Im Final gegen Westdeutschland (2:2 n. V., 5:3 i. E.)
Mit den frühen EM-Toren ist es so eine Sache. Zum einen sind die Aufnahmen noch nicht so gut und oft nur spärlich vorhanden und zum anderen war der Fussball noch ein anderer, die Tore in unseren (an Ronaldo und Messi gewöhnten) Augen oftmals noch nicht so spektakulär. Darum das erste Tor zur Auswahl erst von der EM 1976 in Jugoslawien.
Das war erst noch ein ganz spezielles – ein Penalty! Antonin Panenka trat ihn mit legendärer Coolness, liess den deutschen Torhüter Sepp Maier in die Ecke springen und traf mit dem Lupfer, der bis heute zu seinen Ehren nach ihm benannt ist. Weil vor ihm Uli Hoeness den Ball in den Belgrader Nachthimmel gehämmert hatte, machte Panenka die Tschechoslowakei zum Europameister.
Im Halbfinal gegen Frankreich (2:3 n. V.)
Die EM 1984 war diejenige von Michel Platini. Noch schöner als sämtliche der neun (!) Tore des französischen Superstars war jenes von Rui Jordao im Halbfinal Portugals gegen ... Frankreich. Jordao brachte den Aussenseiter in der Verlängerung 2:1 in Führung und damit die «Grande Nation» am Heimturnier ins Wanken. Doch die Franzosen drehten das Spiel noch und Platini nahm später den Siegerpokal in Empfang.
In der Gruppenphase gegen die UdSSR (1:1)
Ronnie Whelan gelang im zweiten EM-Spiel der Iren überhaupt ein Traumtor. Nach einem langen Einwurf traf er gegen die Sowjetunion mit einer fantastischen Direktabnahme. Trotz dem damaligen 1:1 und dem Sieg gegen England (3:1) blieben die Iren in der Gruppenphase hängen.
Im Final gegen die UdSSR (2:0)
Was für ein Volley! Marco van Bastens Tor im EM-Final 1988 gilt zu Recht als eines der schönsten Tore aller Zeiten. Der damalige Milan-Stürmer stellte auf 2:0 und war damit massgeblich daran beteiligt, dass die Holländer im Münchner Olympiastadion den Europameistertitel feiern konnten.
In der Gruppenphase gegen England (2:1)
Bemerkenswert am Tor von Tomas Brolin an der Heim-EM in Schweden ist insbesondere die schöne Vorarbeit mit zwei Doppelpässen, aber auch der Abschluss kann sich sehen lassen. Brolin gehörte der goldenen Generation der Schweden an, die auch noch an der WM 1994 (3. Platz) für Furore sorgen sollte – und wechselte 1996 für ein Jahr zum FCZ.
Im Final gegen Deutschland (2:0)
Das war «Danish Dynamite»! Im Final von 1992 drischt John Jensen das Leder mit richtig Schmackes zum 1:0 ins Netz und ebnet den Dänen den Weg zum Sensationstitel.
In der Gruppenphase gegen Schottland (2:0)
Paul Gascoigne ist ein Fussballer mit zwei Gesichtern. Er machte während seiner Karriere mit etlichen Eskapaden auf sich aufmerksam. In diesem Beispiel – im EM-Heimspiel im Wembley gegen Schottland – zeigt «Gazza» aber, dass er eben auch ein richtig guter Kicker war.
Im Viertelfinal gegen Portugal (1:0)
Wer hat die Nerven, im EM-Viertelfinal erst vier Portugiesen aussteigen zu lassen und dann – noch immer umringt von Spielern in Bordeauxrot – aus vollem Lauf einen Lupfer zu machen? Karel Poborsky natürlich, der 1996 mit Tschechien bis in den Final (Golden-Goal-Niederlage gegen Deutschland) vorpreschte.
In der Gruppenphase gegen England (3:2)
Luis Figo nimmt den Ball im Anspielkreis an und spaziert ziemlich gemächlich in die gegnerische Platzhälfte. Von den Engländern fühlt sich keiner für den Techniker zuständig, was sich rächt. Figo schiesst und zieht einen Strich durch die Landschaft, dem David Seaman nur ungläubig hinterhersehen kann.
Im Final gegen Italien (2:1 n. V., Golden Goal)
Oui, ouii, mais ouiii! In der 103. Minute des EM-Finals 2000 macht sich der eingewechselte David Trezeguet mit seinem Direktschuss unsterblich und Weltmeister Frankreich auch noch zum Europameister. Das Golden Goal trifft Italien mitten ins Herz.
Im Viertelfinal gegen Frankreich (1:0)
Angelos Charisteas spielte 2004 das Turnier seines Lebens – wie die Griechen allgemein. Jeder hohe Ball in den Strafraum bedeutete Gefahr, wenn Charisteas zugegen war. Das erlebten auch die Franzosen. Giorgos Karagounis spielte sich am Flügel frei, flankte perfekt auf Charisteas, der mit einem ebenso perfekten Kopfball einnetzte.
Im Halbfinal gegen Holland (2:1)
Ein kurzer Eckball von Cristiano Ronaldo auf Nuno Maniche, dieser hat Zeit sich den Ball zurechtzulegen und zieht seitlich ausserhalb des Sechzehners ab. Sein Schuss ist so gut, dass selbst Edwin van der Sar machtlos ist – Ekstase im Estadio Jose Alvalade in Lissabon.
In der Gruppenphase gegen Frankreich (4:1)
Während der EM in Österreich und der Schweiz hatten die Holländer ein Riesenfest in Bern. In guter Erinnerung ist das 4:1-Festival gegen Frankreich, insbesondere der schöne Schlenzer von Wesley Sneijder.
In der Gruppenphase gegen Österreich (1:0)
Die Österreicher hofften vor dem letzten Gruppenspiel gegen Deutschland noch auf das Weiterkommen. Aber Michael Ballack machte dem Co-Gastgeber sprichwörtlich einen Strich durch die Rechnung.
In der Gruppenphase gegen Frankreich (2:0)
Mit seinem Seitfallzieher-Tor gegen Frankreich zeigte Zlatan Ibrahimovic wieder einmal seine stupende Technik. Leider hatte der sehenswerte Treffer nur dekorative Wirkung: Schweden war trotz dem 2:0 draussen, Frankreich trotz Niederlage weiter.
Im Halbfinal gegen Deutschland (2:1)
An das Tor von Mario Balotelli im Halbfinal gegen Deutschland erinnern sich wohl alle, denn es ist DAS Tor von Mario Balotelli. Der Stürmer wurde von Riccardo Montolivo perfekt freigespielt und hämmerte den Ball mit einer Urgewalt in die Maschen. Deutschland wusste nach 36 Minuten, dass gegen Italien nichts zu holen sein würde.
Die Liste hegt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vermisst du beispielsweise den Freistoss von Zidane gegen England, jenen von Heinz gegen Deutschland, den Geniestreich von Welbeck gegen Schweden, das Tor von Overmars gegen Jugoslawien oder die Hacke Zlatans gegen Italien, dann schreib das gerne in die Kommentare.