Suspendiert. Freigestellt. Das tönt erst einmal dramatisch. Was war da los? Undiszipliniertheiten? Krach mit dem Coach? Nein. Alles halb so wild. Grégory Hofmann ist für die Geburt seiner Tochter in die Schweiz gereist und hat in Absprache mit dem Klub entschieden, nicht mehr in die NHL zurückzukehren. Columbus-General Manager Jarmo Kekäläinen hat der sofortigen Vertragsauflösung bereits zugestimmt. Grégory Hofmann verdient bei Columbus 900'000 Dollar brutto.
Die Auflösung eines Arbeitsverhältnisses mit einer NHL-Organisation unterliegt recht komplizierten Formalitäten. Dazu gehörte, dass Columbus Grégory Hofmann offiziell freistellen musste. Was in der Nacht auf Dienstag passiert ist. Nun kommt er noch auf die sogenannte Waiver-Liste.
Das heisst: Jeder andere NHL-Club hat theoretisch die Möglichkeit, den Vertrag des Schweizer Nationalstürmers zu übernehmen. Da jedoch klar ist, dass er nicht mehr nach Nordamerika zurückkehren wird, ist dieses Prozedere lediglich Formsache.
The #CBJ have suspended forward Gregory Hofmann, GM Jarmo Kekalainen announced today.https://t.co/TXOHlxT5nA
— Columbus Blue Jackets (@BlueJacketsNHL) January 10, 2022
Die Auflösung des Vertrages und der Transfer zurück nach Zug konnten so innert kürzester Zeit erledigt werden. Das bedeutet, dass Grégory Hofmann wieder für den EV Zug stürmen wird. Er hat bei Zug seinen Vertrag bis zum Ende der nächsten Saison wieder aufgenommen.
Grégory #Hofmann kehrt aus familiären zurück in die Schweiz. Sobald alle #NHL-Transfer-Formalitäten abgeschlossen sind, nimmt er seinen Vertrag beim #EVZ wieder auf.
— EVZ (@official_EVZ) January 11, 2022
📰 Zur Medienmitteilung: https://t.co/5TaqAWAWqC pic.twitter.com/kVIKTMAisU
Warum ist Grégory Hofmann in der NHL gescheitert? Scheitern ist nicht das richtige Wort. Er hat vielmehr in bemerkenswerter Art und Weise im Alter von 29 Jahren etwas gewagt. Er hatte den Mut, die ultimative Herausforderung NHL zu suchen.
Grégory Hofmann ist ein Tempostürmer: Schnell, trickreich und cool im Abschluss. Das bedeutet aber auch: Er hat primär in einer offensiven Rolle einen Wert für sein Team. Wer in der NHL eine offensive Rolle will, muss produktiv sein. 2 Tore und 5 Assists in 24 Partien waren nicht genug für diese offensive Rolle.
Vielleicht hätte es funktioniert, wenn Grégory Hofmann sechs, sieben Jahre jünger wäre. Die Anpassung an das nordamerikanische Hockey auf den kleineren Feldern, an ein intensiveres Spiel auf engerem Raum, ist für einen Tempostürmer noch schwieriger und je früher diese Anpassung erfolgt, desto besser.
Grégory Hofmann ist der perfekte Stürmer für die grösseren europäischen Eisfelder, für unsere Lauf- und Tempoliga. Er kann die Meisterschaft für Zug entscheiden und Patrick Fischer kann ihn nun auch für die Olympischen Spiele aufbieten.
Ich hoffe schwer, dass dieser zusätzlicher Ausländer per sofort gestrichen ist!