Die Berner Young Boys gewinnen das Schlagerspiel gegen Basel mit 3:1. Im ausverkauften Wankdorf profitierte das Heimteam auch davon, dass die Gäste die Anfangsphase komplett verschliefen. So kam Fabian Rieder in der 7. Minute nach einem Freistoss unbedrängt an den Ball und erzielte aus rund elf Metern die Führung. Der 20-jährige Mittelfeldspieler war es auch, der eine Viertelstunde später Meschack Elia mustergültig bediente. Der YB-Stürmer setzte sich im Laufduell durch und schob zur 2:0-Führung ein. Den Vorsprung verwalteten die Berner bis zur Pause problemlos.
«Es war eine von den besseren Hälftenen, die wir in dieser Saison gespielt haben», sagte Rieder nach dem Spiel. Dem stimmte auch Coach Raphael Wicky im Interview mit «blue» zu: «Die erste Halbzeit war sehr, sehr gut, spielerisch wie aggressiv.» Doch danach habe es gedreht, «Basel war in der zweiten Halbzeit dominant, hat lange alle Zweikämpfe gewonnen und wir konnten nicht richtig reagieren».
Zwei Wechsel nahm Basel-Trainer Alex Frei in der Pause vor. Er nahm den rotgefährdeten Taulant Xhaka vom Platz und ersetzte den angeschlagenen Torhüter Marvin Hitz. Es schien jedoch, als wäre das komplette Team ausgewechselt worden. Die in der ersten Halbzeit unscheinbaren Basler wehrten sich vehement gegen die drohende Niederlage. Als Darian Males in der 51. Minute mit seinem Penalty am stark reagierenden YB-Goalie scheiterte, schien eine grosse Chance vertan. Doch nur eine Minute darauf war Bradley Fink nach einem Abpraller zur Stelle und verkürzte auf 1:2 aus Basler Sicht.
In der Folge sollte der FCB noch einige gefährliche Situationen im YB-Strafraum kreieren, ein Vollstrecker wurde aber vergeblich gesucht. Basels Torschütze Fink zeigte sich darüber enttäuscht: «Wir haben mehr verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit viel besser gespielt haben.» Das sah auch Trainer Alex Frei so: «Wir haben YB an die Wand gespielt.» Der 43-Jährige haderte auch mit den Entscheidungen des Schiedsrichters: «Wir hätten einen 2. Elfmeter bekommen müssen und schon das 1:0 für YB war eine Fehlentscheidung, weil es kein Freistoss hätte sein dürfen.»
YB hingegen fand mit zunehmender Dauer wieder besser ins Spiel und liess in der Schlussphase defensiv nur noch wenig zu. Mit einem schönen Schlenzer sorgte Vincent Sierro in der 93. Minute für den Schlusspunkt. Zu diesem Zeitpunkt war YB nach der Roten Karte gegen Michael Lang seit fünf Minuten in Überzahl.
Während sich die Teams hinter den Young Boys gegenseitig die Punkte wegnehmen, zieht das Team von Trainer Raphael Wicky an der Tabellenspitze davon. Sieben Punkte Vorsprung weisen sie auf das zweitplatzierte Servette auf, deren zwölf auf das drittplatzierte Luzern.
Young Boys - Basel 3:1 (2:0)
31'120 Zuschauer (ausverkauft). SR Schärer.
Tore: 7. Rieder (Imeri) 1:0. 23. Elia (Rieder) 2:0. 52. Fink (Lang) 2:1. 93. Sierro (Benito) 3:1.
Young Boys: von Ballmoos; Blum (81. Rüegg), Camara, Zesiger, Garcia (63. Benito); Fassnacht, Niasse, Rieder (71. Sierro), Imeri (81. Rrudhani); Itten (71. Nsame), Elia.
Basel: Hitz (46. Salvi); Xhaka (46. Lang), Adams, Pelmard, Calafiori; Diouf, Burger; Ndoye (81. Amdouni), Males (81. Zeqiri), Millar (81. Frei); Fink.
Bemerkungen: Young Boys ohne Ugrinic (verletzt). Basel ohne Comas (gesperrt), Lopez und Tushi (beide verletzt). 51. von Ballmoos hält Penalty von Males. 88. Rote Karte Lang. Verwarnungen: 28. Xhaka (im nächsten Spiel gesperrt), 44. Garcia, 60. Millar, 66. Rieder, 73. Males, 75. Blum.
Der FC Winterthur macht mit seiner beeindruckenden Aufholjagd in der Super League auch vor dem FCSG nicht halt. Winterthur siegt auf der Schützenwiese 1:0. Das 1:0 erzielte Nishan Burkart, einen schweren Fehler von Innenverteidiger Leonidas Stergiou mit einem platzierten und unhaltbaren Flachschuss nutzend, in der 22. Minute. Dieser relativ frühe Zeitpunkt spielte dem Team von Trainer Bruno Berner in die Karten.
Wie andere Mannschaften zuvor hatten die St. Galler lange Zeit Mühe, sich gegen die clevere Defensive des FCW Chancen herauszuspielen. Auch als die Ostschweizer in der zweiten Halbzeit vehement drückten, liessen sich die Winterthurer nicht ausspielen. Für den FCSG wurde es in den letzten fast 20 Minuten noch schwerer, weil Isaac Schmidt mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde.
Sieht man von der jüngsten 1:3-Niederlage in Basel ab, hat Winterthur in den letzten fünf – jetzt sechs – Runden nur ein Gegentor zugelassen. Das Duell in St. Gallen Ende Juli gewannen die Ostschweizer dank zwei Toren in der ersten Halbzeit 2:0. Beide Tore erzielte Fabian Schubert, den die Mannschaft von Trainer Peter Zeidler derzeit monatelang schmerzlich vermisst. Auch auf der Schützenwiese hätte der österreichische Stürmer möglicherweise etwas Entscheidendes anstellen können. St. Gallen ist seit nunmehr sieben Spielen (3 Remis, 4 Niederlagen) sieglos.
Winterthur - St. Gallen 1:0 (1:0)
8400 Zuschauer (ausverkauft). SR Von Mandach.
Tor: 22. Burkart 1:0.
Winterthur: Fayulu (76. Pukaj); Gantenbein, Lekaj, Gelmi, Diaby; Arnold, Corbaz (65. Kryeziu); Ramizi, Di Giusto (88. Abedini), Burkart (65. Seiler); Buess (76. Manzambi).
St. Gallen: Ati-Zigi; Sutter (46. Guidotti), Stergiou, Maglica, Guindo; Quintilla; Görtler, Schmidt; Ricardo Alves (62. Latte Lath); Akolo (86. Cavegn), Guillemenot (86. Witzig).
Bemerkungen: Winterthur ohne Ballet, Costinha und Rodriguez (alle verletzt). Fayulu verletzt ausgeschieden. St. Gallen ohne Besio, Schubert, Von Moos, Kräuchi und Kempter (alle verletzt). 82. Gelb-rote Karte gegen Schmidt.
Verwarnungen: 26. Ramizi. 42. Maglica, 61. Schmidt, 87. Seiler.
(nih/sda)
Was für ein verzerrtes Selbstbild muss der haben.
Ich persönlich finde von hinten mehr oder weniger gestreckt in Unterschenkel/Kniekehle des YBlers, Ball meilenweit weg, ist glasklar Rot.