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Der Anfang vom Davoser Untergang: Senn und Ambühl ticken innert 10 Sekunden aus

Der Luganesi Bobby Sanguinetti wird abtransportiert nach einem Check vom Davoser Andres Ambuehl, beim Eishockey-Qualifikationsspiel der National League A zwischen dem HC Davos und dem HC Lugano, am Di ...
Bobby Sanguinetti am Boden: Er wurde von Andres Ambühl in die Bande befördert.Bild: KEYSTONE

Senn und Ambühl ticken innert 10 Sekunden aus – mussten die HCD-Spieler zu Recht vom Eis?

Trotz Traumstart und 2:0-Führung innert 189 Sekunden verliert Davos eine wilde Partie. Denn innert 20 Sekunden im Schlussdrittel ticken die Bündner erst zweimal aus und kassieren dann das Game-Winning-Tor.
29.11.2017, 08:4829.11.2017, 10:16
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Was war das für ein Spiel gestern in Davos. Nach 49 Sekunden führt der HCD gegen Lugano 1:0, nach 189 sogar 2:0. Bis zur ersten Sirene fallen vier weitere Tore zum 3:3. Im Mitteldrittel scheinen sich die Teams dann für das Schlussfurioso zu schonen.

Dieses beginnt bereits nach 88 Sekunden im Schlussabschnitt. HCD-Keeper Gilles Senn verliert nach einer chaotischen Szene vor seinem Gehäuse die Nerven und schlägt auf den am Boden liegenden Maxime Lapierre ein. Die (logische) Folge: Fünf Minuten und Restausschluss.

Doch kaum beginnt die Unterzahl, schubst Andres Ambühl Luganos Bobby Sanguinetti gegen die Bande. Der Abwehrspieler fällt unglücklich und muss vom Eis begleitet werden. Das Schiedsrichter-Gespann um Thomas Urban und Marc Wiegand kennt kein Erbarmen: Statt zwei Minuten gibt es ebenfalls seine 5-Minuten-Strafe plus Restausschluss. Ambühl und Trainer Arno Del Curto verstehen die Welt nicht mehr. Der Entscheid ist sicherlich fragwürdig, aber wohl vertretbar. 

Das Foul von Andres Ambühl.Video: streamable

Davos gibt die Partie in der Folge aus der Hand. Nach nur zehn Sekunden in doppelter Unterzahl kassiert der Rekordmeister das 3:4 durch Jani Lajunen. Drei Minuten später – noch immer mit zwei Spielern weniger – fällt das 3:5 durch Luca Fazzini. Davos kommt nur noch auf 4:5 heran. 

Zwei Spielausschlüsse innert 10 Sekunden gegen Davos. Hättest du auch so entschieden?

Sven Jung, der mit seinem 2:0 scheinbar die Weichen auf Sieg stellte, meint nach der Partie gegenüber Radio Südostschweiz: «Mit dummen Strafen haben wir die drei Punkte verschenkt. Es ist bitter. Das von Gilles ist einfach ... die Emotionen halt. Aber die sollten wir im Griff haben.» (fox)

Auch Denis Hollenstein hatte gestern keinen schönen Abend:

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Video: watson/Laurent Aeberli, Reto Fehr, Lea Senn
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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SJ_California
29.11.2017 09:24registriert März 2016
Senn's Ausschluss ist ok, er hat halt die Nerven verloren.
Aber Ambühl? Da war etwas (Stock-)Kontakt, aber alles andere als grob und schon gar nicht böswillig. Nur weil der Gegenspieler unglücklich stürzt ist keine 5-Minutenstrafe zu geben!
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Rumpelstilz
29.11.2017 10:05registriert Mai 2014
Senn ist streng nach Regelbuch gepfiffen, also auf dem Papier korrekt. An seiner Stelle wäre ich aber auch ausgerastet, nachdem mir Lapierre ungestraft zum zehnten Mal auf die Finger geklopft hat... Lapierre ist und bleibt ein Meister der Provokation (Auch das ist eine Qualität).

Zu Ambühl: Lächerlich! Fingerspitzengefühl wo?
Solche Entscheide sind absolut nicht nachvollziehbar und schaden dem Schweizer Eishockey, weil man dann auf internationaler Ebene im entscheidenden Moment vielleicht den Körperkontakt scheut. Was soll das? Zwei Minuten wären schon hart (aber knapp vertretbar) gewesen.
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DerHans
29.11.2017 09:29registriert Februar 2016
Urban und Wiegand verbringen somit die Altjahreswoche zuhause bei ihren Familien.
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