Sport
Fussball

Knappe Niederlage für die Schweiz gegen Spanien in der Nations League

Switzerland's midfielder Vincent Sierro, center, reacts next to Switzerland's defender Eray Comert, 3rd right, during the UEFA Nations League soccer group A4 match between Spain and Switzerl ...
Trotz starker Leistung verliert die Schweiz gegen Spanien mit 2:3.Bild: keystone

Starke Leistung gegen Spanien – trotzdem verliert die Schweiz sehr unglücklich

Im sportlich bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der Nations League experimentiert Trainer Murat Yakin erfolglos. Die Schweiz verliert gegen Spanien 2:3 und beendet den Herbst damit sieglos.
18.11.2024, 23:55
Mehr «Sport»

Zweimal kam bei den Schweizern etwas Hoffnung auf, doch noch einen Punkt aus dem Estadio Heliodoro Rodriguez Lopez zu entführen. In der 63. Minute setzte sich der zur Pause eingewechselt Joël Monteiro durch und erzielte mit einem gezielten Flachschuss sein erstes Tor im vierten Einsatz für das Schweizer Nationalteam. Und nach dem neuerlichen Rückstand gab es durch Andi Zeqiri das nächste Tor-Debüt. Der Stürmer traf in der 85. Minute per Penalty zum vermeintlichen 2:2-Schlussstand.

Mit dem einen Punkt gaben sich die Spanier aber nicht zufrieden. Sie wollten das frenetische Publikum, das 28 Jahre hatte warten müssen, bis auf Teneriffa wieder ein Länderspiel von Spanien durchgeführt wurde, einen Sieg schenken. Und tatsächlich: In der Nachspielzeit zeigte der Unparteiische erneut auf den Penaltypunkt - zum zweiten Mal im Schweizer Strafraum, nachdem Mvogo in der ersten Halbzeit den Versuch von Pedri pariert und Yeremi Pino im Nachsetzen das 1:0 erzielt hatte. Bryan Zaragoza nutzte die Chance und sorgte für Jubel im Rund.

Es war der spektakuläre Abschluss einer vor allem in der zweiten Hälfte wilden Partie. Spanien feierte einen 3:2-Sieg, der vor allem für die Fans Bedeutung hatte. Sportlich war der Ausgang des Kehrausspiels nicht von grossem Wert.

Viele Änderungen in den Startaufstellungen

Dieser Umstand zeigte sich schon bei den Aufstellungen. Spanien wechselte im Vergleich zum Spiel gegen Dänemark am Freitag die ganze Mannschaft aus. Bei den Schweizern setzte Trainer Murat Yakin zu Beginn auf ein Quartett, das sich bisher noch kaum zeigen durfte. Als Linksverteidiger kam Miro Muheim zu seinem Debüt im Nationalteam, und war damit neben Mvogo der zweite Spieler in der Schweizer Startelf, der einer 2. Liga aktiv ist.

Hinter der Sturmspitze Zeki Amdouni liefen Filip Ugrinic (davor 3 Teileinsätze im Nationalteam), Simon Sohm (1) und Dereck Kutesa (2) auf. Sie standen alle zum ersten Mal als Nationalspieler in der Startaufstellung. Dies wurde offensichtlich, denn die Offensive blieb lange blass. Was auch daran lag, dass die Spanier, auch wenn bei ihnen die zweite Garde zum Einsatz kommt, noch immer über Weltklassespieler verfügt. Bei der einzigen nennenswerten Schweizer Chance in der ersten Halbzeit rutschte der bei Parma engagierte Sohm aus.

Monteiro macht auf sich aufmerksam

In der zweiten Hälfte wurde die Vorsicht dann zunehmend über Bord geworfen und es entwickelte sich gegen Schluss ein Hin und Her. Mit seinem 1:1 schrieb Monteiro eine schöne Geschichte. Der YB-Angreifer hatte den Schweizer Pass erst kurz vor der EM in Deutschland erhalten, wurde nach einem kurzen Gastspiel im Trainingslager aber trotzdem nicht für das Turnier aufgeboten. Nun zeigte er, dass er künftig eine Offensivoption sein kann.

Allerdings stand Monteiro dann auch im Mittelpunkt, als die Spanier nur fünf Minuten später die Führung zurückeroberten. Bryan Gil profitierte von einem Abstimmungsproblem zwischen Monteiro und Remo Freuler und drosch den Ball ähnlich wie zuvor der Schweizer ins Netz. Den Abschluss der Partie bildeten dann die zwei Penaltys.

