Nächste Klatsche für die Hockey-Nati – gegen Tschechien bleibt die Schweiz torlos
Die Schweizer vermochten nicht auf die 3:8-Klatsche am Samstag gegen Schweden zu reagieren. Bereits nach sechs Minuten lag man durch einen Doppelschlag des ehemaligen Ambri-Stürmers Filip Chlapik 0:2 im Rückstand. Eine Reaktion blieb aus, die Tschechen waren mindestens eine Klasse besser. Ihnen gelang die Reaktion auf die beiden Niederlagen gegen Schweden (1:3) und Finnland (2:4). Zum 3:0 traf der Davoser Matej Stransky bei 5 gegen 3 Feldspielern, nachdem unter anderem Nicolas Baechler für einen übermotivierten Crosscheck einen Restausschluss erhielt.
Der Schweizer Auftritt war eher noch schlechter als am Vortag. Man liess sich von den Tschechen spielerisch, läuferisch und von der Passqualität her klar dominieren. Gegen Schweden hatte man bis zu den schwarzen 14 Minuten im Mitteldrittel mit vier Gegentreffer recht gut mitgehalten, gegen die Tschechen war dies nicht mehr der Fall. Zumindest nicht, bis diese nach dem 4:0 in der 28. Minute einen Gang zurückschalteten.
Das Fehlen der ZSC-Ausnahmekönner Denis Malgin und Sven Andrighetto, aber auch von Lausannes Damien Riat sowie die Ausfälle von Calvin Thürkauf (verletzt), Michael Fora (angeschlagen) und Attilio Biasca (krank) fielen viel zu stark ins Gewicht. Konnte man beim 3:1-Sieg am Donnerstag gegen den Gastgeber Finnland die fehlende Offensiv-Power noch durch eine solide Defensive kompensieren, war man gegen Schweden und Tschechien auch diesbezüglich überfordert. Ein kleines Erfolgserlebnis sicherte sich nach den sieben Gegentoren am Samstag Goalie Sandro Aeschlimann mit einem halben Shutout nach seiner Einwechslung in der 30. Minute.
Der Baustellen gab es nach dem erfreulichen Auftakt gegen Finnland viele. In der Abwehr war man überfordert und oft einen Schritt zu spät. Zweimal kassierte man noch eine Strafe wegen eines falschen Wechsels. In Unterzahl liess man viele Gegentore zu, offensiv war man sehr harmlos. Tschechiens Goalie Josef Korenar musste nur 13 Schüsse abwehren, seine Vorderleute hatten schon in den ersten zwei Dritteln 22 Mal aufs Tor geschossen.
Panik ist deswegen noch keine angesagt, bereits beim Heimturnier im Dezember wird das Team ziemlich anders aussehen, bei Olympia ohnehin. Aus dem Kader dieses Wochenendes hat keiner seine Karten für eine Olympiaselektion verbessert.
Tschechien - Schweiz 4:0 (2:0, 2:0, 0:0)
Tampere. 1933 Zuschauer. SR Brander/Wuorenheimo (FIN).
Tore: 4. Chlapik (Kostalek, Simek) 1:0. 6. Chlapik (Reichel, Kantner) 2:0. 24. Stransky (Kostalek, Kubalik/bei 5 gegen 3) 3:0. 28. Adamek (Chlapik, Kondelik) 4:0.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Tschechien, 3mal 2 plus 5 (Baechler) Minuten plus Spieldauer (Baechler) gegen Schweiz.
Tschechien: Korenar; Kostalek, Simek; Scotka, Hajek; Adamek, Pyrochta; Zabransky, Kucerik; Stransky, Zohorna, Kubalik; Kantner, Reichel, Chlapik; Beranek, Kondelik, Lauko; Kurowsky, Cernoch, Horky.
Schweiz: Berra (30. Aeschlimann); Heldner, Berni; Chanton, Jung; Gross, Geisser; Bertschy, Moy, Schmid; Simion, Jäger, Knak; Rohrbach, Baechler, Herzog; Kessler, Sigrist, Nussbaumer.
Bemerkungen: Schweiz ohne Thürkauf (verletzt), Biasca (krank), Frick und Fora (beide überzählig).
Schüsse: Tschechien 25 (11-11-3), Schweiz 13 (4-4-5).
Powerplay-Ausbeute: Tschechien 1/4, Schweiz 0/1. (nih/sda)
