Playoffs, Baby! Die geilste Zeit des Jahres in der NHL liefert, was sie versprochen hat. Hitzige Duelle, geile Tore, riesige Saves und andere Highlights. Und mittendrin vier Schweizer, die für Schlagzeilen sorgen – einer ganz besonders.
68 Tore hat David Pastrnak in dieser Saison für die Boston Bruins geschossen. Dieses in Spiel 6 gegen Florida dürfte eines der schönsten gewesen sein.
Ein perfekter Poke-Check, ein perfekter Pass und ein perfekter One-Timer. Erik Haula und Dawson Mercer lassen New Jersey in Unterzahl explodieren.
Der Move zwischen den eigenen Beinen ist schon fast ein Markenzeichen von Matt Tkachuk. Ohne diesen wäre dieses Tor gar nicht möglich gewesen.
Nathan MacKinnon zündet den Turbo und lässt in Spiel 3 gegen Seattle alle stehen.
Ein Highlight aus der Regular Season. Juuso Parssinen schiesst Nashville zum Sieg gegen Minnesota. Und wie kommentiert ein Finne ein derartiges Highlight? Mit einem müden Schulterzucken.
Jesper Bratt beweist gegen die Boston Bruins seine feinen Hände und lässt Goalie Linus Ullmark aussteigen.
Jack Hughes mit dem Abschluss nach einer wunderbaren Kombination der Devils. (Dass Timo Meier eigentlich schiessen wollte und den Puck nicht richtig traf, ignorieren wir hier einfach.)
Für einen Nummer-1-Pick verläuft die Karriere von Alexis Lafrenière bislang eher enttäuschend. Doch hier lässt er sein Talent aufblitzen.
Taylor Hall mit dem Auge, dem Tempo und der filigranen Technik, um die Scheibe an Sergei Bobrovsky vorbeizulegen.
Marcus Johansson lässt Dallas-Verteidiger Colin Miller aussehen wie einen Schulbuben und erhöht dann die Führung von Minnesota gegen die Stars.
Gegen sein Ex-Team packt Philipp Grubauer im sechsten Playoff-Spiel die Riesenparade mit dem rechten Fuss aus.
Andrei Vasilevskiy lässt die Toronto Maple Leafs im fünften Spiel verzweifeln. Hier rettet der russische Goalie gleich doppelt für seine Tampa Bay Lightning.
Sergei Bobrovsky rettet die Saison wenige Sekunden vor der Verlängerung gegen Bostons Brad Marchand. Ein Tor hätte Bostons Sieg in Spiel und Serie bedeutet. Wie wir mittlerweile wissen, ist es anders gekommen. Das Comeback der Panthers beginnt mit dieser Parade.
Kurz vor der zweiten Pause verhindert Avalanche-Goalie Alexandar Georgiev, dass Seattle seine Führung ausbauen kann.
Nicht nur Goalies machen Saves. Hier verhindert Minnesota-Verteidiger Brock Faber ein sicheres Tor mit seinem Stockeinsatz.
Die Buffalo Sabres verpassten den Sprung in die Playoffs. Das lag aber nicht an Verteidiger Rasmus Dahlin, der eine überragende Saison zeigte. Hier rettet der junge Schwede mit dem Stock und leitet so ein Tor für seine Sabres ein.
Torontos Ilya Samsonov ist gegen die Detroit Red Wings mit dem Fanghandschuh zur Stelle.
Die Position von Vancouver-Goalie Thatcher Demko ist nach einem Turnover in der eigenen Zone nicht ideal – und trotzdem ist er gegen die Calgary Flames zur Stelle.
Das ganze Stadion der New York Islanders jubelt schon. Doch nach einem Pfostenschuss spannen Seth Jarvis und Antti Raanta von den Carolina Hurricanes zusammen, um den Puck von der Linie zu wischen.
