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Roy Hodgson wollte kritischen Fragen nach der 1:2-Achtelfinal-Pleite gegen Island erstmal aus dem Weg gehen. Der 68-Jährige erklärte unmittelbar nach dem Spiel und drei Tage vor dem Ende seines auslaufenden Vertrags seinen Rücktritt. «Es tut mir leid, dass es so enden muss», sagte Hodgson in Nizza nach dem sensationellen Aus gegen den Fussballzwerg.
«Die Verlängerung meines Vertrags war abhängig vom Ergebnis. Es ist vielleicht Zeit für einen hungrigen Nachfolger. Ich möchte mich bei der Mannschaft für die letzten vier Jahre bedanken. Sie haben für mich gekämpft. Die letzten vier Jahre waren eine wunderbare Reise. Es tut mir sehr leid, dass sie so zu Ende gehen musste. Aber so geht es ab und zu», so Hodgson weiter.
🎥 Roy Hodgson issues statement following #ENG's exit from #Euro2016 https://t.co/ZgOD8MomTN
— England (@England) 27. Juni 2016
Hodgson coachte die Engländer seit 2012. An der WM 2014 in Brasilien scheiterten die «Three Lions» zum ersten Mal seit 56 Jahren in der Gruppenphase. Nun blieben sie auch an der EM unter den Erwartungen.
Kritische Fragen wird Trainer Hodgson aber auch nach seinem Rücktritt noch beantworten müssen. Wer an der EM-Endrunde als selbsternannter Titelanwärter gegen Island verliert, der wird sich in England so einiges anhören müssen. Da hilft Hodgson auch die perfekte Qualifikation mit lauter Siegen nichts mehr.
Denn was von dieser EM übrig bleibt, sind am Ende Fragen über Fragen: Warum wechselte Hodgson den schwachen Wayne Rooney nicht schon früher aus? Warum brachte er den jungen, hungrigen Marcus Rashford erst in der 85. Minute? Wieso Vardy so spät? Warum trat Harry Kane alle Standards? Warum verfügten die Isländer über so viel mehr Energie, obwohl sie doch alle bisherigen vier EM-Spiele mit der gleichen Aufstellung bestritten, während Hodgson fleissig rotierte?
When you spot yourself on the big screen and want people to think you've got a plan... pic.twitter.com/YLX3Mf6kB0
— Danny Blood (@dannyswfc) 27. Juni 2016
Warum fanden die Engländer gegen Islands Captain Aron Gunnarsson kein Mittel, obwohl der beim zweitklassigen Cardiff City nicht einmal einen Stammplatz bekommt? Wird England jemals wieder einen grossen Titel holen, wenn es mit dieser talentierten, jungen Mannschaft nicht geklappt hat? Wie geht es mit Roy Hodgson weiter? Findet der ehemalige Nati-Trainer nach diesem Fiasko nochmals einen Job? Und wer wird sein Nachfolger?
Wohl besser nicht! Artur Jorge wurde 1995 Nachfolger von Roy Hodgson als Schweizer Nati-Trainer. Nach der schwachen EM 1996 in England wurde er aber nach wenigen Monaten im Amt bereits wieder entlassen.(pre/sda)