Die letzten paar Weltmeisterschaften haben gezeigt: Der Erfolg der Schweizer Hockey-Nati ist zu einem grossen Teil davon abhängig, wie viele NHL-Söldner im Team sind. Das Problem ist, dass diese aufgrund von Playoff-Einsätzen oder allfälligen Verletzungen nicht immer verfügbar sind. Und dass nach Nico Hischier auch praktisch keine künftigen Schweizer NHL-Stars mehr nachgekommen sind.
Mittelfristig wird die Schweizer Nati also wieder vermehrt auf Spieler setzen müssen, die in der heimischen Liga ihre Brötchen verdienen. Wir stellen mögliche Kandidaten als Nati-Leistungsträger der Zukunft vor.
Diese Kategorie musst du mit Vorsicht geniessen. Die Spieler sind noch sehr jung und in ihrer Entwicklung kann in alle Richtungen noch viel passieren in den nächsten Jahren. Zwei Namen in dieser Alterskategorie stechen aber heraus – aufgrund ihres Potenzials und ihrer Familien.
Der junge Berner Stürmer gilt als möglicher Kandidat für die vorderen Runden im NHL-Draft 2025. Der Name Schenk verrät, dass er aus einer bekannten Schweizer Hockey-Dynastie kommt. Der ehemalige NLA-Spieler, Nationaltrainer und ZSC-Sportchef Simon Schenk war sein Grossvater. Florian Schenk gilt als intelligenter Stürmer, der das Spiel gut lesen kann. In Berns U17 und U20 kommt er trotz einem schwächeren Team auf gute Skorerwerte.
2007 born Florian Schenk is one of Switzerland’s most promising players going forward.
— Steven Graves (@German_Spitfire) January 16, 2023
Smart player that is great at reading and anticipating the play.
He isn’t NHL draft eligible until 2025. pic.twitter.com/lX7KktEFJy
Der Stürmer besitzt den kanadischen Pass, spielt aber schon sein ganzes Leben für Fribourg-Gottéron, denn sein Vater ist wenig überraschend HCFG-Trainer Christian Dubé. Erst gerade 16-jährig geworden, ist Liam Dubé bereits der drittbeste Skorer der Schweizer U17-Eliteliga mit 33 Punkten aus 26 Spielen. Dubé lief auch schon für die Schweizer U16-Nationalmannschaft auf.
Die U15-Mannschaft von Fribourg Gottéron wird in einem dramatischen Final gegen den SC Bern mit 7:6 Schweizermeister. Die Söhne des Gottéron Trainer-Staffs waren dabei: Liam Dubé mit 4 Skorerpunkten, Adrien Rosa mit 2 Pkt und Noam Aebischer war Backup! BRAVO!!!
— Ralf Stettler (@Tchugg) March 18, 2023
Gleich noch ein Spieler mit einem bekannten Vater: Jörg Reber war langjähriger NLA-Spieler, Sportchef der SCL Tigers und ist mittlerweile U20-Trainer in Langnau. Jamiro ist anders als sein Vater Stürmer und nicht Verteidiger. Er überzeugte in der letzten Saison als 16-Jähriger in der U20 der SCL Tigers (44 Spiele, 39 Punkte) und hat nun den Sprung nach Schweden zu HV71 Jönköping gewagt, wo er ebenfalls in der U20 zum Einsatz kommt. Reber ist ein guter Skater und sehr spielintelligent. Er wäre theoretisch ein Kandidat für den NHL-Draft 2024, hat sich wohl auch wegen seiner Physis (177 cm/76 kg) noch nicht in viele Scout-Notizbücher gespielt.
I can’t believe just how deep the Swiss 2024 NHL draft class might be.
— Steven Graves (@German_Spitfire) July 24, 2023
You have two potential first round talents in Jamiro Reber and Daniil Ustinkov then 6-8 more with legitimate hopes at being drafted.
The Swiss 2006 group is VERY good.
