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U20-WM: Die Schweizer Nati steht in Kanada vor einer schwierigen Aufgabe

Switzerland players celebrate a goal against Germany during the third period of an IIHF World Junior Hockey Championship game Wednesday, Dec. 30, 2020, in Edmonton, Alberta. (Jason Franson/The Canadia ...
Ein grosser Teil der letztjährigen Mannschaft ist an der diesjährigen U20-WM wieder dabei.Bild: keystone

Die U20-Nati steht an der WM in Kanada vor einer schwierigen Aufgabe

Heute Abend startet die Schweiz mit dem Spiel gegen Russland in die U20-WM in Edmonton und Red Deer. Das Team von Trainer Marco Bayer tut dies unter schwierigen Voraussetzungen.
27.12.2021, 09:2527.12.2021, 09:25
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Vor einem Jahr verloren die Schweizer sämtliche vier Vorrundenspiele mit einem Torverhältnis von 5:20 und verpassten die Viertelfinals – einen Absteiger gab es nicht. «Wir wussten damals, dass alles zusammenpassen muss, damit wir reüssieren. Dies war nicht der Fall», blickt A-Nationaltrainer Patrick Fischer zurück. Mehr als die Hälfte der damaligen Mannschaft ist erneut dabei, aufgrund der gemachten Erfahrungen wären die Voraussetzungen diesmal also deutlich besser.

U20-Nati mit Personalsorgen
Nächster Rückschlag für die Schweizer U20-Nationalmannschaft: Das Team von Trainer Marco Bayer muss an der WM in Kanada auf seinen letztjährigen Captain Simon Knak verzichten. Beim 19-jährigen Zürcher handelt es sich um denjenigen Spieler, bei dem auch ein zweiter Corona-Test positiv ausgefallen ist, womit sich der Stürmer des HC Davos in eine zehntägige Isolation begeben musste.

Vom vorläufigen Kader ebenfalls nicht mit dabei sind die beiden Torhüter Lucas Rötheli (Zug) und Noah Patenaude (Saint John Sea Dogs), die Verteidiger Giancarlo Chanton (Genève-Servette) und Vincent Despont (Saint John Sea Dogs) sowie der Stürmer Raymond Fust (Sioux Falls Stampede). Torhüter Andri Henauer (Bern) und Verteidiger Damian Gehringer (Zug) wurden nachnominiert.

Wären. Aufgrund der alles andere als normalen Situation muss der Konjunktiv bemüht werden. Nach der zweitägigen Quarantäne verpassten die Schweizer auch noch ein Eistraining, weil das Gepäck nicht rechtzeitig angekommen war. Später wurde ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin unterzogen sich alle einem weiteren Test, diesmal fiel das Resultat bei allen negativ aus. Dies hatte jedoch nicht zur Folge, dass die Schweizer zurück in den Alltag durften.

«So herrscht keine Chancengleichheit.»
Lars Weibel, Nationalmannschaftsdirektor

Vielmehr wurde eine weitere Testreihe durchgeführt, und diesmal war der besagte Spieler erneut positiv. Also mussten die Schweizer abermals zwei Tage in Quarantäne und die einzige Testpartie fiel ins Wasser – der Gegner wäre am Donnerstag Tschechien gewesen. Ursprünglich waren drei Spiele angesetzt, die ersten zwei wurden vom Turnierorganisator abgesagt.

«Die Vorkommnisse setzten uns sportlich massiv zu, machten es schwierig, den Fokus aufs Eishockey zu richten», sagt Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Deshalb nehmen die anderen Teams das Turnier deutlich besser vorbereitet in Angriff. «So herrscht keine Chancengleichheit», stellt Weibel klar.

Aus diesem Grund befinden sich die Verantwortlichen im Austausch mit dem internationalen Eishockey-Verband IIHF, schliesslich ist in diesem Jahr wieder ein Absteiger vorgesehen und eine Relegation wäre für die Schweizer fatal.

«Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.»
Marco Bayer, U20-Trainer
Schweizer Spiele und Kader
Montag, 27. Dezember, 22.30 Uhr: Russland - Schweiz.
Dienstag, 28. Dezember, 22.30 Uhr: Schweiz - USA.
Freitag, 31. Dezember, 01.00 Uhr: Slowakei - Schweiz
Freitag, 31. Dezember, 22.30 Uhr: Schweiz - Schweden.

Torhüter (4): Loïc Galley (Fribourg-Gottéron), Kevin Pasche (Omaha Lancers/USHL), Andri Henauer (Bern).

Verteidiger (9): Lian Bichsel (Leksand/SWE), Noah Delémont (Biel), Noah Meier (GCK/ZSC Lions), Arno Nussbaumer (Zug), Dario Sidler (Zug), Maximilian Streule (Winnipeg Ice/WHL), Brian Zanetti (Peterborough Petes/OHL), Damian Gehringer (Zug).

Stürmer (16): Dario Allenspach (Zug), Nicolas Baechler (GCK/ZSC Lions), Attilio Biasca (Halifax Mooseheads/QMJHL), Jérémie Bärtschi (Biel), Lorenzo Canonica (Shawinigan Cataractes/QMJHL), Christophe Cavalleri (Genève-Servette), Keanu Derungs (Victoria Royals/WHL), Joshua Fahrni (Bern), Lilian Garessus (Biel), Marlon Graf (GCK/ZSC Lions), Joel Henry (GCK/ZSC Lions), Valentin Hofer (Zug), Fabian Ritzmann (Davos), Louis Robin (Rimouski Océanic/QMJHL). (sda)

Weibel hatte alles andere als eine besinnliche Weihnachtszeit, er war von Morgen früh bis Abend spät dabei mitzuhelfen, Voraussetzungen zu schaffen, «damit die Mannschaft WM-würdig ins Turnier starten kann». Selber wollte er zusammen mit Patrick Fischer am Sonntag ebenfalls nach Kanada reisen. Weil jedoch im näheren Umfeld ein Omikron-Fall aufgetreten ist, war den beiden das Risiko zu gross, umso mehr, als ihnen vor Ort sowieso kein direkter Kontakt zur Mannschaft erlaubt gewesen wäre und auch der danach geplante Besuch von Schweizer NHL-Spielern nicht möglich ist. Nun unterstützen sie das Team so gut wie möglich von zu Hause aus.

Tommy Albelin, left, assistant coach of Switzerland national ice hockey team, Marco Bayer, 2nd assistant coach of Switzerland national ice hockey team, Patrick Fischer, 2nd right, head coach of Switze ...
U20-Trainer Marco Bayer steht vor einer grossen Herausforderung.Bild: keystone

Schlüsselspiel gegen die Slowakei

Bezüglich der Mannschaft wird zunächst nur das Minimum an Spielern gemeldet. «Wir müssen auf positive Fälle reagieren können», sagt Weibel. Wer von den 29 mitgereisten Spielern am Ende nicht berücksichtigt wird, kehrt nach dem 27. Dezember in die Heimat zurück. Die weiteren Gegner nach Russland sind die USA (28. Dezember), die Slowakei (30. Dezember) und Schweden (31. Dezember).

NHL-Scout Thomas Roost spricht über die U20-WM.Video: YouTube/MySports

Die Schlüsselpartie im Kampf um die Viertelfinal-Qualifikation, welche die ersten vier Equipen der beiden Gruppen erreichen, ist jene gegen die Slowaken, gegen die es vor einem Jahr eine 0:1-Niederlage absetzte. Bis dahin ist immerhin noch etwas Zeit. «Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen», lässt sich Bayer zitieren. «Es gilt für uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen, positiv zu bleiben und die mentale Stärke unter Beweis zu stellen.»

Bayer hat zum zweiten Mal an einer U20-WM die Verantwortung inne. Diesmal ist die Herausforderung wesentlich grösser. (abu/sda)

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