Mit dem Spiel zwischen Meister Servette Chênois und dem Serienmeister der letzten Jahre, dem FC Zürich, beginnt heute die neue Saison in der Axa Women's Super League. Neu ist aber nicht nur die Spielzeit, sondern auch der Modus, bei dem es zu grundlegenden, historischen Veränderungen kam.
Zum ersten Mal in der Schweizer Fussball-Geschichte werden nämlich Playoffs gespielt. Die höchste Liga der Frauen umfasst neu zehn statt wie bisher acht Teams, Aarau und Yverdon sind aufgestiegen.
Acht dieser zehn Teams qualifizieren sich am Ende der Saison für die Playoffs. Im Viertel- und Halbfinal werden diese mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das Endspiel hingegen ist – wie beispielsweise beim Cupfinal – eine einzige Partie. Währenddessen bestreiten die Teams auf den Rängen neun und zehn eine Abstiegsrunde gegen die zwei besten Teams aus der NLB.
Der Schweizerische Fussballverband (SVF) will dieses Format über fünf Jahre testen. Das Ziel ist eine verbesserte Vermarktbarkeit der Women's Super League. «Wie immer bei einer Neuerung ist auch Ungewissheit dabei. Aber wir hätten es nicht getan, wenn wir nicht überzeugt wären davon. Ich bin sicher, dass die Liga mehr Spannung erhält und für die Fans attraktiv ist», sagte Tatjana Hänni, Direktorin Frauenfussball beim SVF gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Und die Spielerinnen? «Ich bin sehr gespannt. Gerade für jene Teams, die nicht ganz vorne dabei sind, erhöht sich die Spannung», sagt etwa Victoria Bischof vom FC St.Gallen.
Etwas benachteiligt fühlen sich natürlich die Top-Teams. Julia Stierli, Nationalspielerin und Abwehrchefin beim FC Zürich, meint: «Ich denke, dass Glück und Pech eine grössere Rolle spielen werden. Vier gute Spiele könnten reichen, um Meister zu werden. Der Wert der Qualifikation wird etwas genommen, die Meisterschaft wird wie ein zweiter Cup.» Aber sie verstehe, dass das neue Modell besser sei, um die Liga zu vermarkten.
Neben Titelverteidiger Servette und dem FC Zürich möchte auch dessen Stadtrivale GC diese Saison voll angreifen. Im letzten Frühjahr sorgten die Grasshoppers für Aufsehen, als bekannt wurde, dass sie ab dieser Saison ihre Spielerinnen verhältnismässig grosszügig bezahlen wollen. Demnach sollen Löhne zwischen 2500 und 6000 Franken angeboten worden sein. Zum Vergleich: Früher verdienten die meisten Spielerinnen gar nichts ausser Spesen. Für absolute Top-Fussballerinen gab es in Ausnahmefällen bis zu 1500 Franken pro Monat. (abu)