Das Dortmund-Drama erzählt in 13 Akten mit dem Originalkommentar von Jürgen Klopp
1. Akt:
Dortmund – Leverkusen 0:2
Schlechter kann man nicht in eine neue Saison starten. Am ersten Spieltag der Bundesliga dauert es gerade Mal neun Sekunden, bis es zum ersten Mal hinter Roman Weidenfeller einschlägt. Wie Karim Bellarabi von Leverkusen dieses Kunststück zustande gebracht hat, ist eigentlich ein Rätsel. Neun Sekunden? Selbst Usain Bolt hat länger, bis er sein Ziel erreicht.
2. Akt:
Augsburg – Dortmund 2:3
Der BVB fährt am zweiten Spieltag den ersten Dreier ein. Die Reaktion auf die Auftaktniederlage ist erfolgt. Reus, Sokratis und Ramos bringen Dortmund bis in die 78. Minute mit 3:0 in Front, müssen dann aber nochmals zittern. Letzten Endes gewinnen die Jungs von Klopp knapp mit 3:2.
3. Akt:
Dortmund – Freiburg 3:1
Nach dem Sieg in Augsburg folgt der erste Triumph vor den eigenen Rängen. Erwähnenswert ist das Comeback von Shinji Kagawa. Einer der Meistermacher aus den Jahren 2011/2012 kehrt nach zwei Spielzeiten bei Manchester United zurück und trifft beim ersten Spiel prompt ins Schwarze. Nach dem Match steht er ganz alleine vor der mächtigen Südtribüne und lässt sich von ohrenbetäubenden Sprechchören feiern. Was muss das für ein Gefühl sein!
4. Akt:
Mainz – Dortmund 2:0
Dortmund kassiert in Mainz die zweite Niederlage im vierten Spiel. Noch kein Beinbruch, aber definitiv ein Schritt in die falsche Richtung. Unvermeidbar wäre der Taucher aber nicht gewesen: Beim Stand von 0:1 verschiesst Ciro Immobile in der 70. Minute einen Elfmeter. Vier Minuten später trifft Unglücksrabe Matthias Ginter ins eigene Tor und besiegelt die Dortmund-Niederlage.
5. Akt:
Dortmund – Stuttgart 2:2
Dortmund kommt im Heimspiel gegen Stuttgart mit Ach und Krach zu einem Punkt. Die Schwaben gehen in der ersten Halbzeit per Didavi-Doppelpack mit 2:0 in Führung und können diese lange halten. Erst in der 73. (Aubameyang) und in der 86. Minute (Immobile) können die Borussen zurückschlagen und immerhin noch ein Pünktchen holen.
6. Akt:
Schalke – Dortmund 2:1
Niederlagen im Ruhrpott-Derby tun immer besonders weh: Dortmund erleidet in Gelsenkirchen einen Totalschaden und rutscht in der Tabelle auf den 12. Platz ab. Nach 23 Minuten ist der Mist bereits geführt, Schalke führt dank Treffern von Choupo-Moting und Joel Matip bereits mit 2:0.
7. Akt:
Dortmund – Hamburg 0:1
Der BVB zieht auch gegen Hamburg den Kürzeren. Der Vizemeister ist seit nunmehr vier Spielen sieglos. Dennoch wird die Mannschaft von der Südtribüne gefeiert. Die Fans stehen immer noch voll und ganz hinter ihrer Mannschaft.
8. Akt:
Köln – Dortmund 2:1
Erstmals nimmt BVB-Manager Michael Zorc das Wort «Krise» in den Mund. Der Abstand zu den Bayern beträgt bereits 13 Punkte. Langsam findet man sich in Dortmund damit ab, dass dieses Jahr nicht um den Meistertitel gespielt wird. «Wir müssen erstmal schauen, dass wir da unten rauskommen», so Zorc.
9. Akt:
Dortmund – Hannover 0:1
Erstmals seit 14 Jahren kassiert Dortmund vier Niederlagen in Serie. Gegen Hannover bleibt man zum zweiten Mal in Folge zu Hause ohne Torerfolg. In der Tabelle rutschen die Borussen auf Rang 14 ab. Die magere Ausbeute: neun Spiele, sieben Punkte.
10. Akt:
Bayern – Dortmund 2:1
Dank Marco Reus' Führungstreffer sieht es lange danach aus, als ob der BVB ausgerechnet bei Erzfeind Bayern der Befreiungsschlag gelingen würde. Doch der verlorene Sohn Robert Lewandowski sticht in der 72. Minute mitten ins Dortmund-Herz. In der 85. Minute macht Arjen Robben mit seinem Elfmeter die fünfte Borussen-Niederlage in Serie perfekt. Dortmund rutscht unter den Strich.
11. Akt:
Dortmund – Gladbach 1:0
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Dortmund wieder einmal zu einem Sieg. Zu Hause gegen Mönchengladbach ist man zwar die deutlich bessere Mannschaft, doch der einzige Treffer der Partie ist ein Eigentor von Christoph Kramer. Aus 40 Metern überlobt er Torhüter Yann Sommer. Die BVB-Stürmer hingegen haben im Signal-Iduna-Park seit drei Spielen kein Tor mehr erzielen können.
12. Akt:
Paderborn – Dortmund 2:2
Das Spiel in Paderborn ist für Dortmund der Super-Gau. Einerseits, weil sie beim Aufsteiger eine 2:0-Führung vergeigen und zum anderen, weil Leistungsträger Marco Reus verletzt ausfällt. Wann der Dortmund-Stürmer zurückkehrt, ist ungewiss.
13. Akt:
Frankfurt – Dortmund 2:0
Der 13. und vorerst letzte Akt des Dortmund-Dramas. Klopp und seine Jungs werden in Frankfurt von Seferovic und Co. mit 2:0 besiegt und landen zuunterst im Tabellenkeller. Die sonst so wohlwollenden BVB-Fans sind ausser sich vor Wut und decken die Spieler mit Schmährufen und Pfiffen ein. Nach 13 Spieltagen und nur elf Zählern auf dem Punktekonto belegt Dortmund den 18. und letzten Platz der Bundesliga.
