Statt dem märchenhaften Abschied aus dem Hallenstadion mit einem Titel gibt es im Spiel 6 des Playoff-Finals viel Frust für die ZSC Lions. Die Zürcher verlieren gegen den EV Zug mit 0:2 und müssen in der Serie den 3:3-Ausgleich hinnehmen.
Für Gesprächsstoff sorgt neben der erzwungenen Finalissima auch eine Szene vor dem 2:0. Dieses erzielten die Zuger in Überzahl, ZSC-Stürmer Denis Hollenstein sass wegen eines Beinstellens an Dominik Schlumpf auf der Strafbank. Doch war dieser Entscheid korrekt? Von Seiten der ZSC Lions gab es lautstarke Proteste.
Auch hier müssen wir uns bewusst sein: Die Schiedsrichter haben im Stadion keine Wiederholung und keine Zeitlupen. Sie entscheiden die Situationen so, wie sie sie in Echtzeit sehen. Unter diesen Umständen kann die Strafe gegen Hollenstein so gepfiffen werden. Der Flügelstürmer hält seinen Arm in den Laufweg von Schlumpf und stellt ihm so das Bein.
Doch ein genauerer Blick auf die Wiederholung zeigt: Schlumpf springt beim Kontakt mit Hollenstein auch ab. MySports-Schiedsrichterexperte Nadir Mandioni sagt deshalb: Eine gleichzeitige Zweiminutenstrafe gegen Schlumpf wäre gerechtfertigt gewesen.
Am Ende müssen sich die Lions aber auch an der eigenen Nase nehmen. Die Zürcher dominierten die Partie über weite Strecken und hatten insbesondere im Mittelabschnitt viele Chancen, konnten aber keine einzige in ein Tor ummünzen. (abu)