Roman. Josi. Kein anderer Spieler hat dem Monat März in der NHL derart seinen Stempel aufgedrückt wie der Schweizer Verteidiger – aber dazu später mehr. Wie jeden Monat schauen wir auch heute zurück auf das Beste und Schlechteste, was die NHL zu bieten hat.
Was für eine Puck-Annahme. Edmontons Devin Shore lässt Buffalo in Unterzahl uralt aussehen und erwischt den Goalie zwischen den Beinen.
Victor Hedman ist einer der besten Verteidiger der NHL. Doch Connor McDavid lässt den erfahrenen Schweden wie einen Schulbuben aussehen. Unfassbarer Antritt!
Patrik Laine gegen drei Verteidiger. Der finnische Sniper beweist gegen New Jersey, dass er trotz seiner Grösse beweglich ist. Und auch der Schuss aus dem Handgelenk ist unwiderstehlich.
Manchmal vergisst man fast, dass Brad Marchand nicht nur ein mühsamer Gegner, sondern auch ein unfassbar talentierter Hockeyspieler ist. Hier lässt er Montreals Jake Allen aussteigen und sichert Boston den Sieg in der Verlängerung.
Der Zwischen-den-Beinen-Move von Matt Duchene gegen Anaheim ist nicht nur extrem stylish, sondern in diesem Moment auch die absolut richtige Lösung, um den Puck noch ins Tor zu bringen.
Es kann kaum ein schöneres Gefühl geben für einen Torhüter, als wenn du einem Gegner mit der Fanghand das sicher geglaubte Tor klauen kannst. Auftritt Alex Nedeljkovic.
Eigentlich ist die Aktion von Ilya Sorokin nur noch pure Verzweiflung. Der Querpass der Rangers ist perfekt, doch irgendwie fährt der Islanders-Goalie den Stock aus und verhindert das 0:1.
Kyle Palmieri hat den Hattrick auf dem Stock, da fährt John Gibson doch noch den Stock aus. Im Gegensatz zu Sorokins Parade wirkt die Aktion von Gibson aber fast schon «faul».
Viel hatten Buffalo-Fans in dieser Saison nicht zum Lachen, doch Dustin Tokarskis fast schon an einen Fussball-Goalie erinnernde Parade ist ein Highlight.
Wir hatten spektakuläre Fanghand-Saves und wir hatten unglaubliche Rettungstaten mit dem Stock. Andrei Vasilevskiy kann beides. Hier lässt er die Chicago Blackhawks doppelt verzweifeln.
Mit einem Fake-Drop-Pass erwischt Nico Hischier die Verteidigung der New York Rangers auf dem falschen Fuss und schliesst eiskalt ab.
Kevin Fiala schiesst und trifft gegen die Philadelphia Flyers aus fast unmöglichem Winkel.
Kevin Fiala pushes Minnesota's lead to 4 with the terrific tight-angle snipe and a beauty!#mnwild pic.twitter.com/UDOEoDa3bA
— Hockey Daily 365 (@HockeyDaily365) March 30, 2022
Die Anaheim Ducks scheinen Timo Meier besonders gut zu liegen. In drei Spielen gegen die kalifornischen Rivalen hat der Appenzeller schon sechs Punkte gesammelt. Beim letzten Aufeinandertreffen feiert Meier gar einen Hattrick – besonders sehenswert ist das dritte Tor.
Roman Josi spielt im letzten Monat schon fast wie ein Besessener. Kein anderer NHL-Spieler hat im März mehr Punkte gesammelt. 13 Spiele in Folge punktet der Berner immer, bevor die Serie am vergangenen Dienstag endet.
Zwei Tore, zwei Vorlagen: Roman Josi war beim 6:2-Auswärtssieg der Nashville Predators (@PredsNhl) bei den Minnesota Wild (@mnwild) so richtig on 🔥🔥🔥!#Preds | #Josi pic.twitter.com/jnFAcBJ7ur
— NHL Deutsch (@NHLde) March 14, 2022
Der Puck springt wie verrückt und trotzdem bringt Kevin Fiala ihn irgendwie unter Kontrolle und erwischt Rangers-Goalie Georgiev mit der Backhand.