Akira Schmid führt die New Jersey Devils zum Sieg im Conference-Viertelfinal gegen die Erzrivalen New York Rangers. 2 Shutouts, 1,39 Gegentore pro Spiel und eine Fangquote von 95,1 Prozent lautet die Bilanz des 22-jährigen Emmentalers.
What an interview.
— Devils Army Blog (@DevilsArmyBlog) April 28, 2023
“Schmido-the-torpedo”
“Cool as a cucumber” #NJDevils pic.twitter.com/j9uBKsJW30
Dieser hier ist der spektakulärste Save, den «Schmido-Torpedo», wie sie ihn in der Garderobe nennen, zeigen musste. Meist muss der Schweizer wegen seines guten Positionsspiels aber kaum so dramatisch eingreifen.
Pius Suter beendet gegen die Pittsburgh Penguins einen wunderbaren Spielzug mit dem Tor zum 1:3.
Ein kurioses Tor! Denis Malgin lenkt die Scheibe vor dem Kasten der LA Kings ab. Doch dann springt sie nicht direkt ins Tor, sondern via Bande, Toroberseite und Rücken von Goalie Pheonix Copley über die Linie.
Nino Niederreiter leitet im dritten Spiel gegen die Vegas Golden Knights das Comeback der Winnipeg Jets mit einem präzisen Handgelenkschuss ein.
Jonas Siegenthaler klärt den Puck nach einer etwas chaotischen Situation vor dem eigenen Tor – und nicht nur das! Der Pass von Siegenthaler ist die perfekte Vorlage für den blitzschnellen Jack Hughes, der die Devils in Führung bringt.
Eine Schweizer Co-Produktion! Nico Hischier findet Jonas Siegenthaler mit einem unglaublichen Pass. Und der Verteidiger trifft mit einem «Ping» aus dem Bilderbuch Hörbuch.
Was ist ein Highlight des Monats? Kurz gesagt sind es spektakuläre Aktionen und Momente, die nicht Tore oder Saves sind. Also: Assists, technische Schmankerl, korrekte Checks oder Meilensteine.
Acht lange Jahre und eine Operation an der Wirbelsäule musste Jack Eichel über sich ergehen lassen. Doch bei seiner ersten Playoff-Teilnahme darf sich der Starcenter endlich das erste Playoff-Tor seiner Karriere gutschreiben lassen.
Nach 15 Jahren endet die Zeit von Jonathan Toews bei den Chicago Blackhawks. Als Captain führte der heute 35-Jährige seine Mannschaft zu drei Stanley Cups.
Luke Hughes, der jüngere Bruder von Center Jack Hughes, erzielt sein erstes NHL-Tor – und wie! Zuerst tanzt er die Gegner aus, dann verwertet er den eigenen Rebound mit einem Buebetrickli und das alles in der Verlängerung.
Es gibt Tore, da muss der eigentliche Torschütze nicht mehr viel machen. So auch hier im Fall von Casey Mittelstadt – die ganze Arbeit erledigt Rasmus Dahlin mit dem Assist.
Wir haben schon einige Tore gesehen, die im Fallen erzielt wurden. Hier zeigt uns Pavel Zacha den fliegenden Assist.
Zur Kategorie der Blooper (Patzer, Schnitzer) zählen sämtliche Aktionen, die – diplomatisch ausgedrückt – suboptimal verlaufen sind.
Sebastion Aho trifft gegen die Islanders. Nein, der andere. Nicht Carolina-Stürmer Sebastian Aho, sondern Islanders-Verteidiger Sebastion Aho. Es ist ein bitteres Eigentor.
Bostons Linus Ullmark war der beste Goalie der Regular Season und wird dafür mit grosser Wahrscheinlichkeit die Vezina-Trophy gewinnen. Doch was sich der Schwede hier – in der Verlängerung – gedacht hat, können wir auch nicht beantworten.
Erst in der Wiederholung wird klar, wie viel Pech die Seattle Kraken hier haben. Der Schuss von Colorados Evan Rodrigues wird gleich doppelt von Kraken-Spielern abgelenkt und so unhaltbar.