Here’s Reber undressing the Latvians: pic.twitter.com/JCbdjTxMVE
Ganz anders Leon Muggli. Der 17-jährige Verteidiger hat sich in dieser Saison bereits beim EVZ in der National League etabliert. Muggli geniesst das Vertrauen von Trainer Dan Tangnes und spielt durchschnittlich rund zwölf Minuten pro Partie. Eigentlich bekannt für sein konsequentes und gutes Defensivspiel, hat der Zuger in dieser Saison noch eine Schippe draufgelegt. Nach 25 Partien in der National League hat er zwei Tore und sieben Assists auf dem Konto.
Muggli ist ein guter Skater, der auch im Umschaltspiel überzeugt. Und auch wenn er kein Riese ist (182 cm/75 kg), scheut er sich nicht von den zwei Kämpfen. Derzeit ist er für die Scouts der wohl interessanteste Schweizer Spieler für den Draft im kommenden Sommer. Da die Draft-Klasse 2024 aber viele gute Verteidiger beinhaltet, ist es derzeit wahrscheinlicher, dass Muggli erst in der zweiten Runde gezogen wird. Selbst falls es dem Verteidiger nie in die NHL reichen sollte, so scheint eine gute National-Leauge-Karriere vorprogrammiert.
17-Jährig und schon NL-Torschütze! Leon Muggli schiesst den EVZ mit seinem ersten NL-Tor in Genf in Führung.
— MySports (@MySports_CH) November 4, 2023
📺 Alle Spiele gibt's in der App: https://t.co/TaxZ7YUBzU#NationalLeague I #IchbinFan I @official_evz pic.twitter.com/trjOiboebO
Das zweite grosse Verteidigertalent, das derzeit NHL-Scouts in die National League zieht, heisst Daniil Ustinkov. Der schweizerisch-russische Doppelbürger kommt bei den ZSC Lions immer wieder in der National League zum Einsatz. Zwar nicht gleich häufig und mit gleich viel Eiszeit (7:51 pro Spiel), wie Muggli in Zug, aber auch Ustinkov geniesst das Vertrauen von Trainer Marc Crawford.
Bis zu dieser Saison galt Ustinkov als purer Offensiv-Verteidiger. In der National League überzeugt er aber eher mit einem reifen Spiel in der eigenen Zone. Es sieht so aus, als wäre der junge Zürcher nie unter Druck, er findet immer eine Lösung, auch wenn er von Gegnern unter Druck gesetzt wird. Zudem spielt er kluge Pässe aus der eigenen Zone und weiss immer, wo sich seine Mitspieler befinden.
Ein zweiter EVZ-Spieler könnte beim nächsten Draft im Fokus der NHL-Scouts stehen: der Goalie Christian Kirsch. Der 17-jährige Basler spielt derzeit für die U20 der Zuger und stand als Nummer 3 der ersten Mannschaft auch schon einige Male auf dem Matchblatt in der National League. Letztes Jahr an der U18-WM ass er bei der 0:10-Niederlage gegen die späteren Weltmeister aus der USA hartes Brot. Doch Scouts schätzen am schweizerisch-deutschen Doppelbürger, dass er Grösse (193 cm) mit Agilität vereint. Zudem gilt Kirsch besonders stark auf der Blocker-Seite. Er schafft es, mit dem Blocker viele Schüsse in die Ecken des Eisfelds zu entschärfen. Der Torhüter ist im kommenden NHL-Draft ein Kandidat für die hinteren Runden.
Noch ein junger Hockey-Spieler mit einem bekannten Vater: Ewan Huet ist der Sohn von NHL- und Lausanne-Legende Cristobal Huet. Während sein Vater für Frankreich spielte, entschied sich der in Lausanne aufgewachsene Ewan für die Schweiz. «Es ist ein unglaubliches Hockey-Land. Auch wenn ich Frankreich liebe, war es für mich nur natürlich, dass ich für die Schweiz spiele», sagte Huet. An der U18-WM in Basel hat der Goalie bewiesen, dass er gegen die besten Nachwuchsspieler seines Alters bestehen kann. Noch fehlt ihm aber die Konstanz für den ganz grossen Wurf. Beim NHL-Draft im vergangenen Sommer wurde Huet übergangen, doch er hat das Potenzial, ein guter National-League-Goalie zu werden.
