Die Spengler-Cup-Pause ist gesichert – aber was wird aus Team Canada?
Die Termin-Debatte gehört zum Spengler Cup, wie das schöne Wetter in Davos. Nach dem nächsten Turnier 2026 läuft der Vertrag mit der National League aus, der die Meisterschafts-Pause in der Altjahrswoche garantiert. Gegen eine Entschädigung von etwas mehr als 50'000 Franken für jedes der zwölf Teams, die nicht am Spengler Cup teilnehmen, plus eine Pauschalentschädigung für jeden Spieler, der als Verstärkung für eines der teilnehmenden Teams freigegeben wird.
Das Thema ist brandaktuell, weil die National League wegen immer mehr Zusatzveranstaltungen wie Champions League, Nationalmannschafts-Pausen plus künftig alle zwei Jahre eine zusätzliche Februar-Pause (Olympia/World-Cup) in arge Terminnot geraten ist. Kommt dazu, dass die neuen, multifunktionalen Hockey-Tempel immer mehr Termine für sonstige Veranstaltungen beanspruchen.
In der Altjahrswoche könnten drei bis vier Meisterschaftsrunden untergebracht werden. Das brächte Erleichterung. In den inzwischen angelaufenen Gesprächen um den neuen Zusammenarbeitsvertrag mit der National League ist das Thema jedoch weitgehend vom Tisch. Eine klare Mehrheit der Klubs ist für die Beibehaltung der aktuellen Regelung.
Das milde Klima ist der Lohn für eine schlaue Strategie: Inzwischen darf ein zweites NL-Team neben Davos am Turnier teilnehmen. Der Spengler Cup mag dem SC Bern oder den ZSC Lions mehr oder weniger egal sein – für die meisten anderen Klubs aber ist eine Turnierteilnahme eine «Jahrhundert-Chance», die sie wahren wollen. Und den Klubs dürfte auch klar sein: Der Spengler Cup könnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seine Bedeutung auch dann behalten, wenn in der Altjahrswoche die Meisterschaft durchgespielt würde. Zumal die TV-Abdeckung über das öffentlich-rechtliche Fernsehen läuft und die National League exklusiv von privaten Stationen gezeigt wird.
Aber wenn durchgespielt werden würde, bekämen die Klubs kein Geld mehr für das Einhalten der Pause, die von den NL-Klubs immer mehr als willkommene «Atempause» für die Spieler und die gesamte Organisation über die Festtage geschätzt wird. Der Termindruck dürfte sich in Zukunft in erster Linie gegen die Nationalmannschafts-Pausen im November und Dezember richten.
Auch der Vertrag mit Hockey Canada, dem kanadischen Hockey-Verband, der die Teilnahme von «Team Canada» (gilt als kanadisches Nationalteam) regelt, läuft mit dem nächsten Spengler Cup 2026 aus. Seit 1984 sind die Kanadier ein Fixstern beim Spengler Cup. Sie haben das Turnier bereits 16-mal gewonnen. Zuletzt 2019. Aber inzwischen haben sie immer mehr Mühe, ein konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen. Auch deshalb, weil es in der National League immer weniger dominante kanadische Spieler gibt.
OK-Präsident Marc Gianola sagt, dass es ein grundsätzliches Interesse an einer Verlängerung des Vertrages gebe. «Erste Gespräche werden wir während der Olympia-Pause führen, wenn die Verantwortlichen des kanadischen Verbandes wegen der Olympischen Spiele in Europa sind.» Die Sache ist auch für die Kanadier wichtig und daher müssen die höchsten Verbands-Bürogeneräle am Verhandlungstisch sitzen.
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