Nach dem weitgehend unerfreulichen Nations-League-Herbst steht der Nationalmannschaft nun eine längere Pause bevor. Weiter geht es im März nächsten Jahres, wenn die Schweiz voraussichtlich erstmals im Rahmen der WM-Qualifikation im Einsatz stehen wird. Die Gruppen werden am 13. Dezember in Zürich ausgelost.

Spanien - Schweiz 3:2 (1:0)
Teneriffa. - 21'204 Zuschauer.
SR Dankert (GER).
Tore: 32. Pino 1:0. 63. Monteiro (Sierro) 1:1. 68. Gil 2:1. 85. Zeqiri (Penalty) 2:2. 93. Zaragoza (Penalty) 3:2.
Spanien: Remiro (46. Sanchez); Mingueza, Paredes, Cubarsi, Grimaldo; Ruiz, Casado; Pino (69. Zaragoza), Pedri (79. Barrios), Williams (60. Gil); Morata (46. Omorodion).
Schweiz: Mvogo; Fernandes, Cömert, Rodriguez, Muheim; Freuler, Xhaka (60. Sierro); Ugrinic (46. Monteiro), Sohm (60. Rieder), Kutesa (72. Okafor); Amdouni (46. Zeqiri).
Bemerkungen: Schweiz unter anderem ohne Embolo (gesperrt), Jashari (krank), Akanji, Amenda, Elvedi, Ndoye, Zakaria (alle verletzt). Spanien unter anderem ohne Oyarzabal (gesperrt), Carvajal, Le Normand, Rodri, Torres, Yamal (alle verletzt/nicht im Aufgebot). 32. Mvogo hält Penalty von Pedri.
Verwarnungen: 62. Pino, 81. Cömert (im nächsten Spiel gesperrt), 84. Zaragoza. (riz/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Nati-Noten nach dem 1:1 gegen Serbien
1 / 16
Die Nati-Noten nach dem 1:1 gegen Serbien
Gregor Kobel: Note 5
Ist das sein grosser Befreiungsmoment? Kratzt in der 55. Minute den Elfer. Und das, obwohl lange gar nicht klar war, ob er überhaupt spielen kann, nachdem er bei seinem Klub zuletzt verletzt zuschauen musste.
quelle: www.imago-images.de / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die besten Shaqiri-Tore – 50 Sekunden Genuss pur
Video: youtube
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
45 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Posersalami
18.11.2024 22:54registriert September 2016
"verliert die Schweiz sehr unglücklich"

Sorry, ich kanns nicht mehr hören. Pech kann man mal haben, keine Frage. Wer aber in dieser Gruppe mit lächerlichen 2 Punkten und 14 (!) Gegentoren absteigt, hat nicht "Pech" gehabt. Das ist schlicht Unvermögen.
977
Melden
Zum Kommentar
avatar
DrFreeze
18.11.2024 21:28registriert November 2018
Das darf ja nicht wahr sein... Mvogo hält den Penalty und die Verteidigung schafft es nicht den Ball rauszuhauen. Schlechter Dienst am eigenen Torhüter
740
Melden
Zum Kommentar
avatar
bubru
18.11.2024 21:29registriert Mai 2024
Unglaublich, diese technischen Unterschiede. ESP perfekt, CH Bälle können nicht sauber kontrolliert werden und der Angriff ist zum Teufel.
394
Melden
Zum Kommentar
45
Sechs Titel und zwei bittere Niederlagen – Hamiltons letztes Rennen für Mercedes steht an
Mit sechs Weltmeistertiteln in zwölf Jahren endet die erfolgreichste Zusammenarbeit der Formel 1. Lewis Hamilton fährt dieses Wochenende das letzte Rennen für Mercedes. Trotz seiner vielen Siege gab es für Hamilton bei den Silberpfeilen auch Enttäuschungen.

245 Starts, 84 Siege und 6 Weltmeistertitel, so lesen sich die Statistiken von Lewis Hamiltons Zeit bei Mercedes. Auch wenn die letzten Jahre nicht mehr so erfolgreich waren wie zuvor, endet eine der besten Zusammenarbeiten der Formel 1 an diesem Wochenende in Abu Dhabi.

Zur Story