Stürmergruppe stürmten die Canucks zum Division-Titel und bis in die zweite Runde der Playoffs. Fragezeichen gibt es in dieser Saison um die Gesundheit der Goalies – sowohl bei Demko als auch bei Ersatz Arturs Silovs. Sollte sich die Knieverletzung von Demko als langfristig erweisen, ist auch die Playoff-Qualifikation für Vancouver keine Selbstverständlichkeit mehr.

Ebenfalls eigentlich gesetzt für die Playoffs sollten die Vegas Golden Knights und die Los Angeles Kings mit Kevin Fiala sein. Bei Letzteren ist allerdings die Frage: Wie schwer wiegt der Ausfall von Verteidiger Drew Doughty? Der Kanadier fällt mit einem Bruch im Fussgelenk mehrere Monate aus. Sind die jungen Brandt Clarke und Jordan Spence gut genug, um das zu kompensieren?

FILE - Los Angeles Kings defenseman Drew Doughty (8) skates with the puck during the first period an NHL hockey game against the Dallas Stars in Dallas, March 16, 2024. (AP Photo/LM Otero, File)
Drew  ...
Die Verletzung von Drew Doughty wiegt bei LA schwer.Bild: keystone

Dahinter sind die Seattle Kraken und die Calgary Flames anzusiedeln. Seattle kann, wenn alles zusammenpasst, vielleicht LA herausfordern. Den Flames stehen eher schwierigere Jahre bevor. Schon lange in schwierigen Jahren sind die Anaheim Ducks und es sieht auch diese Saison nicht besser aus. Etwas anders ist das bei den San Jose Sharks. Dank Macklin Celebrini und einigen klugen Verpflichtungen dürften sie nicht mehr ganz so katastrophal auftreten wie im Vorjahr. Gut sind sie deswegen noch lange nicht.

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Roman Josi (Nashville Predators): Verteidiger, Vertrag bis 2028, Jahressalär (inkl. Boni): 9,059 Millionen Dollar.
quelle: imago/usa today network / imago images
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Despacito mit Eishockey-Spielern
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11 Kommentare
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Regina_Pats
03.10.2024 14:21registriert Juli 2022
Schon bitter für Boston. Letztes Jahr noch ein Top Duo mit Ullmark und Swayman und nun bald keinen der beiden mehr im Kader. BOS hat einen Goalie der Canucks vom Waiver genommen, sie rechnen wohl selber nicht mehr damit, dass die Aussagen von Cam Neely zu kitten sind...
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