Bruno Wittwer ist der beste Mittelstürmer der SCB-Geschichte. Der Langnauer war der spielerische Leitwolf der SCB-Meisterteams von 1974, 1975, 1977 und 1979. Bis heute der ruhmreichsten Epoche der SCB-Historie.
Der nächste Langnauer, der beim SCB eine zentrale Rolle spielte, war Ueli Schwarz (heute Verwaltungsrat bei Biel). Er assistierte Cheftrainer Brian Lefley von 1994 bis 1997, übernahm nach dem Titelgewinn von 1997 den Cheftrainerjob und war bis zu seinem freiwilligen Rücktritt im Spätherbst 1999 auch noch Sportchef.
Die Legende geht, dass er ob dieser extremen Belastung ergraut sei. Er bestätigt zwar, dass er in dieser Zeit tatsächlich graue Haare bekommen habe. Aber auf ganz natürlichem Wege. «Nicht wegen der Belastung …»
Seit 2014 ist ein Langnauer das Herz der Mannschaft: Captain Simon Moser, der charismatische Leitwolf der Meisterteams von 2016, 2017 und 2019. Und mindestens so beeindruckend seine Leader-Rolle in der so schwierigen letzten Saison: Er hat die Mannschaft zusammengehalten und grossen Anteil daran, dass mit den siegreichen Pre-Playoffs gegen den HC Davos und dem ruhmreichen Untergang im Viertelfinal gegen Zug die Saison sportlich doch noch versöhnlich zu Ende gegangen ist. Nur der SCB hat in den Playoffs den neuen Meister Zug zweimal besiegt und gegen Leonardo Genoni 16 Tore erzielt – mehr als die Lakers und Servette im Halbfinal und Final zusammen zustande gebracht haben (10 Tore).
Kommt dazu: Der erfolgreichste Spieler der SCB-Geschichte ist ebenfalls an den Ufern der Iflis gross geworden: Beat Gerber mit sechs Meistertiteln (2004, 2010, 2013, 2016, 2017, 2019). Der zähe, mutige Verteidiger ist als SCB-Rekordspieler (über 1000 Partien!) die SCB-Kultfigur schlechthin. Ja, was wäre der SCB ohne seine Langnauer.
Und nun ist wieder ein Langnauer beim SCB ein Thema: Pascal Müller (42). Der weitgereiste Verteidiger hat zwischen 1998 und 2013 mehr als 600 Partien für Langnau, Zug, Davos, die ZSC Lions, Ambri und Kloten bestritten, war Aufstiegsheld im Emmental (1998) und Meister mit Davos (2007).
Nach seinem Rücktritt führte er Kloten als Teammanager und Sportchef mit bemerkenswertem Geschick durch stürmische Zeiten. Im Herbst 2017 reichte er angesichts des ruinösen Sparkurses die Demission ein – und tatsächlich stiegen die Zürcher im Frühjahr 2018 ab. Zunächst als Scout engagiert, hatte er sich ab 2014 als Sportchef um das Scouting, Spielerverträge, Medical Team, Material, Statistik, Administration und Lizenzen sowie den Nachwuchs der Kloten Flyers gekümmert.
SCB-Obersportchef Raeto Raffainer sucht einen neuen Untersportchef als Ersatz für die gefeuerte Florence Schelling. Er sagt: «Wir sind mit vier Kandidaten im Gespräch». Eine Kandidatin gibt es diesmal nicht.
Unter diesen vier Kandidaten ist Pascal Müller mit seiner immensen Erfahrung als Spieler, Sportmanager, mit seiner Sprachkenntnis (er spielte auch eine Saison in Nordamerika), dem ausreichenden Abstand zur Kameraderie in der Kabine, der Unabhängigkeit von Spieleragenten und der Kenntnisse der besonderen Mentalität der Berner mit grossem Abstand der kompetenteste und geeignetste Kandidat.
Die anderen Bewerber haben nicht Pascal Müllers Erfahrung in Sachen Verhandlungsführung, Sportmanagement und Spielerbeurteilung. Und es gibt beim SCB viel zu verhandeln: Mehr als 10 wichtige Verträge laufen Ende Saison aus.
Der SCB hat die Qualifikation mit einer der teuersten Mannschaften der Liga zweimal hintereinander auf dem 9. Platz beendet. Nun bietet sich bei so vielen auslaufenden Arbeitsverhältnissen eine einmalige Chance, die Mannschaft zu erneuern, die völlig überrissenen Saläre der Mitläufer zu korrigieren und endlich wieder eine Lohn-Leistungs-Hierarchie aufzubauen.
Für diese Aufgabe wäre es hilfreich, wenn der Untersportchef die deutsche Sprache beherrscht, irgendeinmal im Leben einen ausländischen Spieler rekrutiert und ein paar Verträge ausgehandelt hat.
Der SCB kann sich nach Florence Schelling auf der Position des Untersportchefs nicht schon wieder eine Fehlbesetzung leisten.