Florence Schelling übernimmt laut einer Mitteilung des SCB nach Ostern die Position des General Managers. Nach einem Skiunfall und der damit verbundenen Regeneration arbeitet die Zürcherin zunächst in einem 50-Prozent-Pensum, welches sie laufend steigern wird. Ausserhalb des Eishockeys hat Schelling, die auch schon beim Internationalen Eishockey-Verband IIHF gearbeitet hat, ein abgeschlossenes Master-Studium in Betriebswirtschaft.
«Wir kamen zum Schluss, dass die aktuelle Situation weder für den Klub noch für Alex Chatelain befriedigend ist», erklärt CEO Marc Lüthi. Dass auf ihn eine Frau folge, spiele keine Rolle. «Uns war wichtig, dass wir eine junge, unverbrauchte, intelligente und visionäre Person für uns gewinnen können. Viel wichtiger als das Geschlecht ist, dass diese Person etwas von Eishockey versteht.»
«Ich war von Marc Lüthis Anruf wohl genauso überrascht wie ihr jetzt über diese Nachricht», wendet sich Schelling an die Fans. Ihr sei sehr rasch bewusst geworden, dass sie diese Herausforderung gerne annehmen möchte. «Ich habe mich in den vergangenen Jahren akribisch mit dem Schweizer und dem internationalen Eishockey auseinandergesetzt. Mein Master-Studium und meine Auslandserfahrung als Spielerin werden mir bestimmt zugute kommen in dieser neuen Position.»
Eine Frau in einer Führungsposition im Macho-Sport Eishockey? Im grössten Stadion Europas? «Klar hat Florence bis jetzt primär mit Frauen zu tun gehabt, sie hat aber immer wieder auch in Männer-Teams gespielt, kennt das Männer-Eishockey als TV-Expertin beim Schweizer Fernsehen und so weiter», so Marc Lüthi.
«Respekt und Anerkennung sollten das Resultat guter Arbeit sein», meint Schelling. Ihr primäres Ziel sei es, den SCB wieder an die Spitze bringen zu können. «Der SCB hat bereits seit Jahren eine bewährte Strategie. Auf dieser will ich aufbauen und mit der Zeit einschätzen können, wo Verbesserungspotenzial vorhanden ist.» Lüthi erhofft sich durch die Verpflichtung Schellings, dass diese etablierte Strukturen aufbrechen und neue Blickwinkel in den Klub hineintragen kann.
Der bisherige Sportchef Chatelain wird Schelling laut dem Communiqué einarbeiten. Er bleibt dem Klub erhalten. «Er hat unbestrittenermassen mehr Stärken, als ihm von der Öffentlichkeit zugestanden werden», betont CEO Lüthi. Chatelain werde die Aufgabe der sportlichen Strategieentwicklung übernehmen und den Bereich Analytics aufbauen, sich also um die Statistiken kümmern.
Lars Leuenberger, der bisher für die Sportstrategie verantwortlich war, behält seinen Posten als Assistenztrainer des National-League-Teams. Noch offen ist laut dem SC Bern, wer kommende Saison Headcoach sein wird. «Diese Frage hat natürlich Priorität», sagt Schelling. Auch zwei Ausländerpositionen sollen noch besetzt werden. (ram)
Mit einem grossen Schmunzeln nehme ich zur Kenntnis, dass unser sog. "Eismeister" keinen blassen Dunst davon hatte, was da hinter den Kulissen ablief.
Und ich habe rein gar nichts mit dem scb am Hut, super Entscheidung.