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Super League: Ajeti hat Glpck fliegt er nicht vom Platz

Albian Ajeti (FCB), unten, trifft, Anto Grgic (LUG), oben, im Fussball Meisterschaftsspiel der Regular Season der Swiss Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Lugano im Stadion St. Jakob-P ...
Für dieses Foul sah Albian Ajeti nur die Gelbe Karte.Bild: keystone

«Das ist ganz klar ein Platzverweis» – bei diesen beiden Szenen gab es nur die Gelbe Karte

Und täglich grüsst das Murmeltier. Schon wieder wird nach einem Super-League-Wochenende über die Schiedsrichterleistungen diskutiert. Nach dem 31. Spieltag sorgen gleich zwei kritische Szenen für Diskussionen.
07.04.2025, 10:2707.04.2025, 14:39
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Es läuft die 33. Minute im Spitzenspiel zwischen Basel und Lugano. Bisher gab es wenig bis gar keine aufregende Szenen im St. Jakobs-Park, als plötzlich Albian Ajeti aus dem Nichts ein schweres Foul begeht. Im Mittelkreis trifft der Stürmer Anto Grgic mit gestrecktem Bein am Knie, allerdings spielt der 11-fache Nationalspieler zuerst den Ball, bevor er den Gegner trifft.

Schiedsrichter Johannes von Mandach zeigt daraufhin nur die Gelbe Karte und der VAR schickt den Unparteiischen auch nicht an den Bildschirm. Somit konnte Ajeti weiterspielen und der FCB steigerte sich in der zweiten Halbzeit und fuhr einen 2:0-Heimsieg ein.

Auch nach dem Spiel gab hauptsächlich die Aktion, zwischen Ajeti und Grgic zu reden. Im Studio von blue erklärte Schiedsrichter-Experte Stephan Klossner, dass er zwar die Rote Karte gezeigt hätte, aber auch versteht, warum von Mandach nicht zum Bildschirm zitiert wurde: «Für mich ist das Treffer-Bild eine Rote Karte. Ich habe das Gefühl, Ajeti hätte den Fuss noch runternehmen können. Er zieht ihn leicht zurück, deshalb greift der VAR richtigerweise nicht ein.» Da die Verletzungsgefahr gross ist, wäre für Klossner Rot korrekt gewesen.

Wie hättest du entschieden?

Auch der Täter selbst äusserte sich nach dem Spiel zu diesem Foul. «Es sieht schlimm aus, aber es war wirklich ungewollt», erklärte Ajeti die Aktion. Auch die Spieler von Lugano hätten ihm auf dem Platz gesagt, dass sie sahen, dass es keine bewusste Aktion war.

Anders als Klossner und Ajeti sah es der Blick-Schiedsrichterexperte Urs Meier. Für den 66-Jährigen ist klar, dass der Basler die Rote Karte hätte sehen müssen. «Das ist ganz klar ein Platzverweis. Das Bein hat so weit oben nichts zu suchen. Auch wenn er den Ball zuerst trifft, darf man nicht so in den Zweikampf gehen», sagte Meier zum Foul. Meier war der Meinung, dass die Gelbe Karte eine Belohnung für Ajeti sei.

Im Februar sorgte eine ähnliche Aktion für Diskussionen, als ebenfalls von Mandach der Schiedsrichter auf dem Platz war. Nach einem Schussversuch traf der Winterthurer Tobias Schättin den Luzerner Gegenspieler Bung Hua Freimann unglücklich am Knie und wurde nach der VAR-Intervention vom Platz gestellt. Trainer Uli Forte wütete nach dem Spiel und von Mandach gab zu, dass der Entscheid ein Fehler war.

Apropos Winterthur: Am Samstag hatte der FCW selbst Glück, dass Mittelfeldspieler Dario Ulrich im Kantonsderby gegen den FC Zürich nicht von Platz gestellt wurde.

Der 27-Jährige traf den FCZ-Verteidiger Mariano Gomez mit offener Sohle am Knöchel und konnte über den gelben Karton mehr als nur glücklich sein. Das Spiel endete mit einem 0:0-Unentschieden, besonders für den FC Zürich war die Punkteteilung zu wenig. (riz)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kappa 25
07.04.2025 11:05registriert Dezember 2020
Vor einigen Wochen wurden die Refs kritisiert weil sie in solchen Situationen Rot gezeigt hatten. Beispiele: Traore gegen SG, Schättin gegen FCL.

Nach der Kritik wird nun umgesetzt was gefordert worden ist und wieder ists nicht recht?

Irgendwann muss man auch mal aufhören....
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Sten Egil Dahl
07.04.2025 11:15registriert Februar 2014
Ich bin ein Anhänger der englischen Regelauslegung, wo solche gefährlichen Aktionen schon vor dem VAR mit Rot bestraft wurden. Ähnlich wie im Rugby wird so von den Spielern eingefordert, dass sie alles dafür tun, den Gegner nicht zu verletzen. Im Falle des FCW-Spielers bedeutet das, einfach gar nicht so aggressiv in diesen unbedeutenden Zweikampf zu gehen. Es gibt absolut keinen Grund, jemanden in der gegnerischen Platzhälfte an der Seitenlinie mit den Stollen voraus anzugehen. Damit wird eine Verletzung bewusst in Kauf genommen, weshalb der VAR zwingend intervenieren müsste.
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FromB
07.04.2025 11:20registriert Oktober 2020
Wozu diese Aufregung?
Ajeti spielt den Ball sowas von klar vor seinem Gegner, er hält sein Bein beim Foul nicht gestreckt, sondern geht bei der Berührung sofort zurück. Es ist eigentlich fragwürdig, ob das überhaupt ein Foul ist, aber sicher keine rote Karte.
Sieht übel aus, aber Grgic ist halt auch einfach nicht am Ball.

Ganz anders bei Ulrich, der steht voll drauf nachdem er einfach zu spät kommt. Da hätte ich für rot viel eher Verständnis (muss man aber nicht geben, gelb ist ok).

Insgesamt aber positiv, dass der VAR nicht einschreitet.
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