Auch wenn der sportliche Wert überschaubar ist, so macht das in der Nacht auf heute losgegangene 4 Nations Face-Off doch Lust auf mehr. Ein Appetithappen vor den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina vom nächsten Jahr sozusagen. Das Duell zwischen Kanada und Schweden (4:3 nach Verlängerung) bot hochklassiges Spektakel. Es macht einfach Spass, wenn Connor McDavid, Sidney Crosby und Nathan MacKinnon im gleichen Team spielen.
Interessant an den Olympischen Spielen ist ja, dass sich dann die Schweiz auch mit den absolut besten Spielern und Teams der Welt misst. Doch möglicherweise ist das künftig nicht nur bei Olympia der Fall, sondern auch bei NHL-Länderspielturnieren.
In der Nacht auf Donnerstag gaben die NHL und die Spielergewerkschaft NHLPA bekannt, dass ab 2028 im Vierjahresrhythmus wieder ein World Cup of Hockey durchgeführt werden soll. Das Turnier fand zuletzt 2016 statt, damals mit Kanada, den USA, Schweden, Finnland, Russland, Tschechien, einem Team Nordamerika mit den besten U23-Spielern von Kanada und den USA sowie einem Team Europe mit Spielern aus der Schweiz, Deutschland oder der Slowakei.
Doch in drei Jahren soll das anders sein. NHL-Commissioner Gary Bettman hat bestätigt, dass im Februar 2028 nur «echte» Länder am Start sein sollen. Mindestens acht Teams sollen es sein. Das bedeutet, dass die Chancen gut stehen, dass auch die Schweiz (aktuell die Nummer 5 der IIHF-Weltrangliste) dann dabei ist. Der World Cup soll dann künftig alle vier Jahre stattfinden, so dass sich mit Olympia und dem NHL-Turnier im Zweijahresrhythmus die besten Eishockeyspieler der Welt messen.
Natürlich wäre das eine logistische Herausforderung. Die Schweizer Nati müsste mit National-League-Spielern «aufgefüllt» und die hiesige Liga für den Verlauf des Turniers unterbrochen werden. Die Spiele sollen sowohl in Nordamerika als auch in Europa (auf Eisfeldern mit NHL-Grösse) ausgetragen werden, was immerhin die Reisestrapazen etwas lindern würde. Es wäre also theoretisch möglich, dass hierzulande Spiele ausgetragen würden. «Wir erwarten Bewerbungen, um die Spiele austragen zu dürfen», sagt Bettman.
Noch gibt es allerdings einige offene Fragen zu klären. Es muss mit den nationalen Ligen und Verbänden geplant werden. Zudem weiss die NHL als Ausrichterin des Turniers noch nicht, ob Russland 2028 mitspielen darf. Man werde beobachten, wie sich die politische Lage in den nächsten Monaten entwickle. Die teilnehmenden Teams, den genauen Zeitplan und auch die Spielorte wolle die NHL noch im Lauf dieses Jahres bekanntgeben.