Im Gegensatz zur ersten Partie gegen die Weissrussen, als die Schweizer nach 119 Sekunden das 0:1 kassiert hatten, waren sie diesmal von Anfang an bereit. Pius Suter brachte das Team von Headcoach John Fust in der 4. Minute mit einem Doppelschlag innert neun Sekunden 2:0 in Führung, wobei er den ersten Treffer in Überzahl erzielte. Damit egalisierte er den bisherigen Rekord von Dave Gagner aus dem Jahr 1983. Der Stürmer der ZSC Lions schoss in der 13. Minute, erneut im Powerplay, auch den dritten Schweizer Treffer, womit ihm ein lupenreiner Hattrick gelang.
Record Book fact https://t.co/yNeuV4SakT
@pius_suter's 2 goals in 9 seconds tie Dave Gagner's 1983 WJC record for fastest 2 goals
— IIHF (@IIHFHockey) 3. Januar 2016
Damit ging das Turnier für Suter, der in dieser Saison in der NLA mit bisher zehn Toren überzeugt hatte, versöhnlich zu Ende. In den ersten fünf Spielen war ihm bloss ein Assist gelungen.
Nach der klaren Führung wurden die Schweizer zu passiv, sodass die Weissrussen mit zwei Treffern innerhalb von 84 Sekunden auf 2:3 (17.) verkürzten. Nach der kurzen Schwächephase war die SIHF-Auswahl aber wieder Herr in der Eishalle. Wie am Vortag überfuhren sie die Osteuropäer im Mitteldrittel – das Schussverhältnis lautete 22:4 – und erneut gelangen ihnen drei Tore, wobei Noah Rod (29.), Calvin Thürkauf (32.) und Dario Meyer (36.) erfolgreich waren. Der Treffer von Rod war der dritte mit einem Mann mehr, und das 5:2 fiel drei Sekunden nach Ablauf einer Strafe gegen Weissrussland. Zuvor hatten die Schweizer im gesamten Turnier bloss zwei Powerplay-Tore zu Stande gebracht.
Mit dem 6:2 war die Partie vorentschieden. Die letzten 20 Minuten waren geprägt von vielen Zweiminuten-Strafen (7). Nach diesem Sieg beenden die Schweizer die U20-WM wie im vergangenen Jahr im 9. Rang. In einem Jahr findet das Turnier in Montreal und Toronto statt.
Zwar wurde mit dem Ligaerhalt das Minimalziel erreicht, dennoch ist das Turnier in Helsinki als grosse Enttäuschung zu bezeichnen. Die Schweizer traten mit einer sehr talentierten und auf dieser Stufe erfahrenen Mannschaft an - zehn Spieler waren schon im Vorjahr dabei gewesen. Deshalb durfte gar auf einen Exploit gehofft werden. Stattdessen verloren die Schweizer erneut das Schlüsselspiel gegen Dänemark (1:2). Gar peinlich war der Auftritt gegen die USA (1:10), und auch gegen Schweden setzte es eine Kanterniederlage (3:8) ab. Einzig der Auftritt gegen Kanada (2:3 n.P.) war in der Gruppenphase erfreulich - es war der ersten Punktgewinn gegen die Nordamerikaner an einer U20-WM.
Dass die Resultate ernüchternd ausfielen, lag auch daran, dass von einigen Teamleadern zu wenig kam. Captain Timo Meier erzielte in der Vorrunde bloss ein Tor, Suter blieb ohne Skorerpunkt und auch von Denis Malgin durfte mehr als drei Assists erwartet werden. Top-Verteidiger Jonas Siegenthaler schloss die Gruppenphase mit einer Minus-7-Bilanz ab. Immerhin waren die Leistungsträger in den Relegationsspielen auf der Höhe, allen voran Denis Malgin, der in den beiden Partien gegen Weissrussland ein Tor und fünf Assists verzeichnete.
Auch Meier (2/2) steigerte sich punktemässig enorm. Dennoch muss als Fazit gezogen werden, dass Fust zum zweiten Mal nicht das Optimum aus der Mannschaft herausholte. Seine Zeit als U20-Nationaltrainer dürfte deshalb zu Ende sein. (sda/ndö)