Sport
Fussball

Inter Miami – alles, was du über den neuen Klub von Messi wissen musst

FORT LAUDERDALE, FL - APRIL 08: David Beckham Co-Owner of Inter Miami CF greets players at the start of the the Major League Soccer match against FC Dallas at DRV PNK Stadium on April 8, 2023 in Fort  ...
Mitbesitzer David Beckham grüsst Spieler vor einem Spiel gegen den FC Dallas.Bild: Getty Images North America

Inter Miami – alles, was du über den neuen Klub von Messi wissen musst

Nach wochenlangen Spekulationen überrascht Lionel Messi die Fussballwelt und wechselt ablösefrei zum MLS-Klub von David Beckham. Was du alles über Inter Miami wissen musst.
08.06.2023, 15:2108.06.2023, 17:11
Mehr «Sport»

Inter Miami spielt seit seiner Gründung 2018 erst die vierte Saison in der höchsten amerikanischen Spielklasse. Durch Beckhams Glamour-Faktor wurde in der Vergangenheit dennoch immer wieder über mögliche Transfers von Topspielern spekuliert. Die Rede war dabei von Namen wie Ronaldo, Messi oder Griezmann sowie anderen älteren Superstars. Bis zu diesem Sommer hatten aber nur zwei einigermassen grosse Namen ihren Weg nach Miami gefunden: Gonzalo Higuaín und Blaise Matuidi. Beide haben vor dem Start dieser Saison ihr Karriereende verkündet. Lionel Messi ist jetzt der erste richtig grosse Name, der zum Beckham-Klub stösst.

Beckhams Geschäftssinn

Als Beckham 2007 in die USA zu LA Galaxy wechselte, machte er einen Deal mit der MLS. Er erhielt von der höchsten amerikanischen Liga die Rechte, ein Expansionsteam für «nur» 25 Millionen Dollar statt der üblichen 150 Millionen Dollar gründen zu können. Nach dem Karriereende des britischen Fussballstars im Jahr 2013 nahmen die Gespräche über die Gründung eines Expansionsteams neuen Schwung auf. Es wurden mehrere potenzielle Standorte in Betracht gezogen. Mit Beginn des Jahres 2014 stand dann Miami als Heimatstadt fest.

Bis die Liga grünes Licht gab, vergingen aber noch ein paar Jahre. 2018 erhielt Beckham das Go der MLS und gründete noch im September desselben Jahres den Club Internacional de Fútbol Miami – kurz Inter Miami. Der spanische Name sollte vor allem die lateinamerikanische Bevölkerung ansprechen, die in Miami die Mehrheit bildet. Aus diesem Grund wurde auch das spanische Klubmotto «Libertad. Unidad. Fortuna.» («Freiheit. Einheit. Glück.») gewählt. Die Verbindung zu Latein- und Südamerika ist laut Berichten auch ein Mitgrund für Messis Wechsel nach Miami.

Das Logo des Beckham-Klubs.
Das Logo des Beckham-Klubs.bild: twitter/intermiamicf

Sportliche Entwicklung

Die MLS funktioniert, wie die anderen grossen amerikanischen Sportligen, mit einem Playoff-System. Nach der «Regular Season» kommt es zu Playoffs, in welchen dann der finale Sieger bestimmt wird.

Inter Miami hat es in seinen ersten beiden Saisons nicht in die Playoffs geschafft. Im dritten Jahr wurden sie Sechster der Eastern Conference – die Liga wird in Ost und West unterteilt – und qualifizierten sich so für die Playoffs. Dort mussten sie sich aber schon in der ersten Runde gegen New York City geschlagen geben.

In dieser Saison musste Inter Miami bereits elf Niederlagen in 16 Spielen hinnehmen, die restlichen fünf Spiele konnten sie allesamt gewinnen. Mit den erbeuteten 15 Punkten in 16 Spielen stehen sie auf dem letzten Platz der Eastern Conference. Der Trainer Phil Neville, Bruder von Gary Neville, musste am 1. Juni aufgrund der schlechten Ergebnisse seinen Hut nehmen.

Die Besitzer

Der Eigentümer von Inter Miami ist die Miami Freedom Park LLC. Neben Beckham waren ursprünglich der bolivianisch-amerikanische Mobilfunkanbieter Marcelo Claure, die Bauunternehmer Jorge und José Mas sowie der japanische Medienmogul Masayoshi Son – laut «Forbes» der reichste Mann Japans – als Teilhaber des Klubs involviert. Die Gebrüder Mas sowie Beckham übernahmen den Klub 2021 aber vollständig, indem sie die Anteile von Son und Claure erwarben. CEO des Klubs ist Jorge Mas.

Die Mannschaft

Nach den Abschieden von Matuidi und Higuaín fehlt im Team aus Miami jegliche Starpower. Bekannte Namen sind Josef Martínez, Ex-Spieler von YB und Ex-Torschützenkönig der MLS, Leonardo Campana, der letzte Saison von den Wolves an GC ausgeliehen war, Corentin Jean, Ex-Spieler der AS Monaco, und DeAndre Yedlin, den vielleicht einige noch von Newcastle United kennen.