🛑 Ewan Huet a joué ses premières minutes en carrière en @NLch_official mercredi contre Zoug. Le jeune gardien du @lausannehc a stoppé le seul tir qu'il a reçu de brillante façon! 🤩
— MySports - C'est le hockey (@MySports_CH_fr) January 4, 2023
L'interview de Jason Fuchs ➡ https://t.co/5LzsQYVavx#MySports | #HomeofHockey | #Jesuisfan pic.twitter.com/QOrPS8QwsJ
An der U18-WM in Basel war Endo Meier der Schweizer Topskorer mit einem Tor und fünf Assists aus fünf Spielen. Auch er wurde im vergangenen NHL-Draft nicht gezogen. Das liegt einerseits daran, dass er kein physischer Spieler ist, andererseits gilt seine Spielweise auch als eher unauffällig. Er hat keine echte Waffe, ist aufgrund seiner grossen Spielintelligenz aber trotzdem erfolgreich. Eine Nordamerika-Karriere ist zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich, auch weil Meier diese Saison seine Zelte in der kanadischen Juniorenliga OHL nach nur vier Spielen abbrach. Aktuell kommt der Stürmer regelmässig in der Swiss League zum Einsatz und weiss dort zu überzeugen. Der nächste Schritt ist dann die National League.
Nach einer starken Vorstellung am von Scouts stark beachteten Hlinka Gretzky Cup 2022 (4 Tore, 1 Assist in 4 Spielen), wurde es um Leo Braillard etwas ruhiger. In der QMJHL bei Shawinigan wurde er nicht glücklich, doch seit er zu den Lethbridge Hurricanes in die WHL wechseln konnte, läuft es deutlich besser. Dort skort der Westschweizer nun mehr als einen Punkt pro Spiel. Auch Braillards grösste Stärke ist seine Spielintelligenz. Er weiss immer genau, wie er sich positionieren muss, um zu Torchancen zu kommen. Starke Abzüge gibt es bei ihm in der Physis. Der Stürmer ist keiner, der sich gerne ins Gewühl an der Bande stürzt. Zudem ist er als eher kleinerer Hockeyspieler (180 cm) ein mässiger Skater.
🚨 Braillard
— Lethbridge Hurricanes (@WHLHurricanes) December 9, 2023
🍏 Wormald
🍏 Edwards pic.twitter.com/f84Pd4xsT4
Lian Bichsel ist der bekannteste Spieler in dieser Liste. Im Sommer 2022 wurde er in der ersten Runde von den Dallas Stars gedraftet. Der grosse, kräftige Verteidiger hat beste Chancen, NHL-Stammspieler zu werden, arbeitet derzeit aber noch in Schweden an seiner Entwicklung. In seinen jungen Jahren gilt der Oltner bereits als guter Defensivverteidiger mit gutem Skating. Er wird in den nächsten Jahren seine Chance bei Dallas erhalten.
Die Befürchtung besteht hingegen, dass es der 19-Jährige sich einmal mehr mit dem Schweizerischen Eishockeyverband verscherzt hat. Im Dezember lehnte er die Einladung an die U20-WM ab, um sich bei der Rückkehr zu Rögle besser in Schweden einleben zu können. Was Nationaltrainer Patrick Fischer und Nati-Direktor Lars Weibel von solchen Absagen halten, ist bestens bekannt.
Ein weiterer junger Verteidiger, der sich in dieser Saison bereits in der National League etabliert hat. Der Tessiner hat bei Ambri in dieser Saison bereits 27 Spiele auf dem Buckel und kommt dabei durchschnittlich mehr als elf Minuten pro Partie zum Einsatz. Terraneo gilt als zuverlässiger Defensivverteidiger, der seinen Gegnern keine Sekunde Zeit gibt, um gegen ihn eine Lösung zu finden. Er blockt Schüsse und setzt seinen Körper in den Zweikämpfen ein. Eine hoffentlich lange National-League-Karriere hat bereits seinen Anfang genommen.
