Am Samstagabend hat Paris Saint-Germain vor dem Spiel gegen den FC Metz bekannt gegeben, dass Kylian Mbappé seinen Vertrag verlängert. Neu ist der französische Superstar bis zum Sommer 2025 an den frischgebackenen Meister gebunden. Der zuvor gültige Vertrag wäre am 30. Juni zu Ende gegangen. Damit hätte Mbappé die Hauptstädter ablösefrei verlassen können – vier Jahre, nachdem PSG noch 180 Millionen bezahlt hatte, um ihn von der AS Monaco zu verpflichten.
Paris kann so seinen vielleicht wichtigsten Spieler damit doch halten. Mbappé ist erst 23 Jahre alt, war in dieser Meistersaison jedoch der überragende Spieler bei den Hauptstädtern. In den 46 wettbewerbsübergreifenden Partien in dieser Saison erzielte der Mittelstürmer 39 Tore und gab 26 Vorlagen. In der Ligue 1 wurde er mit 29 Treffern Torschützenkönig, gleichzeitig war er mit 17 Assists der beste Vorlagengeber.
Dass Mbappé bei PSG verlängert hat, ist für viele überraschend – schliesslich schien es ein offenes Geheimnis zu sein, dass der 23-Jährige in diesem Sommer ablösefrei zu Real Madrid wechselt.
Der Franzose hatte in der Vergangenheit immer wieder angedeutet, wie sehr ihn ein Wechsel zu den «Königlichen» reizen würde und dass er Paris verlassen will. Im vergangenen Oktober sorgte Mbappé in einem Interview mit «L'Équipe» für Schlagzeilen, als er offen zugab, dass er im Sommer 2021 einen Wechsel angestrebt hatte. So sagte er damals:
Auch nach dem geplatzten Transfer endete Mbappés Flirt mit Real nicht. Der Franzose sprach mit den Madrilenen über einen möglichen Wechsel – seine Mutter Fayza verriet am Freitag, man habe sich nicht nur mit PSG, sondern auch mit den Spaniern auf einen möglichen Vertrag geeinigt gehabt. Mbappé selbst betonte in dieser Saison immer wieder, er wisse nicht, wie es um seine Zukunft stehe, und dass er bei PSG glücklich sei. Dennoch ging ein Grossteil der Fans und Experten davon aus, dass er nach Madrid wechseln wird. Erst in den vergangenen Tagen soll Mbappé seine Meinung geändert und sich für einen Verbleib bei PSG entschieden haben.
Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet, dass PSG im Mai die Gespräche mit Mbappés Umfeld nochmals intensiviert haben soll. Gleichzeitig sollen die Franzosen ihr Vertragsangebot nochmals verbessert haben.
Am Ende unterschrieb der Franzose einen Dreijahresvertrag – die Summen sollen astronomisch hoch sein. Laut «Sky Sport» verdient Mbappé 100 Millionen jährlich plus 200 Millionen Handgeld, «Eurosport» berichtet gar von 300 Millionen Handgeld. Damit würde Mbappé mehr verdienen als seine Teamkollegen Lionel Messi und Neymar, welche laut «Forbes» derzeit rund 70 Millionen Euro jährlich bekommen und damit die am besten verdienenden Fussballer der Welt sind.
Der Superstar äusserte sich in einem Communiqué des Vereins zur Vertragsverlängerung. Er betonte, diese für den richtigen Schritt in seiner Karriere zu halten. Zudem sagte er, es sei ihm wichtig, in seiner Heimat Frankreich zu bleiben. Zu Real äusserte sich Mbappé nicht öffentlich.
Der Katarer zeigte sich im selben Communiqué des Vereins äusserst zufrieden. Er betonte, wie wichtig Mbappé für den Verein sei, und versprach, dass er in Zukunft im Zentrum des Teams stehen werde.
Weniger begeistert zeigte sich hingegen die spanische Liga von Mbappés Vertragsverlängerung. Noch bevor PSG den neuen Vertrag offiziell bekannt gab, publizierte La Liga ein Statement, in welchem man den französischen Klub heftig kritisierte.
Es sei «skandalös», dass ein Team wie PSG nach seinen vielen Verlusten in den letzten Jahren eine solche Vereinbarung abschliessen könne, kritisiert die Liga. Solche Dinge würden «die ökonomische Stabilität des europäischen Fussballs angreifen» und damit «mehrere hunderttausend Jobs und die Integrität des Sports gefährden», so der Wortlaut.
Gleichzeitig kündigte man an, aus diesen Gründen gegen PSG vorgehen zu wollen. Man werde nun eine Beschwerde bei der UEFA wegen eines Verstosses gegen das Financial Fairplay einreichen. Gleichzeitig werde auch bei den französischen Behörden und bei der EU eine Beschwerde eingehen.
Official statement: La Liga announce they have now reported Paris Saint-Germain to UEFA because of Kylian Mbappé deal. 🚨 #Mbappé
— Fabrizio Romano (@FabrizioRomano) May 21, 2022
“This is a scandal. We will now report PSG to Uefa, French autorities and EU authorities”. ⤵️📑 pic.twitter.com/ZFFtZN4eTl
Die Kritik ist zwar berechtigt, aber der Absender in dieser Hinsicht einfach unglaubwürdig…