Christophe Lambert, der Captain des SC Buochs, weiss, wie man den Grossen ein Bein stellt. 2014 traf der ehemalige Luzern-Profi im Cup auf die Berner Young Boys – und schoss das einzige Tor: das 1:0 für den SC Buochs in der vierten Minute.
Nach einem Missverständnis zweier YB-Verteidiger war Lambert der lachende Dritte und liess Torhüter Marco Wölfli keine Chance. «Nach dem frühen Tor dachten wir nicht, dass wir dieses Spiel gewinnen können. Aber je länger das Resultat blieb, desto mehr glaubten wir daran», erinnert sich Lambert. Tatsächlich hielt das Resultat bis zum Ende des Spiels. Die Sensation war perfekt: Der Dorfklub aus Nidwalden hatte das grosse YB aus dem Cup geworfen. «Das war der grösste Moment in meiner Karriere. Ich habe zuvor in der Super League für Luzern Tore geschossen, aber ein Spiel zu entscheiden, in dem man so krasser Aussenseiter ist – das ist mit nichts zu vergleichen», sagt Lambert.
Diesen Sonntag könnte sich die Geschichte wiederholen. Der 1.-Liga-Klub Buochs empfängt den Schweizer Rekordmeister GC. Obwohl es nicht das erste Mal ist, dass Lambert mit seinem SC Buochs auf einen Super-Ligisten trifft, sind die Gefühle beim Buochser Captain dieselben: «Ich freue mich extrem darauf. Ob beim ersten oder beim fünften Mal, die Vorfreude ist immer riesig. Ein Spiel gegen ein Team aus der Super League ist ein Event für die ganze Region.»
Doch wie geht man in eine Partie, in der die Rollen so klar verteilt sind? Eine Underdog-Strategie gebe es nicht, sagt Lambert: «Das Ziel ist, die Partie lange spannend zu halten. Wenn man früh ein, zwei Tore kassiert, dann wird es unmöglich. Wir wollen so lange es geht ohne Gegentor bleiben. Und vor allem soll jeder das Spiel geniessen. Die Freude steht im Vordergrund.»
Trotzdem ist auch der Siegeswille vorhanden: «Natürlich will man gewinnen. Wenn du als Fussballer den Platz betrittst, dann willst du das Spiel gewinnen. Egal, in welcher Liga du spielst», sagt Lambert. Dabei werden die Buochser nicht etwa hinten reinstehen, sondern versuchen, mitzuspielen, verrät der Captain: «Wir haben unsere Stärken eher in der Offensive. Wir werden uns deshalb nicht gross zurückziehen.»
Das Spiel gegen GC zu gewinnen, dürfte trotzdem ein schwieriges Unterfangen sein, aber kein unmögliches. Dass Sensationen gelingen können, hat der SC Buochs ja bereits vor vier Jahren gezeigt. «Damals kam YB einfach nicht ins Spiel. Wir hingegen haben eine überragende Partie gespielt. Alles ist uns gelungen. Das war das Spiel unseres Lebens», sagt Lambert.
Trotz dem schwachen Start in die Saison ist GC klarer Favorit. Die Siegeschancen der Buochser sind minim, doch Hoffnung sei da, versichert Lambert: «Wenn bei GC alles funktioniert, dann haben wir keine Chance. Aber wenn nur zwei oder drei GC-Spieler die Partie unterschätzen und wir gleichzeitig unser bestes Spiel zeigen, dann wird es plötzlich gefährlich. Dann gewinnen wir vielleicht eins von zehn Spielen. Und wer weiss, vielleicht ist genau das am Sonntag der Fall.»