Die Schweizer hatten sich nach dem enttäuschenden Scheitern im WM-Viertelfinal gegen Deutschland (1:3) viel vorgenommen. Fischer machte im Vorfeld des Turniers klar, dass er von seinen Spielern in dieser Saison den nächsten Schritt erwartet. Von daher ist der erste Auftritt eine Ernüchterung.
Es war nicht so, dass die Finnen vier Tore besser waren, die Schweizer liessen jedoch einmal mehr die nötige Kaltblütigkeit vermissen. Derweil benötigen die Einheimischen für die ersten beiden Treffer bloss fünf Torschüsse.
Vor dem 0:1 von Janne Kuokkanen (7.), in der vergangenen Saison bei Fribourg-Gottéron tätig, vergaben die Schweizer zwei sehr gute Möglichkeiten. In der 3. Minute scheiterte Damien Riat nach herrlicher Vorarbeit von Tanner Richard aus kurzer Distanz am finnischen Keeper Christian Heljanko, kurz vor dem ersten Gegentor hatte Sven Andrighetto die Führung auf dem Stock.
Mindestens eine dieser zwei Chancen muss auf diesem Niveau genutzt werden. Kommen dann noch Fehler wie vor dem 0:2 (17.) durch Lino Martschini und vor dem 0:3 (48.) durch Valentin Nussbaumer dazu, ist eine Niederlage gegen eine diszipliniert verteidigende Mannschaft wie die Finnen nichts als logisch.
Fischer ersetzte Torhüter Reto Berra bereits 5:49 Minuten vor dem Ende durch einen sechsten Feldspieler, worauf der Lausanner Stürmer Antti Suomela mit seinem dritten Tor in diesem Spiel auch die letzten Hoffnungen der Schweizer auf ein positives Resultat zunichtemachte.
Auch das einzige Powerplay der Gäste beim Stand von 0:3 führte trotz guter Möglichkeiten nicht zum Ehrentreffer. So blieben die Schweizer erstmals seit dem 0:2 in Basel am 3. April 2015 gegen die Finnen torlos. In der vergangenen Saison lautete die Bilanz gegen den Olympiasieger nach Siegen 2:2, die Schweizer gewannen das erste und letzte Duell.
«Die Finnen haben verdient gewonnen, es ist immer schwierig gegen sie, wenn man im Rückstand liegt», bilanzierte Fischer. «Wir machten zu wenig Druck auf ihr Tor, hätten noch etwas schlauer agieren müssen.» Zufrieden war er mit der Einstellung. Sie bräuchten immer etwas Adaptionszeit an das internationale Niveau, der Wille sei aber bis zum Schluss vorhanden gewesen.
Marco Lehmann, der in seinem ersten Länderspiel eine gute Leistung zeigte, fand, dass sie im ersten Drittel alles hätten vermissen lassen. «Danach machten wir es besser.» Zu seinem Debüt sagte der Stürmer des SC Bern: «Ich benötigte am Anfang ein paar Shifts, um reinzukommen, danach war es wie jedes andere Spiel. Ich hatte einfach Freude.»
Am Samstag treffen die Schweizer in der zweiten Partie um 12 Uhr auf Schweden. Gegen die Skandinavier gingen die letzten zwölf Duelle allesamt verloren, die Resultate in diesem Jahr lauteten 0:2 und 0:3. Dieser Negativserie soll nun endlich ein Ende gesetzt werden.
Schweiz - Finnland 0:4 (0:2, 0:0, 0:2)
Tampere. 7875 Zuschauer. SR Sindel/Holm (CZE/SWE), Lundgren/Niittylä (SWE/FIN).
Tore: 7. Kuokkanen (Vesalainen) 0:1. 17. Suomela 0:2. 48. Suomela (Oksanen) 0:3. 56. Suomela (Oksanen) 0:4 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Berra; Kukan, Marti; Egli, Mirco Müller; Berni, Le Coultre; Riat, Richard, Lehmann; Bertschy, Thürkauf, Andrighetto; Simion, Ambühl, Nussbaumer; Martschini, Senteler, Herzog.
Finnland: Heljanko; Saarijärvi, Riikola; Niku, Lindbohm; Laaksonen, Leskinen; Seppälä, Vittasmäki; Repo, Suomela, Oksanen; Turkulainen, Kuokkanen, Vesalainen; Ikonen, Björninen, Levtchi; Erholtz, Mattila, Jääskä.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hofmann (leicht angeschlagen), Geisser, Heldner, Heim, Schmid, Aeschlimann (alle überzählig) und van Pottelberghe (Ersatzgoalie). (nih/sda)
Auch hier ist das Schweizer Team wohl im "Provisorium"...
.... Jedes jahr das gleiche.