Morgen ist es so weit. Um 17 Uhr Schweizer Zeit beginnt die Auslosung der Qualifikationsgruppen für die WM 2018 in Russland. Stattfinden tut die Sause im Konstantin-Palast in St.Petersburg.
Wir erklären euch, wie das Wahlprozedere abläuft und präsentieren euch die schwierigste und die einfachste Gruppe. Zudem erfahrt ihr, in welcher Konstellation das Team von Vladimir Petkovic am wenigsten lange und in welcher am längsten im Flugzeug hockt.
Die Schweiz befindet sich aufgrund ihrer Position in der Weltrangliste (18) in Topf 2 – wie die früheren Weltmeister Italien und Frankreich. Überraschend in Topf 1 geschafft haben es Rumänien und Wales, die dank ihren Efforts in der laufenden EM-Qualifikation im FIFA-Ranking die Plätze 8 und 10 belegen.
Ausgelost werden in der Heimatstadt von Kreml-Chef Wladimir Putin neun Gruppen; sieben mit sechs Teams, zwei mit fünf Teams. Dem Weltmeister Deutschland, der das Feld der 52 Nationen anführt, ist aufgrund der TV-Vermarktung eine Sechser-Gruppe zugesichert. Lanciert wird die Ausscheidung im September 2016.
Für die WM qualifizieren werden sich die Gruppensieger und jene vier Zweitplatzierten, welche sich in den Barrage-Duellen durchsetzen. Mit Gastgeber Russland wird Europa an der Endrunde 2018 somit 14 Mannschaften stellen. Nicht zur Qualifikation zugelassen ist Gibraltar, das bisher erst von der UEFA als Vollmitglied aufgenommen worden ist.
Zu den Star-Gästen der Auslosung zählen einstige Fussball-Grössen wie Ronaldo, Diego Forlan oder Fabio Cannavaro.
Topf 1: Deutschland (2), Belgien (3), Holland (5), Portugal (7), Rumänien (8), England (9), Wales (10), Spanien (12), Kroatien (14)
Topf 2: Slowakei (15), Österreich (15), Italien (17), Schweiz (18), Tschechien (20), Frankreich (22), Island (23), Dänemark (24), Bosnien-Herzegowina (26)
Topf 3: Ukraine (27), Schottland (29), Polen (30), Ungarn (31), Schweden (33), Albanien (36), Nordirland (37), Serbien (43), Griechenland (44)
Topf 4: Türkei (48), Slowenien (49), Israel (51), Irland (52), Norwegen (67), Bulgarien (68), Färöer (74), Montenegro (81), Estland (82)
Topf 5: Zypern (85), Lettland (87), Armenien (89), Finnland (90), Weissrussland (100), Mazedonien (105), Aserbaidschan (108), Litauen (110), Moldawien (124)
Topf 6: Kasachstan (142), Luxemburg (146), Liechtenstein (147), Georgien (153), Malta (158), San Marino (192), Andorra (202)
Aus Topf 1 stufen wir Deutschland klar am stärksten ein, dazu aus Topf 3 die Schweden. Dann füllen wir mit der Türkei aus Topf 4, Lettland aus Topf 5 und Luxemburg aus Topf 6 auf.
Die Türkei ist zwar nicht das bestklassierte Team aus Topf 4, allerdings werden Erinnerungen an den November 2005 und die Schlacht im Sükrü-Saracoclu-Stadion wach. Auch Luxemburg ist aus Schweizer Sicht negativ im Hinterkopf gespeichert. Unvergessen ist die blamable 1:2-Niederlage im September 2008.
Mit Rumänien oder Wales aus Topf 1 wäre jeder Schweizer aus sportlichen Gründen glücklich, dazu Ungarn aus dem dritten Topf. Mit Färöer aus Topf 4, Moldawien aus Topf 5 und San Marino aus Topf 6 sollte ein gutes Abschneiden möglich sein.
Aus Topf 1 gibt es keinen Gegner, der die Nati-Logistiker vor grössere Aufgaben stellen würde. Aufgrund der politischen Lage wäre für den Verband allerdings aus Topf 3 eine Reise in die Ukraine oder nach Griechenland mit dem grössten Aufwand verbunden.
Im vierten Topf dürfte die Schweiz der Türkei, Israel und aufgrund der Distanz den Färöer-Inseln aus dem Weg gehen wollen. In Topf 5 sind wegen der Anreise Armenien und Aserbaidschan höchst unattraktiv, aus Topf 6 aus demselben Grund Georgien.
Wenn wir die Stärken der Gegner einmal weglassen, ist Deutschland aus Topf 1 ganz gemütlich. Dazu aus Topf 3 die Schweden, aus Topf 4 Irland, Finnland aus dem 5. und Liechtenstein aus dem 6. Topf.
Klar, die Auslosung der WM-Quali-Gruppen sorgt morgen für Schlagzeilen. Landesweit werden sich Experten zu Wort melden, eine Einschätzung zur prozentualen WM-Chance der Schweiz wird die nächste jagen. Allerdings geht es zunächst noch um die Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Dort hat das Schweizer Team den schwachen Start gut weggesteckt und liegt nun auf Gruppenrang 2 hinter England. Die nächste Partie ist am 5. September in Basel gegen Slowenien. Es winkt die Vorentscheidung.