Taibel galt als Kandidat für den NHL-Draft 2022, doch mit dem Wechsel ins kanadische Juniorenhockey in der Saison 21/22 begann seine Karriere etwas zu stagnieren. Der schweizerisch-österreichische Doppelbürger produzierte nicht mehr auf dem gewohnten Niveau. Stattdessen entwickelte er sich zu einem sehr zuverlässigen Zweiwegspieler. Taibels Spielweise ist für die Gegner unangenehm, da er sehr schnell und im Fore- und Backcheck sehr aggressiv ist. An der U20-WM war er Captain und gemeinsam mit Grégory Weber Topskorer des Schweizer Teams (1 Tor, 4 Assists in 5 Spielen). In der National League kam Taibel erst zwei Mal zum Einsatz, regelmässiger ist er auf Leihbasis mit Winterthur in der Swiss Leauge unterwegs.
Jonas Taibel goes top shelf to give Switzerland a 3-2 lead! #2024IIHFWorldJuniors pic.twitter.com/iVjl7SRy8I
— Elite Prospects (@eliteprospects) December 30, 2023
Nächste Saison kann Miles Müller zeigen, ob er schon bereit ist für eine National-League-Karriere. Der Stürmer, aktuell noch bei den Moncton Wildcats im kanadischen Junioren-Hockey unter Vertrag, hat bis 2027 bei Ambri unterschrieben. Was für einen Spieler erhalten die Tessiner? Einen harten Arbeiter, der nie aufgibt und stets versucht, immer besser zu werden. In den letzten Jahren hat Müller sein Skating stark verbessert und in dieser Saison seine Punkteproduktion. Ob er in der National League ein Star wird? Das werden die nächsten Jahre in Ambri zeigen.
Dionicio war einer der auffälligsten Schweizer Spieler an der U20-Weltmeisterschaft. Der Verteidiger, der im vergangenen NHL-Draft in der fünften Runde von Anaheim gezogen wurde, bietet stets Spektakel. Seine riskanten Dribblings, um aus der eigenen Zone sind genial, wenn sie aufgehen. Das ist auf Juniorenstufe noch meist der Fall – wie das dann bei den Profis mal aufgehen wird, sei dahingestellt.
Aber klar ist: Dionicio hat das Zeug, um ein Offensiv-Verteidiger erster Güte zu werden. Wann immer er den Puck hat, versucht er offensive Aktionen zu kreieren, mit gutem Skating und feinen Händen. Er ist mit seinen 187 cm und 97 kg aber auch in der eigenen Zone kein Kind von Traurigkeit und äusserst verlässlich. Ob es dem Ostschweizer mit seiner Spielweise in die NHL reicht, ist ungewiss. Zur nächsten Saison wechselt er erst einmal zum EHC Biel. Über kurz oder lang wird Dionicio mindestens ein sehr guter National-League-Verteidiger werden.
There isn't another prospect like Rodwin Dionicio, the best playmaking blue liner in my many-year, ~1500-player data set.
— Mitchell Brown (@MitchLBrown) June 23, 2023
Few manipulate opponents like him, forwards included. Fakes them out, instantly reads space, deceives the next layer, connects through tiny openings. pic.twitter.com/QPeTWtq3gA
Erst gerade 20 Jahre alt geworden, hat Alessio Beglieri eine aufregende U20-WM hinter sich. Der Jurassier mit italienischen Wurzeln überzeugte in seinen vier Starts in Stockholm und hexte die Schweiz im Viertelfinal beinahe zum Sieg gegen Schweden. Beglieri ist für einen Goalie eher klein (181 cm), überzeugt aber mit schnellen Reflexen und einem (teilweise noch zu) aggressiven Spielstil. Eine Karriere in Nordamerika scheint unwahrscheinlich, aber der Goalie hat das Zeug für eine National-League-Karriere.
