Cristiano Ronaldo war, unabhängig bei welchem Klub er unter Vertrag stand, immer das Aushängeschild des Vereins. Egal ob bei Manchester United, Real Madrid, Juventus Turin oder nun bei Al-Nassr, «CR7» ist mit Ankunft bei einem Klub der neue Mittelpunkt der Welt dieses Vereins.
Da ist es nur logisch, dass seine Mitspieler sich im Schatten des fünffachen Champions-League-Siegers verlieren. Mit seinem Abgang werden bei einigen von ihnen allerdings neue Kräfte freigesetzt, sodass sie ihre bisherigen Leistungsgrenzen plötzlich pulverisieren.
Englands Rekordtorschütze spielte mit Cristiano Ronaldo von 2004 bis 2009 gemeinsam bei Manchester United. Zusammen gewannen sie dreimal die englische Meisterschaft, zweimal den Ligapokal und einmal die Champions League.
Während Ronaldo im Mittelpunkt des Geschehens stand und zahlreiche Scorerpunkte sammelte, spielte Rooney bei den «Red Devils» zu dieser Zeit höchstens die zweite Geige.
Nach dem «CR7» im Sommer 2009 dann allerdings zu Real Madrid gewechselt war, brach es aus Rooney plötzlich raus. In der ersten Saison ohne Ronaldo erzielte der gebürtige Liverpooler wettbewerbsübergreifend 34 Treffer, zum ersten Mal in seiner Karriere traf er über 20-mal in der Premier League. Prompt wurde er auch zum Spieler der Saison gewählt.
2011 landete er dann sogar zum einzigen Mal in seiner Karriere in der FIFA Elf des Jahres. Im selben Jahr erzielte Rooney, mit einem Fallrückzieher im Derby gegen Manchester City, das Tor des Jahres in England.
Auch ohne Ronaldo war Rooney und United später noch recht erfolgreich. «Wazza» wurde, noch zwei weitere Male englischer Meiste, holte den FA-Cup, spielte noch ein Champions-League-Final und gewann die Europa League.
Mit Cristiano Ronaldo wechselten im Sommer 2009 eine ganze Reihe an Ausnahmespielern zu Real Madrid. Einer von ihnen war der Franzose Karim Benzema. Der damals 22-Jährige kam für eine Ablöse von 35 Millionen Euro von Olympique Lyon zu den Königlichen.
Neun Saisons stürmten Ronaldo und Benzema gemeinsam für Real. In dieser Zeit gewannen sie gemeinsam etliche Titel, unter anderem viermal die Champions League und zweimal die spanische Meisterschaft.
Während Ronaldo Jahr für Jahr La Liga kurz und klein schoss, schaffte es der Franzose überhaupt nur zweimal in den gemeinsamen Jahren über 20-mal zu treffen. Im letzten gemeinsamen Jahr gelangen Benzema nur fünf Tore in der spanischen Liga, seine schlechteste Ausbeute seit seinen ersten Profijahren in Lyon.
Im Sommer 2018 brach «CR7» seine Zelte in Madrid ab und wechselte zu Juventus Turin. Real legte daraufhin zwar den schwächsten Liga-Start in der Vereinsgeschichte hin, doch für Benzema sollte es seither nur noch bergauf gehen.
Seit dem Abgang des mehrfachen Weltfussballers, traf der Franzose in jeder Saison über 20 Mal in der Liga. Der Höhepunkt für Benzema war dann die Saison 2021/22, in 46 Spielen traf der 97-fache französische Nationalspieler für die Madrilenen in allen Wettbewerben insgesamt 44-mal und bereitete 15 Treffer vor.
Zudem gewann er mit Real zum insgesamt fünften Mal die Königsklasse und wurde auch spanischer Meister. Die Krönung für seine starken Leistungen waren die persönlichen Auszeichnungen, welche Benzema am Ende der Saison erhielt. Erstmals wurde er Europas Fussballer des Jahres und bekam den Ballon d'Or verliehen.
