Zuerst himmelhoch jauchzend, dann zu Tode betrübt. Der FCZ muss sich immerhin nicht vorwerfen lassen, dass er für keine Emotionen sorgt. Im Rückspiel der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation gegen Karbach Agdam (Hinspiel 2:3) retteten sich die Zürcher mit dem 2:1 in der 95. Minute in die Verlängerung. Dort kassierten sie nach einem ärgerlichen Ballverlust aber abermals den Ausgleich und mussten die Champions-League-Träume begraben.
Die FCZ-Akteure hadern nach Spielschluss mit dieser Tatsache. «Dass wir das Spiel so einfach aus der Hand geben, ist einfach schade», sagt Abwehrchef Mirlind Kryeziu. Die Mannschaft sei gut reingekommen. Aber beide Gegentore seien sehr unglücklich gewesen.
Auch Trainer Franco Foda bestätigt: «Es sind alle sehr enttäuscht. Die Mannschaft hat eine tolle Mentalität gezeigt, eigentlich hatten wir das Spiel wieder gedreht.» Und dann dieser Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, das dürfe auf diesem Niveau einfach nicht passieren. Der Unterschied gegen Karabach sei gewesen, dass den Zürchern oft noch der letzte Pass und die Zielstrebigkeit vor dem Tor gefehlt habe.
Foda weiss denn auch, wo das Problem ist. Man sei in einer neuen Situation, sagt der Nachfolger von Meistertrainer André Breitenreiter. Ceesay, der letzte Saison 20 Tore geschossen hat, sei weg und Gnonto und Tosin spielen von Beginn weg. «Wir brauchen Zeit, aber wir haben keine», erklärt der FCZ-Übungsleiter.
Die Europa-Kampagne des Schweizer Meisters ist trotz der Enttäuschung gegen Karabach noch nicht vorbei. Am kommenden Donnerstag treffen die Zürcher in der Europa-League-Qualifikation auf Linfield aus Nordirland. Das sei direkt nach dem Schlusspfiff noch kein Trostpflaster, meinte Kryeziu. Aber: «Ab morgen ist es das nächste Ziel.» (abu)