Alessio Beglieri with an all-timer. 😱
— BarDown (@BarDown) January 11, 2023
(🎥: @OHLSteelheads) pic.twitter.com/UMNkC5JKQg
Weber war, wie schon erwähnt, gemeinsam mit Jonas Taibel Schweizer Topskorer an der U20-WM (ebenfalls 1 Tor, 4 Assists in 5 Spielen). In die Notizbücher der NHL-Scouts wird sich das SCB-Eigengewächs aufgrund seiner Physis (175 cm / 70 kg) wohl nie spielen. Doch der Flügelstürmer überzeugt mit Tempo, einer guten Technik und Spielintelligenz. Auf Leihbasis bei Olten sammelt er diese Saison erstmals Profi-Erfahrung. Es ist realistisch, dass er in den nächsten zwei Jahren den Durchbruch in der National League schafft.
🙈Okay die USA führt 4:1 aber das schönste Tor hat Grégory Weber erzielt!
— MySports (@MySports_CH) December 28, 2023
Let's go boys, immer weiter!
Das Spiel gibt's hier GRATIS: https://t.co/v2NdIiAdo0#HoppSchwiiz I #WorldJuniors I @SwissIceHockey pic.twitter.com/Mepk9n5qjb
Spätestens seit dieser Saison dürfte Nicolas Baechler Schweizer Hockey-Fans ein Begriff sein. Der junge Stürmer kommt bei den ZSC Lions regelmässig in der National League zum Einsatz und weiss dabei zu überzeugen. Das Vertrauen von Marc Crawford hat der Zürcher auch mit seinem guten Defensivspiel gewonnen. Das Stellungsspiel des 20-Jährigen ist so gut, dass er nur wenige Chancen zulässt und die Gegner oft schon im Aufbau stören kann. Gleichzeitig ist der 187 cm grosse Baechler auch ein Energiestürmer, der punkten kann.
🥇 Nicolas Baechler se rappellera longtemps de son premier but chez les pros puisqu'il a contribué à la troisième victoire de son équipe dans la série face à Davos !
— MySports - C'est le hockey (@MySports_CH_fr) March 22, 2023
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Noch ein junger Stürmer, der sich in dieser Saison in der National League etabliert hat. Der kleine (168 cm), wirblige Mischa Ramel ist eine der Entdeckungen dieser Saison mit sieben Toren und vier Assists in 25 Spielen. Das Tempo ist seine grösste Stärke. Ramel ist aber auch furchtlos und scheut trotz physischer Nachteile keinen Zweikampf. Ein Erfolgsrezept: Der Solothurner ist einer der wenigen positiven Aspekte in einer schwierigen Klotener Saison.
Als 18-Jähriger spielte Reichle eine fantastische Saison in der U20 der GCK Lions (20 Tore, 55 Assists in 43 Spielen). Trotz eines kurzen Nordamerika-Abstechers ging der Traum vom NHL-Draft für den Zürcher nicht in Erfüllung. Reichle hat die Postur eines Powerstürmers (186 cm / 86 kg), doch er hat durchaus auch Spielmacherqualitäten. In 26 Spielen für Biel kommt er auf sieben Assists. Im Seeland kann er bei durchschnittlich achteinhalb Minuten Eiszeit pro Partie noch nicht sein komplettes Spiel auspacken. In der Swiss League mit La Chaux-de-Fonds (11 Spiele, 6 Tore, 5 Assists) gelingt ihm das schon deutlich besser.
Einblick in das Interview mit Liekit Reichle! 🎥🏒
— EHC Biel-Bienne (@ehcbiel) July 6, 2023
Wir haben mit unserem vielversprechenden neuen Spieler gesprochen, der seinen ersten Nati A Vertrag beim EHC Biel unterschrieben hat. Erfahre mehr über Liekits Ankunft im Team und seine Ziele🙌💪#icicestbienne #rougeetjaune pic.twitter.com/nqh3OwjQ2c
Kaum ein junger Spieler erhält in der National League so viel Eiszeit wie Brian Zanetti (15:45 pro Spiel). Der Verteidiger der Tigers hat sich das Vertrauen von Trainer Thierry Paterlini mit seinem soliden, unaufgeregten Defensivspiel erarbeitet. Zanetti, 2021 von Philadelphia in der 4. Runde gedraftet, schafft es, das Schuss- und Chancenvolumen der Gegner stark zu reduzieren und kommt auch in Unterzahl zum Einsatz.
