Dank des 5:4-Siegs im Play-In-Rückspiel gegen Ambri darf der EHC Kloten erstmals seit 2016 wieder Playoffs spielen. In den neun Jahren seither gerieten die Finanzen aus dem Lot, 2018 erfolgte der Abstieg aus der National League und erst 2022, als nach Covid die Liga auf 14 Teams aufgestockt wurde, gelang der Wiederaufstieg.
In den Viertelfinals trifft Kloten ab Donnerstag auf die ZSC Lions. Auf die Derby-Serie freuen sich sowohl die Stadtzürcher wie die Zürcher Unterländer. Kloten rechnet sich gegen den ZSC Chancen aus – schliesslich verloren sie von den letzten acht Derbys in der Meisterschaft bloss drei. In den Playoffs gab es letztmals 2014 ein Zürcher Derby. Damals gewannen die Lions die Finalserie mit 4:0 Siegen. Aus dieser Saison – im Halbfinal gegen Fribourg – datiert auch Klotens letzter Sieg in einem Playoff-Spiel.
Mit solchen Statistiken mögen sich die Klotener nicht herumschlagen. Für Kloten fühlten sich die vier Play-In-Partien gegen Langnau (1:3 und 2:1) und Ambri-Piotta (5:4 und 5:4) schliesslich schon wie Playoffs an.
Dennoch: So richtig nach Topform fühlt sich das in Kloten nicht an – trotz sieben Siegen aus den letzten neun Partien. Im Rückspiel gegen Ambri verspielte Kloten wie schon im Hinspiel eine Drei-Tore-Führung. Innerhalb von 90 Sekunden machte Ambri aus einem 0:3 ein 3:3. Kloten geriet 15 Minuten lang ins Zittern. Goalie Ludovic Waeber musste Sandro Zurkirchen Platz machen. Axel Simic brachte mit dem 4:3 in der 38. Minute aber Kloten wieder auf Kurs. Simic skorte im Rückspiel zwei Tore und einen Assist und in der Mini-Serie insgesamt drei Goals.
Weil Kloten das letzte Playoff-Ticket löste, treffen die SCL Tigers als Achter der Qualifikation ab Donnerstag auf Lausanne, den Qualifikationssieger. Die Serie zwischen den ZSC Lions (2.) gegen Kloten (7.) beginnt ebenfalls am Donnerstag. Am Freitag starten die übrigen Viertelfinalserien Bern (3.) gegen Fribourg-Gottéron (6.) und Zug (4.) gegen Davos (5.) In den Viertelfinals gibt es in der National League jeden Tag Playoff-Eishockey.
Aber nicht im Tessin. Zum erst dritten Mal in der Geschichte nach 2008 und 2011 ist der Kanton Tessin in den Playoffs nicht vertreten. Der HC Ambri-Piotta wird wegen des Scheiterns vor den Viertelfinals indessen nicht in eine Depression fallen. In der ausgeglichenen National League gab Ambri auch in dieser Saison keine miese Figur ab – trotz Durchhängern. Ambri belegte im Oktober den 2. Platz und im Januar den zweitletzten. Mit 9 Siegen aus den letzten 13 Runden schaffte es Ambri im letzten Moment ins Play-In. Dort hätten die Leventiner zwei Serien gewinnen müssen. Dazu war aber nur ein Sieg aus vier Partien dann doch zu wenig.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Kloten - Ambri-Piotta 5:4 (2:0, 2:3, 1:1)
6781 Zuschauer. SR Lemelin (USA)/Kaukokari (FIN), Schlegel/Cattaneo.
Tore: 11. Grégoire 1:0. 15. Simic 2:0. 22. (21:08) Aberg (Simic/Powerplaytor) 3:0. 22. (21:26) De Luca (Pestoni) 3:1. 22. (21:46) Kubalik (Heed) 3:2. 23. (22:58) Kubalik (DiDomenico/Powerplaytor) 3:3. 38. Simic 4:3. 41. (40:48) Meyer 5:3. 47. Müller (Virtanen) 5:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kloten, 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
PostFinance-Topskorer: Ojamäki; Kubalik.
Kloten: Waeber (23. Zurkirchen); Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sataric, Steve Kellenberger; Sidler; Ojamäki, Morley, Audette; Aberg, Ramel, Schreiber; Simic, Schäppi, Meyer; Meier, Diem, Weibel; Smirnovs.
Ambri-Piotta: Senn; Heed, Zgraggen; Virtanen, Terraneo; Wüthrich, Curran; Zaccheo Dotti; DiDomenico, Maillet, Kubalik; Bürgler, Heim, Müller; Pestoni, Landry, De Luca; Grassi, Kostner, Zwerger; Douay.
Bemerkungen: Kloten ohne Steiner (verletzt), Aebi, Cuesta Flores, Deussen , Keller (alle überzählig) und Hawryluk (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Juvonen (überzähliger Ausländer). Ambri-Piotta ab 55:29 ohne Torhüter. (nih/sda)
PS: Kloten liegt im Zürcher Unterland, nicht Oberland (zweiter Absatz).