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«Venice Beach» (Los Angeles) gehört zu jenen 100 Orten, die man im Leben, wenn immer möglich, sehen sollte. Und dort, am Strand in Südkalifornien, beginnt eine Transfergeschichte, die uns am Montag nach Davos führt.
Am «Boardwalk» übernimmt der Berner Stefan Bachofner am 23. Dezember 1994 die Kultbeiz «Waterfront Café». Nicht nur Touristen, auch die Amerikaner schätzen europäisches Bier und helvetische Kost von Bratwurst bis Rösti. Hier gehen über die Jahre auch die NHL-Helden ein und aus oder schauen vorbei, wenn sie mal in Los Angeles oder Anaheim spielen: David Aebischer, Martin Gerber, Jonas Hiller, Luca Sbisa, Ralph Krueger.
Logisch, dass Stefan Bachofners zwei Buben Michael und Lucas auch Hockey spielen. Lucas ist der talentiertere. Er wird im Förderungssystem der Los Angeles Kings ausgebildet und hat zuletzt bei den New Jersey Rockets in der «USPHLPremier» gespielt, dem höchsten Nachwuchsniveau ausserhalb der drei grossen nordamerikanischen Junioren-Ligen (WHL, OHL,QMJHL). Erst als Stürmer, immer öfter aber auch als Verteidiger. Für sein Alter hat er eine ordentliche Postur (185 cm/80 kg). Der zwei Jahre jüngere Michael ist ein Torhüter mit NHL-Postur.
Am 10. Dezember 2017 hat Stefan Bachofner den Pachtvertrag im «Waterfront Café» nach einer Zinserhöhung von 20'000 auf 65'000 Dollar pro Jahr nicht mehr erneuert. Er ist in die Schweiz zurückgekehrt, geniesst nun erst einmal das Leben und plant den Einstieg in die hiesige Gastronomie. An der Zinserhöhung können wir ablesen, dass er wohl gut geschäftet hat.
Mit der Rückkehr in die Schweiz müssen auch seine Buben die Karriere neu justieren. Michael versucht den Einstieg ins helvetische Hockey bei den Junioren in Chur. Lucas hat sich entschieden, Profi zu werden. Funktioniert es, gut. Funktioniert es nicht, auch gut. Das aufgeweckte Bürschchen hat ja auch alle beruflichen Optionen offen.
Nun kommt Rolf Simmen ins Spiel. Der Freund und Agent von Martin Gerber für europäische Transfers war, als «Tinu» in Anaheim spielte, oft bei Stefan Bachofner zu Gast. Er hat sich den Namen von Lucas Bachofner notiert und die Karriere aufmerksam verfolgt, sich immer wieder gemeldet und erkundigt und nun den Wechsel in die Schweiz orchestriert. Frage an den ehemaligen EVZ- und ZSC-Kultgoalie: Ist Lucas Bachofner gut genug für die NLA? «Ja, davon gehe ich aus.»
Fünf Klubs waren interessiert: der SCB, Biel, Langnau, Davos und Kloten. In Kloten hätte er gleich einen Profivertrag unterschreiben können. Nun hat er sich trotzdem für Davos entschieden. «Beim HCD sind die beruflichen, schulischen und sportlichen Perspektiven ideal» sagt Rolf Simmen. «Lucas kann bei den Elite-Junioren, beim Farmteam (Ticino Rockets – die Red.) und in der NLA eingesetzt werden.»
Eigentlich ist ja Stefan Bachofner leidenschaftlicher SCB-Fan. Regelmässig ist er über all die Jahre für die SCB-Playoffs angereist. Er hätte also seinen Sohn gerne im SCB-Dress gesehen. Aber man hat ihm dringend von einem Wechsel nach Bern abgeraten: Unter Kari Jalonen haben junge Spieler nullkommanull Chancen auf einen NLA-Einsatz.
Item, am Montag wird Lucas Bachofner in Davos zur Regelung aller Formalitäten erwartet. Er bekommt vorerst einen Nachwuchsvertrag (Elite-Junioren).
Wir können also hier von einer «Rolex vom Transferwühltisch» reden und die Herkunft (Los Angeles) rechtfertigt die Bezeichnung «Hollywood-Verteidiger». Arno Del Curto braucht Verteidiger. Die Chancen, im Laufe dieser Saison nach einer Angewöhnungsphase in die NLA zu kommen sind in Davos am grössten.
Und was sagt Arno Del Curto? Er ist in diesen hektischen Tagen zu Beginn der Saisonvorbereitung grantig und weigert sich, einen Kommentar abzugeben.