Im Sommer 2018 suchte Ronaldo, nach dem er in Spanien sämtliche Titel abgeräumt hatte, eine neue Herausforderung. Turin sollte die neue Heimat des Portugiesen werden. Juventus überwies für seine Dienste 117 Millionen Euro in Richtung Madrid.
Während die Madrilenen ohne Ronaldo den schlechtesten Saisonstart ihrer Geschichte hinlegten, gelang der «alten Dame» der beste Start in eine Saison in der Vereinshistorie.
2018-19:
— Football Newz (@footballnewzIG) September 19, 2021
- Real Madrid lose Ronaldo.
- Real Madrid make worst start to season in history.
- Juventus sign Ronaldo.
- Juventus make best start to season in their history.
2021-22:
- Juventus lose Ronaldo.
- Juventus make worst start to season in 66 years.
The Ronaldo Effect 🤯 pic.twitter.com/4yGXPCb9qJ
Auch in Turin litten die Leistungen eines Spielers unter Ronaldo. Anders als aber bei seinen anderen Sturmpartner hatte dieser Spieler seine bisher beste Saison bevor er mit Ronaldo zusammen spielte. Paulo Dybala spielte im Jahr vor Ronaldos Wechsel in den Piemont ganz gross auf. Der Weltmeister von 2022 erzielte in der Saison 2017/18 in allen Wettbewerben insgesamt 26 Tore und sammelte sieben Assists.
Mit der Ankunft Ronaldos in Turin brachen die Statistiken des heute 29-Jährigen deutlich ein. In zwei der drei gemeinsamen Saisons mit dem Portugiesen erzielte der Argentinier in der Serie A lediglich 5 Treffer pro Spielzeit. Dabei stand Dybala im letzten Jahr der beiden bei Juventus nur 26-mal auf dem Platz, weil er aufgrund einer Innenbandverletzung länger ausfiel. In den beiden Jahren zuvor machte der Linksfuss jeweils über 40 Spiele pro Saison.
2021 kam es dann zu einer spektakulären Rückkehr, Cristiano Ronaldo kehrte nach zwölf Jahren zu Manchester United zurück. Für 17 Millionen machten die «Red Devils» damals den Transfer perfekt.
Für Ronaldo lief es auch in seiner ersten Saison zurück in Manchester wieder prächtig. Der Portugiese markierte in 38 Pflichtspielen für den 20-fachen englischen Meister insgesamt 24 Treffer.
Ein anderer Offensiv-Spieler spielte allerdings mit Ronaldo seine bislang schlechteste Saison in seiner Profi-Karriere: Marcus Rashford. Der Engländer konnte in der einzigen kompletten Saison, in der er mit dem einstigen Weltfussballer zusammen spielte, in 32 Spielen nur fünf Tore erzielen.
Seit Rashford Profi ist, traf er in jeder Saison zuvor immer zweistellig. In der aktuellen Saison hat er jetzt schon dreimal so viele Treffer und Assists erzielt wie in der Vorsaison. Seit Ronaldos Abgang traf Marcus Rashford bisher in jedem Spiel, alleine in diesen Partien kommt der 25-Jährige schon auf sieben Treffer und damit schon auf zwei mehr als in der gesamten letzten Saison.
Marcus Rashford has seven goals in his last six games 💥 pic.twitter.com/r3X8cKqojo
— B/R Football (@brfootball) January 10, 2023
Für alle, die es schon vergessen haben, auch bei der WM in Katar gab es die grosse Diskussion, ob die portugiesische Nationalmannschaft ohne den grossen Superstar Cristiano Ronaldo nicht sogar besser dran wäre.
Kurzerhand entschied sich der damalige Nationaltrainer Portugals Fernando Santos im Achtelfinal gegen die Schweiz dieses Experiment zu wagen. Zum Leidwesen der Nati, die mit 1:6 unter die Räder kam.
Denn ausgerechnet Cristiano Ronaldos Ersatz Goncalo Ramos traf bei seinem Startelf-Debüt für den Europameister von 2016 gleich dreifach.
Zu sagen bei ManU sei Rooney untergegangen ist auch lächerlich. Rooney und seine starken Schüsse waren immer präsent.