Was für ein Zufall: 365 Tage hat das Jahr und exakt 365 Spieler sind bisher diese Saison in der National League eingesetzt worden. Es ist nicht immer einfach, die 50 besten Tage des Jahres zu benennen und erst recht ist es nicht leicht, die 50 besten Spieler der laufenden Saison zu küren.
Im richtigen Leben wäre es am leichtesten, einfach dem Kalender zu folgen und die Sonntage zu wählen. Im Eishockeyführt uns der Weg des geringsten Widerstands zu den Statistiken. Aber diese Zahlen sagen nicht immer die letzte Wahrheit. Sie erzählen uns keine Geschichten. Sie berücksichtigen nicht, welchen Einfluss ein Spieler auf sein Team hat, unter welchen Umständen einer seine Leistung erbringt und erst recht nicht, ob einer nun weit mehr leistet als er eigentlich von seinem Talent her dazu in der Lage wäre. Kurzum: Statistiken sind blutleer und langweilig.
Der Chronist erhebt nicht den Anspruch, die 50 Besten zu kennen. Da sei Gott vor. Eigentlich ist es ja gar nicht möglich, eine objektive Rangliste zu erstellen, die dem wahren Leistungsvermögen gerecht wird. Wir könnten 100 Experten einladen und hätten nach einem Seminar von 100 Tagen keine Einigkeit, wer nun die 50 Besten sind. Was ist die Liste dann? Es ist eine rein subjektive, ungerechte und ein bisschen provokative Liste. Kurzum: Ein Beitrag zur Unterhaltung. Eishockey ist ja ein Teil unserer Unterhaltungsindustrie.
Wir zeigen die Top 50 der besten Spieler der ersten Qualifikationshälfte 2021/22 in einer fünfteiligen Serie. Hier der fünfte und letzte Teil:
Im Spätherbst 2013 nach 31 Spielen und 72 Punkten von den SCL Tigers aus dem italienischen Operettenhockey erlöst. In Langnau war er König und hatte alle Freiheiten. Der hitzköpfige Nonkonformist kann aber auch Disziplin in einem Spitzenteam und bewährt sich bei Gottéron bereits im zweiten Jahr als Leitwolf und ist nun gar Topskorer. Nächste Saison in Bern.
Mit Abstand der tapferste Spieler der Liga. 1029 Pucks prasselten bisher auf ihn ein, so viele wie auf keinen anderen Torhüter, 149 mehr als auf Melvin Nyffeler, die Nummer 2 in dieser Statistik. Und doch klagt er nicht. Obwohl er hinter der schwächsten Verteidigung in Europas Topligen den schwersten Job des Kontinents hat, wird er für seinen Mut und seine Tapferkeit nicht gerühmt.
Mit Raphael Diaz (zu Gottéron) und Santeri Alatalo (zu Lugano) hat Zug die zwei wichtigsten Verteidiger nach der Meisterfeier verloren. Die Zuger haben bis zur Weihnachtspause trotzdem am wenigsten Gegentore kassiert. Der Grund dafür ist eher die Leistung des neuen Verteidigungsministers als die Vorstellungen der beiden Torhüter.
Der beste Verteidiger aus Chur seit Fausto Mazzoleni, der produktivste Verteidiger der Lakers, die Nummer 5 der Schweizer Verteidiger in der Liga und trotz der offensiven Herrlichkeit eine solide Plus-Minus-Bilanz – nur fünf Schweizer Verteidiger haben eine bessere. Mit den Lakers 2018 aufgestiegen und nun ein Spitzenspieler in einem Spitzenteam.
Er wird im September 39 und der HCD-Captain ist nach wie vor die Nummer 9 der Schweizer in der Liga-Skorerliste. Die beste Kombination der Liga aus Tempo, Talent, Schlauheit, Erfahrung und Leidenschaft. Bisher 115 WM-Partien – wird er im Frühjahr zur 17. WM aufgeboten, kann er den WM-Rekord von Udo Kiessling (119 Spiele) übertreffen.
Nach über 900 NHL-Einsätzen spielt er in Genf nun schon im vierten Jahr mit einer Leidenschaft und Intensität, als müsse er sich nach wie vor einen Platz in der NHL erkämpfen. Als geborener Leader Servettes Antwort auf Mark Messier. Erstaunlich flink und seine Geradlinigkeit zinst in vielen Toren: Zweitbester Torschütze der Liga.
Beim SCB als untauglich ausgemustert, in Langnau Liga-Topskorer und nächste Saison in Biel der erste Ausländer, der in drei Jahren für alle drei Berner Teams gespielt hat. Der Schwede ist ein schlauer, eigenwilliger taktischer Nonkonformist auf der ständigen Suche nach einer Abschlussmöglichkeit. Tut alles fürs Team und kann dem Team doch nicht zu mehr Siegen verhelfen.
«Unsung heros» (wörtlich: «Unbesungene Helden») werden Spieler wie er in Nordamerika genannt. Diese Saison ist der mental starke Blocker mit Abstand der konstanteste, beste Torhüter der Liga mit den besten Statistiken (Gegentore pro Spiel, Fangquote). Wird aber nie in einem Atemzug mit den weniger guten Titanen Leonardo Genoni oder Reto Berra genannt.
Seit 2017 Verteidigungsminister in Genf und letzte Saison erstmals für Schweden an der WM und gleich Captain. Der kompletteste, smarteste, produktivste Verteidiger und der Spieler mit der meisten Eiszeit der Liga. Ermöglichte Servette mit der Finalqualifikation 2021 ein Eishockeymärchen. Hat bereits nach 31 Spielen seinen bisherigen Punkterekord (37) erreicht.
Im fünften Jahr in der Schweiz ist er so gut wie nie und einer der komplettesten Spieler der Liga. Mit ihm haben die fleissigen, gut organisierten Läufer der SCRJ Lakers die Prise Genie und offensive Unberechenbarkeit bekommen, die aus ihnen das offensiv beste, das Überraschungsteam der Saison macht. Der Spieler mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis der Liga.
So.
Und ja, bestimmt gibt es einzelne, die nicht auf der Liste sind (und durchaus auch in Frage kämen). Nun ist es jedoch so, dass bei jedem 10-er Paket 10 Spieler zur Debatte standen. Soo schlecht fand ich jetzt die Nominierung nicht. Was wurde da vorher gefaselt. Bestimmt alles Langnauer und Berner.
Cervenka geht selbst für mich als Berner in Ordnung. Finde ihn sogar richtig geil!
Habe fertig😉…..
Bromé: Für mich ein Top 5 Kanditat, min. Top 10.
Kovar: Min. Top 20
Desharnais: Min. Top 20
Stransky: Min. Top 20
Gundersson: Min. Top 30
Cervenka sicherlich verdient auf der 1, jedoch wage ich zu bezweifeln, dass er sich in der Form seines Lebens befindet. Hatt er doch auch in der KHL einige sehr gute Jahre und wurde dort unter anderem Torschützenkönig (ich denke die KHL ist vom Niveau her, abgesehen von Dinamo Riga, einiges höher einzuschätzen als die NLA)