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Zurück im Profihockey? Arosa mit einem Bein in der Swiss League

Die Spieler des EHC Arosa tragen nach ihrem 7:2-Auswaertssieg ueber Erzrivale Davos am 24. Februar 1982 in Davos, Trainer Lasse Lilja auf den Schultern. (KEYSTONE/Str)
Bilder aus längst vergangenen Zeiten: Arosa feiert den Meistertitel 1982.Bild: KEYSTONE
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Zurück im Profihockey? Arosa mit einem Bein in der Swiss League

Gut möglich, dass unserem Hockey ein historisches Ereignis bevorsteht: Arosa benötigt «nur» noch drei Siege in den Playoffs für die Rückkehr auf die nationale Bühne des Profihockeys – nach 38 Jahren. Etwas polemisch formuliert: Arosa ist mit einem Bein oben.
04.01.2025, 17:2606.01.2025, 09:20
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Im Frühjahr 1986 hat sich der EHC Arosa aus wirtschaftlichen Gründen freiwillig aus der höchsten Liga (NLA) ins Amateurhockey (1. Liga) zurückgezogen. Nur vier Jahre nach dem letzten Titelgewinn (1982). Dreimal folgte gar der Abstieg aus der höchsten in die zweithöchste Amateurliga (2. Liga/1992, 1998, 2002). Und doch ist die Hoffnung auf eine Rückkehr ins Profihockey nie aufgegeben worden.

Nun könnte der Traum wahr werden. Nur ein einziger Klub hat das Aufstiegsgesuch für die Swiss League gestellt. Der EHC Arosa. Das bedeutet: Erreicht die Mannschaft von Kulttrainer Rolf Schrepfer (seit 2021 im Amt) den Playoff-Halbfinal in der MyHockey League, dann ist der Aufstieg in die Sky Swiss League vollbracht. Das Aufstiegsgesuch ist nach intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen des EHC Chur eingereicht worden. Die Churer konnten aus eigener Erfahrung aufzeigen, welche Herausforderungen das Abenteuer Aufstieg bringt.

Natürlich: Die Lizenzkommission brütet noch bis zum 31. Januar über dem «Dossier Arosa» und hat das letzte Wort. Eine Zustimmung dieses Operetten-Gremiums dürfte lediglich Formsache sein. Sowohl die Infrastruktur als auch die wirtschaftliche Basis reichen eigentlich für die zweithöchste Liga.

Was sich historisch begründen lässt: Im Frühjahr 1986 zog sich Arosa mit einem Budget von nicht ganz 2,5 Millionen aus dem Profihockey zurück. Die Mannschaft kostete damals ziemlich exakt 1,4 Millionen. Aber die Kosten stiegen rasant und es bestand keine Aussicht, im finanziellen Wettrüsten mithalten zu können. Also entschied sich die Führung unter Präsident Peter Bossert dazu, die nationale Arena aufrecht und ehrenvoll durch einen freiwilligen Abstieg zu verlassen und keine Schuldenwirtschaft zu riskieren: Alle Rechnungen wurden bezahlt und die weiterlaufenden Verträge sind von der Konkurrenz übernommen worden.

Das bedeutet: Es war Mitte der 1980er Jahren in Arosa oben möglich, ein Hockeyunternehmen mit gut 2 Millionen Aufwand zu finanzieren. Mit so viel Geld kann heute ein Team in der Sky Swiss League finanziert werden. Ausländisches Personal ist – wie der EHC Chur eindrücklich beweist – nicht mehr erforderlich, um konkurrenzfähig zu sein. Arosa hat alle Voraussetzungen, ein Ausbildungsteam mit einem coolen Umfeld zu sein und so die Personalkosten stark zu reduzieren.

Eine umfassende Partnerschaft mit einem Team aus der National League (wie Chur mit den SCL Tigers) ist allerdings wenig wahrscheinlich. Eher wird es gelingen, einzelne Spieler von verschiedenen Klubs zu übernehmen und zu fördern. Nach dem Grundsatz: Wer es aus irgendeinem Grund nicht in die National League geschafft hat, kann es sozusagen auf dem «zweiten Bildungsweg» in Arosa probieren.

