Die Winterpause war wegen der WM in Katar länger als üblich, die Vorbereitungsphase hart wie eh und je. Unter Anleitung von Konditionstrainern mit Trillerpfeife wurde geschuftet und geschwitzt. Bevor der Ball aber wieder rollt, blieb noch Zeit für einen gemeinsamen Ausflug in die Berge.
Es zeigte sich: Die wenigsten Teams geben auf dem für sie ungewohnten Terrain eine sonderlich gute Figur ab. Verblüffenderweise zeigten sich aber gewisse Parallelen zum Geschehen auf dem Rasen.
Der Meister fand besonders das Après-Ski toll. Wobei man ihn am Ende jammern hörte: «Weisst du, zwei solche Tage hintereinander kann ich einfach nicht mehr.»
Der Aufsteiger wechselte vom Kinderlift auf die schwarze Piste. Da war die Investition in einen guten Helm bestimmt nicht verkehrt.
Papi spendet stets das neuste Board, auch mal ein höchst exklusives Exemplar, wie man es in der Schweiz nur selten sieht. Aber damit geht es jeweils nicht viel besser, und der übliche Pisten-Trost ist für einen Super-League-Klub keiner: Runter kommen sie alle.
Die Hoppers tauchten wie eh und je mit einer topmodernen und sündhaft teuren Ausrüstung, made in China, auf. Seit einem üblen Sturz wedelt GC jedoch nur noch in Tagträumen über die Piste wie einst – das Loslassen der Vergangenheit fällt schwer.
Wer die Vorgänge rund um den FCL auch nur am Rande verfolgt hat, dem dürfte das Vereinsmotto der Zentralschweizer wohlbekannt sein: «Leben am totalen Limit.»
Irgendjemand im Sekretariat sah das Wort «Ski» und leitete die Einladung für den Skitag deshalb direkt an Odermatt weiter. Der ist als Marco ein Hit, aber Karli mit seinen 80 Lenzen war dann doch ein wenig fehl am Platz.
Der reiche Onkel aus Amerika hatte einen grossen Karton mit coolen Gadgets über den Teich geschickt. Mit diesen waren die Tessiner am Hang unterwegs, wie so oft ein wenig abseits der anderen, fast so, als gehörten sie gar nicht dazu.
Die Ostschweizer verhielten sich wie auf dem Platz: Vehement drängelten sie an den Lift, kaum hatte der Chauffeur die Türen des Mannschaftsbusses geöffnet. Ihr Problem: Genauso stürmisch verliessen sie den Lift.
Das älteste Team der Liga sorgte bei den anderen für herzhaftes Lachen, als es mit Pommes-Frites-Skis auftauchte. Die Ausrüstung mag in die Jahre gekommen sein. Aber wenn es die Genfer schafften, auf der Piste anzukommen, geigte es trotzdem.
Als die anderen noch in den Federn lagen, waren die Berner schon auf dem Gipfel, blickten von dort sorglos auf die Schweizer Fussballwelt herab und drehten Däumchen, bis die anderen endlich auftauchten.