Wer auf drei zählen kann, ist im Vorteil. Hatem Ben Arfa gehört entweder nicht dazu – oder er liess sich schlecht beraten. Denn in einer Saison darf ein Fussballer gemäss FIFA-Reglement nicht für drei verschiedene Klubs spielen. Ben Arfa wollte das und ist nun arbeitslos.
Der Reihe nach. Im September 2014 wechselt der 13-fache französische Nationalspieler von Newcastle United auf Leihbasis zu Hull City. In Newcastle wurde er nie eingesetzt. Bei den Tigers gelangt Ben Arfa dann zu acht Einsätzen in der Premier League, der letzte davon ist Ende November. Dann gehört er nicht mehr zum Kader. Er sucht sich einen neuen Klub.
Ben Arfa, der einst als grosses Talent galt, findet ihn am Mittelmeer. In Nizza unterschreibt er am 4. Januar 2015 einen Vertrag. Keinen Monat später wird dieser wieder aufgelöst, ohne dass der Offensivspieler auch nur eine Sekunde gespielt hat. Denn die FIFA akzeptiert den Transfer nicht.
Ben Arfa wird sein einziger Einsatz mit der U21 von Newcastle United zum Verhängnis. Die FIFA wertet diese Partie als Pflichtspiel – somit hat der 27-Jährige in dieser Saison bereits für zwei Vereine gespielt. Der englische und der französische Verband waren bei der Abwicklung des Transfers davon ausgegangen, dass die U21-Partie nicht zählt.
Theoretisch müsste Ben Arfa nun bis im Sommer warten, bis er wieder Fussball spielen kann. «Ich bin verzweifelt, sehr traurig, werde aber nicht so einfach aufgeben», kündigt der Stürmer kämpferisch an. Und er kennt ein Hintertürchen: Die Wechselstatuten der FIFA gelten nicht für Transfers in die USA oder nach Südamerika. Ben Arfa sagt deshalb: «Wenn es sein muss, gehe ich an den Nordpol, um zu spielen!» (ram)