Die grosse Herausforderung ist die für den Profibetrieb in der Sky Swiss League unerlässliche Umstrukturierung im juristischen (Rechtsform AG) und sportlichen Bereich und die Erschliessung neuer Finanzquellen. In der NLA mobilisierte der EHC Arosa in seiner letzten Saison zwischen 2000 und 4000 Fans pro Spiel. In der MyHockey League sind es heute gerade noch 391 und mehr als 500 bis 700 werden es in der Sky Swiss League nicht sein. Der Schlüssel für das wirtschaftliche Wohlergehen: Den EHC Arosa wie ein Bergbauernbetrieb führen: Mit harter, ehrlicher Arbeit so viel wie möglich zu erreichen und das Geld, das fehlt, durch Subventionen aus dem Unterland hereinzuholen: Im besten Fall durch eine Vereinigung vermögender Feriengäste wie es der HC Davos vorlebt (Kristall Club). Warum nicht ein «Platin- oder Diamant-Klub» um exklusiver und vornehmer zu sein als der HCD?

So gesehen steht der EHC Arosa also mit einem Bein oben. Aber eben nur mit einem Bein. Erst die Hälfte der Strecke nach oben ist zurückgelegt. Das grösste Problem ist sportlicher Natur: Arosa braucht im Viertelfinal drei Siege. Eine direkte Qualifikation für die Playoffs (mindestens 6. Rang) ist wahrscheinlich. Dann aber warten Gegner wie Seewen, Dübendorf oder Huttwil. Da stehen die Chancen 50:50.

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Ein Aufstieg von Arosa wäre ein Segen für die Swiss League. Kein aktueller Klub in der zweithöchsten Liga hat auch nur annähernd das Charisma und die nationale Beliebtheit der Aroser. Da also ein Aufstieg ein Segen für die Liga (und den Verband) wäre, müssten vor den Playoffs unter höchster Geheimhaltung ein paar Gespräche geführt werden, um der Sache etwas nachzuhelfen.

Der EHC Arosa ist ja damals vor 38 Jahren auch nach ein paar Gesprächen unter höchster Geheimhaltung freiwillig aus der NLA abgestiegen …

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Glungge-Bur
04.01.2025 17:54registriert November 2022
Nur so zur Erinnerung an alle, vor allem an die SCB-Eishockeyfans:

Der EHC Arosa hat sich aus bekannten Gründen im Jahre 1986 freiwillig aus der Nat. A zurückgezogen und ist in der 1. Liga heimisch geworden. Und jetzt zur Quizfrage:
Welcher Club wurde am "grünen Tisch" von den "Eishockey - Baronen" in die Nat. A gehievt?

Richtig: Der SCB!!! Wie die Zeit vergeht!!!! Oder irre ich mich?



"Eishockey in die Nat. A gehievt?
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glointhegreat
04.01.2025 18:37registriert Dezember 2014
Verfolge den ehcolten. (Fan sind andere)
... Was da in der swiss league abgeht verdient nicht den namen profihockey. Tut mir leid, aber das ist besseres amateurhockey. Leider. Ich sähe es gerne dass wir eine gute zweite liga hätten.
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Thomas Meister
04.01.2025 18:05registriert April 2019
Arosa kann es so machen wie der HC Davos. Der HCD wird vom Club 89 finanziert. Und fliesst sehr viel Geld. Dahlbeck, Fora, Stransky und Co. spielen nicht gratis auch wenn man in Davos immer gerne den "kleinen" Club darstellen will. Erinnern wir uns an die Zeiten von Riesen, von Arx und Genoni. Der HCD hat die nötigen "Gönner" und die braucht auch der HC Arosa. Wieso macht man nicht eine gleiche Stiftung? Jeder Franken ist es wert und es würde plötzlich genug Geld vorhanden sein um auch ganz oben spielen zu können.
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