EAST HARTFORD, CT, - NOVEMBER 01: Captain Gonzalo Higuain #9 of Inter Miami CF and Blaise Matuidi #8 of Inter Miami CF take the ball down the pitch in the second half of the Major League Soccer match  ...
Von 2017 bis 2020 spielten Higuaín und Matuidi zusammen bei Juventus, dann spielten sie zweieinhalb Jahre lang gemeinsam bei Inter Miami, bevor sie Anfang 2023 beide ihre Karriere beendeten.Bild: Getty Images North America

Die Stadien

Es war eigentlich geplant, dass Inter Miami nur für zwei Saisons im DRV PNK Stadium (Lockhart) in Fort Lauderdale spielen wird, inzwischen ist es das vierte Jahr. In der Stadt nördlich von Miami, auch bekannt als das «Venedig Amerikas», wurde anstelle des alten American-Football-Stadions Lockhart, das aus dem Jahr 1959 stammte, eine moderne Arena für 60 Millionen Dollar errichtet. Diese Arena beheimatet auch die Jugendmannschaften sowie die zweite Mannschaft von Inter Miami. Die Arena bietet Platz für 19'100 Zuschauer. Direkt neben dem Stadion in Fort Lauderdale befindet sich der Trainingskomplex der MLS-Franchise.

Das alte Lockhart Stadium wurde abgerissen.
Das alte Lockhart Stadium wurde abgerissen. bild: wikipedia
Das DRV PNK Stadium bietet Platz für über 19'000 Fans.
Das DRV PNK Stadium bietet Platz für über 19'000 Fans.bild: twitter/intermiamicf

Seit März baut Inter Miami nun ihr neues grösseres Stadion, den Miami Freedom Park. Es war ursprünglich gedacht, dass das 25'000 Zuschauer fassende reine Fussballstadion bereits 2022 eröffnet worden wäre. Aufgrund von Bodenverschmutzungen im Melreese Golf Course, dem Standort des Stadion-Parkes, konnte erst Anfang dieses Jahres mit dem Bau begonnen werden. Das Stadion soll zur Saison 2025 eröffnet werden.

Der Miami Freedom Park soll auch für die Stadtbevölkerung zugänglich gemacht werden. Neben einer reinen Parkfläche von über 23 Hektar sollen Restaurants, Hotels und Läden entstehen. Die Kosten für den gesamten Park werden auf rund eine Milliarde geschätzt.

Der Miami Freedom Park – das zukünftige Inter-Stadion.Video: YouTube/Inter Miami CF

Namensstreit mit Inter Mailand

Nicht nur der Miami Freedom Park ist zum Stolperstein für Inter Miami geworden. Inter Mailand fand es nämlich nicht sehr lustig, dass der Klub von Beckham einen Namen gewählt hat, der dem eigenen Namen so ähnlich klingt. Das Inter aus Italien hatte seinen Namen 2014 bei den US-Behörden als Markenname registrieren lassen. Die US-Gerichte haben noch keine Entscheidung getroffen und der Ausgang des Konflikts bleibt offen.

Lionel Messi of Barcelona and Lucio of Inter Milan during the UEFA Champions League Semi Final 2nd Leg match between Barcelona and Inter Milan at the Nou Camp Stadium in Barcelona, Spain. | Location:  ...
Messi wird wohl nicht mehr gegen Inter Mailand spielen, sein neuer Klub kämpft dafür vor Gericht gegen die Italiener.Bild: Corbis Sport
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die 50 teuersten Fussball-Transfers der Welt
1 / 53
Das sind die 50 teuersten Fussball-Transfers der Welt
Platz 50: Kaká (BRA), offensives Mittelfeld. Wechselte im Juli 2009 für 67 Millionen Euro von der AC Milan zu Real Madrid.
Quelle: transfermarkt.ch (Stand 12.6.2023)
quelle: ap / philippos christou
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So sieht es aus, wenn Napoli den Sieg des «Scudetto» feiert
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Patrick Fischer, Kevin Schläpfer und die Zufälligkeiten der Hockey-Geschichte
Kevin Schläpfer war im Oktober 2015 ein «Hockey-Gott» und Patrick Fischer ein gescheiterter Trainer. Heute ist Patrick Fischer der mächtigste Mann unseres Hockeys und Kevin Schläpfer Provinzfürst in Basel. Ein einziger Entscheid hat unsere Hockey-Geschichte verändert.

Was wäre, wenn … Unser Hockey liefert ein spektakuläres Beispiel für kontrafaktische Geschichtsschreibung: Was wäre, wenn Kevin Schläpfer am 15. Oktober 2015 Nationaltrainer geworden wäre? Der damalige Verbandssportdirektor Raëto Raffainer offerierte Biels Trainer Kevin Schläpfer den Job. Doch Biels Verwaltungsrat sagte einstimmig nein und unter Tränen verzichtete der Baselbieter auf seinen Traumjob. Gut ein Jahr später musste er in Biel gehen.

Zur Story