Noch einer der jungen Aufsteiger diese Saison. Da Lausanne mit Verletzungen und schwachen Leistungen auf der Goalieposition kämpfte, kam Pasche unerwartet zum Einsatz und wusste sofort zu überzeugen. Nach nicht ganz 15 Spielen in der höchsten Schweizer Spielklasse kommt der junge Waadtländer auf eine Fangquote von über 93 Prozent und einen Gegentorschnitt von weniger als zwei Treffern pro Partie. Die Zukunft von Goalies ist oft noch schwieriger zu prognostizieren als jene von Feldspielern, aber wenn Pasche sich so weiterentwickelt, wird er in der National League noch lange eine wichtige Rolle spielen.
Athleticism on full display by 🇨🇭Kevin Pasche in this first period glove save. #CZESUI #WorldJuniors@SwissIceHockey pic.twitter.com/Zto3NZFBRD
— IIHF (@IIHFHockey) January 2, 2023
Attilio Biasca ist auf diese Saison hin aus Nordamerika in die Schweiz zurückgekehrt und wird seinen Vorschusslorbeeren schon gerecht. Nach 28 National-League-Spielen für den EV Zug hat er acht Tore und vier Assists auf dem Konto. Hervorragende Werte für einen 20-jährigen Stürmer. Seine Spielweise als Powerstürmer hat Biasca auch schon ein Nationalmannschaftsaufgebot eingebracht (3 Spiele, 1 Assist). Als ehemaliger Captain der U20-Nationalmannschaft und der Halifax Moosehead ist auch klar, dass er ein Leader sein kann. Der EVZ wird hoffen, langfristig auf die Dienste seines Eigengewächs zählen zu können.
Genau wie Biasca ist auch Lorenzo Canonica auf diese Saison hin in die Schweiz zurückgekehrt. Ihm war das Glück allerdings weniger hold. Eine Handgelenkverletzung setzt den Stürmer seit Oktober ausser Gefecht. Eine Rückkehr wird frühestens im Februar erwartet. Trotzdem dürfte sich der Tessiner langfristig als guter National-League-Spieler etablieren. Als intelligenter Spielmacher und defensiv verantwortungsbewusster Stürmer.
Dann gibt es noch die Kategorie der 21-Jährigen. Sie verlieren langsam ihren Talent-Status und sind oft schon besser in der National League etabliert als ihre jüngeren Kollegen. Aber auch hier gibt es für die mittelfristige Zukunft des Schweizer Eishockeys interessante Namen.
Etwa Simon Knak. Der HCD-Stürmer wird sogar bald 22-jährig, macht aber auch schon seine vierte Saison in der National League. Die ganz grosse Breakout-Saison hat er noch nicht gehabt, aber er ist für die Davoser trotzdem ein wichtiger Energiespieler.
Théo Rochette spielt derzeit seine erste Saison in der National League und der Lausanner setzt sein grosses Talent um. Mit mehr als 20 Punkten ist Rochette der beste Skorer mit 21 Jahren oder jünger. Hätte der Center sich im Dezember nicht verletzt, wäre er auch schon zu seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft gekommen.
Von der A-Nati noch etwas weiter entfernt ist Noah Meier. Der Zürcher beweist bei den SCL Tigers in seiner ersten kompletten National-League-Saison bei limitierter Eiszeit (12:09 pro Spiel) sein Offensivpotenzial (3 Tore, 9 Assists in 36 Spielen). Mit dem Defensivspiel bekundet er allerdings noch etwas Mühe. Keanu Derungs beweist derweil bei seinem Jugendklub in Kloten seinen Torriecher. In 30 Spielen hat der Flügelstürmer schon acht Mal getroffen.