Luganos Sportchef Hnat Domenichelli bestätigt: «Es ist richtig, dass wir mit unserem Trainer einen Mehrjahresvertrag abschliessen werden.» Nach einer Derby-Niederlage? «Ja. Die Niederlage gegen Ambri hat damit nichts zu tun. Wir führen seit längerer Zeit mit unserem Trainer Gespräche.» Am 8. Oktober hat Luca Gianinazzi den Trainerjob von Chris McSorley übernommen. Juristisch ist er nach wie vor als Nachwuchstrainer angestellt. «Nun wird er einen Vertrag als Profitrainer bekommen», sagt der Sportchef. «Mit entsprechender Bezahlung.»
Auf die Frage, wie lange der neue Vertrag laufen wird, lässt sich der Sportchef nicht auf die Äste hinaus: «Details können wir noch nicht verraten. Es wird ein Mehrjahresvertrag sein.» Wenn das nicht wahre Hockey-Romantik ist: Nach acht Niederlagen in den vorangegangenen zehn Spielen wird dem Trainer in Lugano eine Verlängerung um mehrere Jahre offeriert. Chris McSorley hatte einen Vertrag bis 2025 und ist am 8. Oktober entlassen worden. Er hatte immerhin drei von acht Partien gewonnen, darunter das Derby in Ambri oben.
Das Problem ist in Lugano eigentlich nicht der Trainer. Das Problem ist, dass die Spieler machen, was sie wollen und einige Stars den Trainer inzwischen ignorieren. Wenn also eine nachhaltige Besserung eintreten soll, dann müsste bei einer Verlängerung mit dem Trainer gleichzeitig in der Kabine aufgeräumt werden.
Die Frage daher an Hnat Domenichelli: Werden alle Spieler, die einen Vertrag für nächste Saison haben, nächste Saison für Lugano spielen? Er hat diese Frage erwartet. «Mir ist klar, auf was Sie hinauswollen und welche Spieler Sie im Sinn haben. Ich gebe auf eine solche Frage keine Antwort. Ich stelle mich vor meine Spieler und schütze sie. Die Saison ist noch nicht zu Ende, jetzt brauchen wir jeden und wenn ich auf ihre Frage eine Antwort gebe oder gar Namen nenne, dann wird hier in den Medien zwei Wochen lang ein Zirkus veranstaltet. Das können wir nicht brauchen.»
Es gebe nur eine Sofortmassnahme im Personalbereich: «Wir verpflichten so schnell es geht einen physisch starken ausländischen Verteidiger.» Dabei wird es sich um den 27-jährigen Tschechen Lukas Kluk handeln. Er kommt von Rögle und wird der Lugano-Ausländer Nummer 8 für diese Saison sein.
Ach, in seinem nächsten Leben möchte der Chronist Trainer in Lugano sein: endlich echte Romantik, ein schönes Gehalt, wunderbares Wetter und ohne jede Rücksicht auf die Resultate eine Vertragsverlängerung um mehrere Jahre. Es sollte künftig nicht mehr heissen «Leben wie Gott in Frankreich». Es sollte heissen: «Leben wie ein Trainer in Lugano.»
Lugano sollte endlich mit einem Preis für Medienförderung ausgezeichnet werden: «Ohne Aufräumarbeiten» in der Kabine und die Auflösung von mindestens drei weiterlaufenden Spielerverträgen (im Sinne von Hnat Domenichelli sei hier auf die Nennung von Namen verzichtet) ist Trainer Luca Gianinazzi verloren. Ach, wie dürfen wir uns auf weitere Aufführung der «Opera Buffa» («komische Oper») des Hockeys freuen. Eine der berühmtesten komischen Opern heisst «Le Nozze di Figaro» («Die Hochzeit des Figaro»), komponiert vom grossen Wolfgang Amadeus Mozart. Machen wir daraus aus Anspielung auf die Vertragsverlängerung, auf die Ehe des HC Lugano mit Trainer Luca Gianinazzi «Nozze sul ghiaccio nero con Luca», komponiert vom grossen Hnat Domenichelli. Eines Tages sollte der wegen seiner Erfolgslosigkeit legendäre ehemalige Sportchef Roland Habisreutinger in Lugano rehabilitiert werden.
Freuen wir uns auf Unterhaltung ohne Ende – und auch das ist ja Hockey-Romantik: Wenn wir in der Deutschschweiz nicht mehr das «Grande Lugano »fürchten müssen. Sondern uns über Lugano ein klein wenig amüsieren dürfen …
Ob es für ein neues "Grande Lugano" reicht, werden wir dann sehen.🤍🖤