Die Europäische Fussball-Union UEFA erlaubt in der kommenden Europapokal-Saison nach Jahrzehnten wieder den Verkauf von Stehplatz-Tickets. In Deutschland, Frankreich und England dürfen die Fans Spiele der Champions League, Europa League und Conference League «in Übereinstimmung mit den nationalen und lokalen Rechtsvorschriften» stehend verfolgen, teilte der Dachverband am Mittwoch mit. Ausgenommen sind die jeweiligen Endspiele, die ohnehin nicht in den drei Ländern ausgerichtet werden.
🏟️ Did you know that safe standing solutions differ across Europe?
— UEFA (@UEFA) July 27, 2022
This season, UEFA will observe the use of standing facilities in domestic as well as international club competition matches, to assess if and how standing may be reintroduced to our competitions.
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Zuvor hatte die «Sportschau» über den Beschluss des UEFA-Exekutivkomitees berichtet, der zunächst für eine Spielzeit gilt. Das Stehplatzverbot war in den 1990er-Jahren ausgesprochen worden.
«Die UEFA wird unabhängige Experten damit beauftragen, die Nutzung der Stehplätze bei nationalen und internationalen Klubspielen in diesen Ländern zu analysieren, um die unterschiedliche Dynamik zwischen nationalen und internationalen Fans und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Sicherheit zu bewerten», teilte die UEFA mit. Am Ende der Saison 2022/23 werde eine Bewertung der Testphase erfolgen.
Die deutschen Teams, von denen in der nächsten Saison acht international vertreten sind, mussten bislang für UEFA-Wettbewerbe ihre Stehplatzbereiche umrüsten und mit Sitzschalen ausstatten. Dadurch verringerte sich die Kapazität. Das fällt nun weg.
Europa-League-Starter Union Berlin musste bislang seine Heimspiele auf internationalem Terrain im Olympiastadion austragen und begrüsst die Entscheidung der UEFA. Union-Präsident Dirk Zingler sagte in einer Klub-Mitteilung: «Wir freuen uns sehr über diesen Beschluss, denn er eröffnet uns die Möglichkeit, erstmals in unserer Vereinsgeschichte Europapokalspiele in unserem Stadion auszutragen.»
Dafür seien aber noch einige «infrastrukturelle Anpassungen» nötig, die man schnellstmöglich umsetzen wolle, so Zingler. Denn: «Die historische Chance, Europapokalabende an der Alten Försterei zu erleben, wollen wir unbedingt nutzen.»