Die Saison der Columbus Blue Jackets war eine zum Vergessen. Vergessen möchte Goalie Jon Gillies wohl auch dieses Gegentor. Er verliert im dümmsten Moment eine Kufe an seinem Schlittschuh, stolpert herum und kann so den Treffer nicht verhindern.
Dylan Samberg spielt in der zweiten Verlängerung einen katastrophalen Fehlpass. Michael Amadio sagt danke und schiesst Vegas zum Sieg.
In dieser Ausgabe führen wir eine Spezialkategorie ein. WTF-Momente, die uns einfach nur irritiert zurücklassen.
Martin Necas von den Carolina Hurricanes wird auf die Bank der New York Islanders gecheckt. Dort holt der Stürmer zum Faustschlag gegen Brock Nelson aus. Eine Strafe gibt es nicht.
Keine 90 Sekunden dauert die Pressekonferenz von Winnipeg-Trainer Rick Bowness nach dem Playoff-Out gegen die Vegas Golden Knights. Dabei attackiert der Trainer sein eigenes Team mit den gleichen Aussagen, die er schon seit Wochen tätigt. Ihm fehle es in dieser Mannschaft am Kampf, am Willen, dagegenzuhalten.
Blake Wheeler, dem von Bowness auf diese Saison hin das Captain-Amt in Winnipeg entzogen wurde, sah hingegen kaum Grund für Selbstkritik. Der 36-Jährige kritisierte seinen Trainer selbst für die öffentliche Kritik und sagte: «Er hätte uns das hinter geschlossenen Türen sagen sollen. Er hätte ehrlich mit uns sein sollen.» Aktuell scheint unvorstellbar, dass die beiden auch nächste Saison zusammenarbeiten.
Im zweiten Spiel der Serie zwischen Toronto und Tampa Bay feiern die Leafs einen Kantersieg. Als es im Schlussdrittel zu einem Scharmützel und einigen Strafen kommt, ist ein Toronto-Fan im gelben Pullover etwas übermotiviert und fordert die Spieler auf der Tampa-Strafbank zum Kampf auf. Wenige Augenblicke später wurde er von Sicherheitskräften aus der Arena geführt.
Yellow Sweater Leafs fan wants all the smoke 😂 😂
— Drew Livingstone (@ProducerDrew_) April 21, 2023
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Gleiche Serie, andere Bühne. In Tampa sitzen die Fans direkt unter der Pressetribüne und den Logen. Einige von ihnen legen sich mit Torontos General Manager Kyle Dubas an, der über ihnen sitzt, nennen ihn einen «Loser». Dies lässt der 37-Jährige nicht auf sich sitzen und schickt einige gepfefferte Worte in die andere Richtung.
Kyle Dubas 🆚 Lightning fans
— hockeyfights (@hockeyfights) April 23, 2023
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Jordan Eberle checkt Colorados Andrew Cogliano hart in die Bande. Wie mittlerweile bekannt ist, zog sich der Avalanche-Stürmer dabei eine Nackenfraktur zu. Die Schiedsrichter überprüfen die Situation im Video und entscheiden dennoch nur auf eine 2-Minutenstrafe. Und auch die Liga sprach im Nachhinein keine Sanktionen gegen Eberle aus.
Der Stürmer der Dallas Stars ist der bislang beste Spieler der Playoffs und ein wichtiger Faktor, warum Dallas gegen die Minnesota Wild gewonnen hat. In sechs Spielen steuerte er sechs Tore und sieben Assists bei.
Es können nur die Seattle Kraken sein. Vor der Saison hatte niemand den NHL-Neuling auf der Rechnung, aber sie schafften den Einzug in die Playoffs. Dort schrieben sie in der Serie gegen Titelverteidiger Colorado ebenfalls alle ab, doch die Kraken bewiesen ihre Hartnäckigkeit und gewannen in sieben Spielen.