«Ein absolutes Desaster!»: Bayern wittern nach kontroversem Abseits-Pfiff Verschwörung
Bayern-Coach Thomas Tuchel war nach dem Schlusspfiff im Interview mit DAZN aufgebracht. Verständlich, sein Team wurde auf den letzten Drücker um den Einzug in den Champions-League-Final gebracht. Als wäre das nicht schon bitter genug, enervierte sich Tuchel – wie so viele, die es mit den Deutschen hielten – aber umso mehr über eine bestimmte Szene kurz vor Abpfiff.
Tief in der Nachspielzeit, es läuft die 113. Minute, versuchen die Bayern verzweifelt, auf die von Real herbeigeführte Wende Minuten zuvor zu reagieren. Mazraoui wird mit einem tiefen Ball geschickt, macht sich lang und bekommt irgendwie den Kopf an das Spielgerät. Thomas Müller prescht heran und bringt die Kugel flach zur Mitte. Dort steht der nach vorn geeilte Innenverteidiger Matthijs de Ligt. Der Niederländer fackelt nicht, bringt die Vorlage direkt aufs, ins Tor. Der Ausgleich, die Rettung!
Doch nein. Bereits nach Mazraouis Intervention ertönte ein Pfiff. Abseits. Der polnische Unparteiische Szymon Marciniak lässt die Szene nicht ausspielen. Die Bayern sind fassungslos. Dies besonders aus zwei Gründen:
- Ob Mazraoui tatsächlich im Abseits steht, ist fraglich. Tendenziell, im Gegensatz zu Kollege de Ligt, wohl eher nicht. Eine genaue Auflösung wäre aber nur unter Einbezug von weiteren Kameraperspektiven und mittels Technologie möglich.
- Deshalb werden solche Szenen für gewöhnlich ausgespielt. Was anfangs bei offensichtlichen Situationen für Irritationen sorgte, ist mittlerweile Usus. Weil Marciniak abpfeift, lässt sich die Szene aber nicht mehr durch den VAR beurteilen.
Die Münchner lassen ihrem Frust nach Spielende freien Lauf, wie sich in mehreren Interviews zeigt. Eine Auswahl.
Matthijs de Ligt:
Thomas Müller:
Thomas Tuchel:
Max Eberl:
Die direkt involvierten Akteure sind derweil nicht die Einzigen, die sich aufregen. So sagte TV-Experte Marcel Reif bei blue Sport beispielsweise:
Ex-Spitzenschiedsrichter Urs Meier stösst ins selbe Horn. Er sieht vor allem den Assistenten in der Verantwortung:
Bei allem Verständnis für den Ärger der Bayern: Ändern wird sich dadurch am Ergebnis nix mehr – das CL-Aus und die Art und Weise dessen ist der sinnbildliche Schlusspunkt einer katastrophalen – weil erstmals seit 2012 titellosen – Saison für die Süddeutschen.
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