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Uli Forte vom FC Winterthur ärgert sich über Schiedsrichter und VAR

Bung Meng Freimann von Luzern verletzte sich im Spiel beim Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Winterthur vom Sonntag, 9. Februar 2025 in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Luzerns Bung Meng Freimann an Krücken: Für ihn war das Spiel vorzeitig beendet.Bild: keystone

«Das war die Retourkutsche» – Forte wittert erneut Verschwörung gegen Winterthur

Der FC Winterthur und sein Trainer Uli Forte beklagen sich über einen fürchterlichen Schiedsrichter-Entscheid – den selbst der «Angeklagte» bedauert.
10.02.2025, 07:3110.02.2025, 12:42
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Der VAR im Fussball, Episode 36'817. Da können Schiedsrichter sich Szenen am Spielfeldrand am Bildschirm anschauen, sie vorwärts und rückwärts laufen lassen und dann einen Entscheid fällen. Nur um dann nach dem Schlusspfiff und nochmaliger Ansicht der Bilder zu sagen:

«Wenn ich mir die Szene ohne Druck nach dem Match noch einmal anschaue, ist es klar: Dem Stürmer kann man nichts vorwerfen. Es ist ein Fehler von uns, das tut uns extrem leid.»

Nun, irren ist bekanntlich menschlich. Aber wenn man nach einer Roten Karte in der 38. Minute, die also offensichtlich keine war, so einen Kommentar hört, dann versteht man das Hadern der Betroffenen. Denn dem FC Winterthur nützen die Worte von Schiedsrichter Johannes von Mandach herzlich wenig.

Winterthur muss in Luzern mehr als eine Halbzeit lang mit einem Mann weniger auskommen. Es verliert nach 2:1-Führung mit 2:3 und bleibt damit Schlusslicht der Super League, sieben Punkte beträgt der Rückstand auf den Barrageplatz.

«Die Niederlage geht ganz klar auf meine Kappe», sagte Trainer Uli Forte beim SRF. Aber nicht etwa, weil er sein Team falsch auf- oder eingestellt hätte. Forte erinnerte an seine Aussagen nach dem 0:2 gegen den FC Zürich. «Wenn sie wollen, dass wir absteigen, sollen sie es sagen», hatte er sich am Donnerstag geärgert.

Das sei bestimmt nicht gut angekommen, mutmasste Forte. Und deshalb sagte er nun nach der Niederlage in Luzern: «Ich hätte diese Dinge nicht ansprechen dürfen. Das war die Retourkutsche.»

«Die ganze Schweiz» habe ja am Fernsehen gesehen, dass es «nie und nimmer» eine Rote Karte gegen seinen Spieler gewesen sei. Und eine identische Situation später im Spiel, dieses Mal mit einem Winterthurer als Opfer, sei nicht einmal vom Videoschiedsrichter gecheckt worden. «Deshalb war es so, dass mein Fehlverhalten die Mannschaft in Rücklage gebracht hat.»

Sagte Uli Forte. Aber es dürfte jedem Zuschauer des Interviews klar sein, dass er das nicht so meinte, wie er es sagte. Er betonte mit Nachdruck: «Der Platzverweis war eine spielentscheidende Szene. Wir hatten das Spiel total im Griff, gingen in Führung, alles ging uns auf, und dann gerät es durcheinander. Meine Spieler haben gekämpft und alles versucht, aber gegen gewisse Mächte kann man leider nicht ankämpfen.»

Schiedsrichter Johannes von Mandach wies darauf hin, dass die Unparteiischen «unbedingt daran arbeiten müssen, dass dieser Fehler nicht mehr passiert. Das wird uns in den nächsten Tagen intensiv beschäftigen.»

Für den FC Winterthur wird die nächste Aufgabe nicht einfacher: Der Tabellenletzte spielt zuhause gegen den wiedererstarkten Titelverteidiger YB. Uli Forte wird dann vermutlich keine Interviews geben: Er sah in der Schlussphase in Luzern ebenfalls Rot und ist gegen die Young Boys gesperrt.

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Smulbaum
10.02.2025 08:05registriert April 2019
Ich als Luzerner und FCL-Fan muss auch eingestehen, dass das ein brutal parteiisch und unfair gepfiffenes Spiel war. Schade so gewinnen zu müssen.
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Konrad Konterbier
10.02.2025 08:16registriert Juli 2019
Das VAR Experimnet könnte man getrost einstampfen. Es hat nichts fairer gemacht, im Gegenteil. Wenn der Schiri innerhalb Sekunden entscheiden muss und einen Fehler macht ist das verständlich. Wenn sich aber mehrere Personen die Szene mehrmals anschauen können und es wir trotzdem falsch entschieden - überhaupt nicht verständlich.
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marco_pollo
10.02.2025 08:08registriert Januar 2025
Der Ärger seitens Winti ist absolut verständlich, besonders aus St.Galler Sicht (man erinnere sich...)
Ob rote Karte oder nicht muss der Schiri entscheiden. Er ist ein Mensch und kann Fehler machen. Aber dass DIESELBE Situation auf der Gegenseite dann nicht geahndet wird, ist aus meiner Sicht die wahre Tragödie. Zumal der Schiri mit seiner ersten Entscheidung die Linie selbst vorgab.
Gleiches Recht für alle, ausser vor dem VAR wie es scheint.
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