Jonas Omlin ist momentan heiss begehrt. Der Schlussmann von Montpellier gehört zu den konstantesten Keepern in der französischen Meisterschaft. In Frankreich geniesst er hohes Ansehen.
«Omlin gefällt mir durch seine positive Ausstrahlung», urteilt Bernard Lama, der ehemalige Schlussmann von Paris Saint-Germain und von der französischen Nationalmannschaft. «Er ist ein kompletter Torhüter, der besonders stark auf der Linie ist. Er verfügt über eine gute Technik und er hat eine grosse Präsenz in der Luft. Er hat eine tolle Zukunft vor sich.»
Omlins starke Leistungen in den vergangenen Monaten sind auch ausserhalb der Ligue 1 registriert worden. So taucht sein Name immer wieder bei diversen Vereinen auf, besonders bei Borussia Mönchengladbach. Die Gladbacher sondieren seit einigen Tagen den Markt, um den möglichen Abgang von Yann Sommer zum FC Bayern München in diesen Tagen sofort kompensieren zu können.
«Bei jeder Transfermeldung lese ich meinen Namen», sagte Omlin vergangene Woche bei einer Pressekonferenz bei seinem Klub. «Ich persönlich rede nicht mit anderen Mannschaften. Ich konzentriere mich auf meine Spiele. Über meine Zukunft entscheiden die Bosse. So läuft das Business. Sollte übrigens ein interessantes Angebot bei mir landen, werde ich es mir genau anschauen.»
Die Verantwortlichen des französischen Meisters von 2011/12 wissen vom Interesse der Gladbacher bereits Bescheid, aber in diesen Tagen gilt der in Sarnen geborene Keeper in Süd-Frankreich als unverkäuflich.
«Wir sind mit Jonas mehr als zufrieden», erklärt Montpellier-Boss Laurent Nicollin. «Wir werden uns demnächst mit ihm zusammensetzen und uns über seine Zukunft austauschen. Wenn Jonas Bereitschaft für eine weitere Zusammenarbeit zur Verfügung hat, werden wir mit ihm sicherlich verlängern, denn das ist unser grosser Wunsch. Wir wollen ihn unbedingt halten.»
Sollte er den Klub-Verantwortlichen allerdings mitteilen, dass er Montpellier verlassen möchte, werde man sich austauschen und schauen, was die bessere Lösung sei. Man wisse, dass es kompliziert sei, mitten in der Saison einen adäquaten Ersatz zu finden.
Nicollin ging noch weiter: «Zwar ist Jonas immer wieder verletzt, aber auf ihn ist stets Verlass. Er ist ein absoluter Top-Torwart. Die Tatsache, dass er kürzlich den Berater gewechselt hat, wird die Sache mit seiner Zukunft sicherlich nicht vereinfachen. Wenn man den Berater wechselt, ist es nicht immer ein gutes Zeichen.»
Wird der ehemalige Basler also seine dritte Saison in Montpellier bis zum Ende bestreiten müssen oder wird er bald seine Karriere bei einem noch üppigeren Klub fortsetzen? Was noch gegen einen sofortigen Wechsel spricht: In dieser Saison steigen die letzten vier Teams in der Tabelle ab, weil die Ligue 1 ab der kommenden Saison nur noch 18 statt bisher 20 Vereine haben wird. Derzeit weist Montpellier nur vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone vor.
Der Poker sollte sich noch einige Tagen hinauszögern, womöglich sogar bis zum 31. Januar, dem letzten Tag dieses Winter-Transfermarktes. Eines steht auf jeden Fall schon mal fest: Auf seinen Landsmann Lucien Favre wird Omlin an diesem Mittwochabend in der Allianz-Riviera in der Ligue 1 nicht treffen. Der Schweizer Trainer wurde bei OGC Nizza am Montag nach dem Pokal-Aus bei den Amateuren von Le Puy entlassen.