NHL Video Highlight - Kevin Fiala scores against the New York Rangers to make it 5-2. pic.twitter.com/m7kbT0zBUn
— NY Rangers Game Bot (@NYRGameBot) March 9, 2022
Was ist ein Highlight des Monats? Kurz gesagt sind es spektakuläre Aktionen und Momente, die nicht Tore oder Saves sind. Also: Assists, technische Schmankerl, korrekte Checks oder Meilensteine.
Es gibt da einen Hockey-Spruch: «Du kannst einem guten Spieler keinen schlechten Pass spielen.» Sidney Crosby und Jake Guentzel von den Pittsburgh Penguins zeigen das in Perfektion.
1:0-Führung kurz vor der Pause, jetzt nur nicht noch den Ausgleich kassieren. Kein Problem für Moritz Seider: Der deutsche Verteidiger bremst zuerst den gegnerischen Stürmer aus, verhindert einen Querpass und blockt kurz vor der Sirene noch einen Schuss.
Es gibt schnelle Doppelpacks und es gibt SCHNELLE DOPPELPACKS! Montreals Cole Caufield trifft zwei Mal in gerade mal acht Sekunden.
Alex Ovechkin erzielt gegen die New York Islanders das 767. Tor seiner Karriere und überholt damit in der ewigen NHL-Torschützenliste Jaromir Jagr. Damit liegen nur noch Gordie Howe (801 Tore) und Wayne Gretzky (894 Tore) vor dem Russen.
Es gibt viele Spieler, die nicht einmal in die Nähe von 1000 NHL-Spielen kommen. Claude Giroux ist nicht nur 1000 Mal in der NHL aufgelaufen, sondern gleich 1000 Mal im gleichen Team. Dem der Philadelphia Flyers. Was das alles noch spezieller macht: Das 1000. ist auch gleich das letzte Spiel von Giroux im Flyers-Dress. Einen Tag später wird er zu den Florida Panthers getradet.
Zur Kategorie der Blooper (Patzer, Schnitzer) zählen sämtliche Aktionen, die – diplomatisch ausgedrückt – suboptimal verlaufen sind.
Es gibt Tore, wo der Goalie den Puck ins eigene Tor lenkt und man ihn von jeglicher Schuld freisprechen kann, weil alles so schnell geht. Das ist hier definitiv nicht der Fall.
Das vielleicht ärgerlichste Tor des Monats. Arizonas Jacob Chychrun trifft den Puck eigentlich kaum, und dennoch kann Torontos Petr Mrazek den Gegentreffer nicht verhindern.
Jacob Markström von den Calgary Flames ist diese Saison einer der besten und konstantesten Torhüter in der NHL. Doch auch er ist vor Patzern nicht gefeit. Mit dem einzigen Tor des Spiels in der Verlängerung ruiniert sich der Schwede gleich selbst noch den Shutout.
Nino Niederreiter profitiert von einem glücklichen Abpraller des Pucks an der Bande und hat das leere Tor vor sich, aber dann …
Ist das ärgerlich! Columbus-Goalie Joonas Korpisalo schenkt den Washington Capitals den Ausgleich, indem er den Puck bei einer Rückwärtsbewegung ins eigene Tor kickt.
Aber schlimmer kann es nicht kommen, oder? Naja, Auftritt Dean Kukan, beim stand von 4:2 für die Gäste aus Washington…
Der beste Roman Josi aller bisherigen Zeiten. Im März sammelt er in 14 Spielen unfassbare 28 Punkte – die meisten in der ganzen NHL über diesen Zeitraum – und katapultiert sich damit in historische Sphären. Nach 65 Spielen hat der Schweizer Verteidiger bereits 81 Punkte auf dem Konto – auch die historische Marke von 100 Skorerpunkten als Verteidiger ist nicht mehr ausser Reichweite.
Der einzige Spieler, der punktemässig einigermassen mit Josi mithalten kann, ist Chicago-Stürmer Patrick Kane. Der 33-Jährige schafft im März ebenfalls zwei Skorerpunkte pro Spiel.
«Johnny Hockey» hat sich in dieser Saison mitten in die MVP-Diskussion gespielt. Er überzeugt mit Toren und Assists, aber auch mit souveränem Spiel in der eigenen Zone.
Der März ist ein äusserst ausgeglichener Monat in der NHL. Kein einziges Team kann sich wirklich absetzen. Deshalb geben wir den Titel an die Minnesota Wild. Das Team von Kevin Fiala hat 21 Punkte geholt in 15 Spielen und sich an der Trade-Deadline mit Goalie Marc-André Fleury geschickt verstärkt.