Biels Sportchef Martin Steinegger hätte den Nationalstürmer gerne behalten. Er schätzt den Bruder von NHL-Star Nico Hischier hoch ein. Als Spieler und als Persönlichkeit. Mit den Abgängen von Joren van Pottelberghe (zu Lugano), Tino Kessler (zurück zu Davos) und Yannick Rathgeb (zu Gottéron) hatte er insgeheim gerechnet und den Wechsel von Mike Künzle (zu Zug) befürchtet – es sind durchwegs Transfers, die zwar auch mit Geld, aber viel mehr noch mit einer neuen sportlichen Herausforderung zu tun haben. Weil allen klar ist: In Biel gibt es in den nächsten drei Jahren keine Meisterfeier. Der Vorjahresfinalist steht vor einer Phase des Umbruchs.
Hingegen hatte Biels Sportchef gehofft, Luca Hischier halten zu können und er hatte ihm einen neuen Zweijahresvertrag offeriert. Aber gegen die Avancen von Servettes Sportchef Marc Gautschi war er chancenlos: Vier Jahre und insgesamt fast zwei Millionen. Luca Hischiers Agent Sven Helfenstein hat einmal mehr formidabel verhandelt.
So zügelt nun Luca Hischier im nächsten Sommer für vier Jahre nach Genf. Marc Gautschi freut sich: «Er steht vor seinen besten Jahren.» Wo er recht hat, da hat er recht: Das Potenzial seiner Neuerwerbung liegt bei 15 Toren und 30 Punkten – und je nach Mitspielern auch mehr.
Dieser Transfer ist eine Investition in die Kadertiefe: Wer Meister werden oder bleiben will, braucht Spieler mit der Kragenweite von Luca Hischier auch in der dritten oder vierten Linie. Wobei keineswegs ausgeschlossen ist, dass er in Genf einen Platz in den ersten zwei Angriffsreihen erkämpften wird.
Der Verlust von Luca Hischier ist eine echte Transferniederlage für Martin Steinegger. Aber Spieler kommen und gehen, die Klubs bleiben bestehen. Für die Bieler gilt nun die alte welsche Weisheit: «Reculer pour mieux sauter.» Was bedeutet: Ein paar Schritte rückwärts, um dann umso weiter springen zu können.
Nun wird Biels Sportchef umso mehr versuchen, Ambri Dominic Zwerger (27) und/oder Johnny Kneubühler (27) auszuspannen.