In der Playoff-Zeit, da widmet sich selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Schweiz wieder dem Eishockey. Zumindest teilweise. Live-Spiele gibt es beim SRF keine mehr zu sehen, echte Zusammenfassungen auch nicht. Aber gestern hat «10 vor 10» dafür watson-Eismeister Klaus Zaugg porträtiert.
Dass im ganzen, fast siebenminütigen Beitrag die Worte Eismeister, watson oder CH Media nicht ein einziges Mal fallen, finden wir etwas kurios nehmen wir unseren Kollegen beim staatstragenden Fernsehen, wie Eismeister Zaugg gerne zu schreiben pflegt, natürlich nicht übel.
Ansonsten erfährt man im Beitrag nicht viel, was treuen watson-Lesern nicht schon bekannt ist. Polemik, viel Selbstvertrauen, aber immerhin ein Blick in die Schreibstube des Eismeisters in seiner Heimat. Und doch bietet der Beitrag eine Szene, auf die viele Schweizer Eishockey-Fans wohl lange gewartet haben: Eine Aufnahme eines Gesprächs zwischen Eismeister Zaugg und seinem «liebsten Feind» (O-Ton SRF-Beitrag) SCB-Geschäftsführer Marc Lüthi.
Wer sich beim Austausch der beiden an das klischeehafte, alternde Ehepaar erinnert, der liegt sicher nicht ganz falsch. Auf die Frage, ob er Zaugg vertraut, antwortet Lüthi allerdings wie aus der Pistole geschossen: «Nein.» Der Grund? Die Polemiken und wie Zaugg mit den Informationen, die er erhält, umgeht. Die Aussage, dass er nur zu 50 Prozent recht behalte, will der Eismeister hingegen nicht auf sich sitzen lassen: Das ist eine Beleidigung. «Die Trefferquote ist beim SCB bei mindestens 98 Prozent.»
Wir würden hoffen, dass in einer echten Ehe nicht ganz so viel Misstrauen herrscht. Immerhin sagt Lüthi den SRF-Journalisten später auch noch: «Wenn man mit Klaus Zaugg etwas vereinbare, ist er zu 100 Prozent vertrauenswürdig.» (abu)