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Eishockey-WM: Wappenstillstand im Streit um das Schweizer Nati-Dress

Un grand Leonardo Genoni
Objekt des Anstosses: Eigentlich dürften Leonardo Genoni und Co. das Schweizer Wappen nicht auf der Brust tragen.Bild: fxp-fr-sda-rtp

Wappenstillstand im Streit um das Schweizer Nati-Dress

Das Eishockey-Nationalteam wird auch an der WM mit dem Schweizer Wappen auf der Brust auf das Eis gehen.
10.05.2024, 10:27
Michael Graber / ch media
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Im Moment herrscht Wappenstillstand zwischen dem Bund und der Swiss Ice Hockey Federation. Hintergrund ist ein Streit um die Verwendung des Schweizer Wappens auf dem Trikot der «Eisgenossen». Die Eishockey-Nati hat dies an vergangenen Weltmeisterschaften ohne eine Bewilligung des Bundes verwendet. Das aktuelle Gesetz ist seit 2017 in Kraft. Mittlerweile beschäftigt sich das Bundesverwaltungsgericht mit der Sache.

Es gebe in dieser Sache keine neuen Entwicklungen, heisst es beim Eishockeyverband auf Anfrage von CH Media. Sicher ist: An der Hockey-WM werden die Spieler mit dem Wappen auflaufen. Das haben die Verantwortlichen bereits früher bekräftigt. Im Nachgang zum Publikwerden des Wappenstreits habe der Verband «sehr viel Zuspruch» erhalten.

Switzerland's Granit Xhaka reacts during the UEFA Euro 2024 qualifying group I soccer match between Romania and Switzerland at the National Arena stadium in Bucharest, Romania, Tuesday, November  ...
Die Fussballer um Granit Xhaka tragen die Flagge statt dem Wappen auf dem Trikot. Bild: keystone

Auch aus der Politik. Nationalrat Matthias Aebischer (SP/BE) und Ständerat Damian Müller (FDP/LU) haben jeweils Vorstösse eingereicht, dass für Schweizerische Nationalmannschaften eine Sonderregelung eingerichtet wird. Diese dürften künftig das Schweizer Wappen verwenden. Bislang untersagt das Wappenschutzgesetz die Verwendung.

In der Sommersession diskutiert die Politik

Um das Wappen – dabei handelt es sich laut Gesetz um ein «Schweizerkreuz in einem Dreieckschild» – verwenden zu dürfen, bedarf es einer Ausnahmegenehmigung. Eine solche haben unter anderem Victorinox oder die SAC-Hütten. Im Falle der Schweizer Eishockey-Nati ist lange verhandelt worden, am Ende fanden Bund und Verband aber keine Lösung.

In der kommenden Sommersession wird das Parlament – sicher zumindest der Ständerat – nun über die Vorstösse befinden. Dann ist allerdings bereits der Final in Prag gespielt. Die Chancen stehen gut, dass die Politiker für die Nationalmannschaft eine Ausnahmeregel zimmern. Darum mache sich der Verband aber keine Gedanken. «Unser Fokus liegt auf dem Sport und wir möchten eine erfolgreiche WM absolvieren», schreibt der Verband. Sicher mit dem Schweizer Wappen auf der Brust.

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quelle: keystone / pavel golovkin
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bratansauce
10.05.2024 10:30registriert Juni 2018
Bürokratie in ihrer Reinform.
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eih
10.05.2024 11:19registriert Oktober 2020
"Im Falle der Schweizer Eishockey-Nati ist lange verhandelt worden, am Ende fanden Bund und Verband aber keine Lösung."
Genau da wo es spannend wird, geht der Artikel nicht mehr in die Tiefe. Warum wurde da keine Lösung gefunden? Mit Victorinox und dem SAC wurde ja eine gefunden. WhatsOn: Weiter graben!
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Troll26
10.05.2024 12:55registriert März 2020
Das muss zwingend zuerst beobachtet werden.
Danach sollte eine Sonderkommission das untersuchen.
Meine Güte! Wir haben wahrhaftig andere Probleme.
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