Die Schweiz ist an der WM 2026 dabei! Zum Abschluss reicht ein 1:1 im Kosovo
Bei garstigen Verhältnissen agierten beide Teams lange, als hätten sie vor dem Spiel abgemacht, sich zum Schluss nicht mehr gross wehzutun. Schliesslich hätte Kosovo einen Effort sondergleichen gebraucht, einen Sieg mit sechs Toren Unterschied, um die Schweiz noch von Platz 1 der Gruppe zu verdrängen. Ein Unterfangen, das Trainer Franco Foda im Vorfeld bereits als «unmöglich» bezeichnet hatte.
Kosovo ist zufrieden mit dem Erreichen der Playoffs. Das hat sich nicht zuletzt in einem minutenlangen Feuerwerk geäussert, das die Fans ab der kosovarischen Hymne bis weit nach Spielbeginn gezündet hatten. Mit einer schönen Choreografie dankten sie ihren «Dardanen» dafür, dass Schweden und Slowenien klar abgehängt wurden und man weiterhin von der erstmaligen Teilnahme an einer Endrunde träumen darf.
Während es rundherum zischte und knallte, übernahmen die Schweizer vorerst das Spieldiktat. Djibril Sow und Johan Manzambi, der erstmals ein Pflichtspiel von Beginn an bestritt, ersetzten Fabian Rieder und Dan Ndoye und sollten offensiv für neue Impulse sorgen. Dies gelang zunächst aber nur bedingt. Beide hatten es auf dem vom Dauerregen durchweichten Boden schwer, ihre Qualitäten auszuspielen.
Vargas trifft zur Führung
Nach einer Chance von Michel Aebischer gleich in der Startphase strahlten die Gäste bis zur Pause kaum mehr Torgefahr aus. Allerdings fehlten auch den Kosovaren die Mittel, den Favoriten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Und so wurde schnell klar, dass die Schweiz in der kosovarischen Hauptstadt nicht mehr um ihr WM-Ticket fürchten muss.
Mit dieser Klarheit auf beiden Seiten entwickelte sich in der zweiten Hälfte ein etwas unterhaltsameres Spiel. Und wieder waren es die Schweizer, die den besseren Beginn erwischten: In der 47. Minute fand Sow die Schnittstelle in der Abwehr und lancierte Ruben Vargas, der zur Führung für die Schweiz einschob. Für den 27-Jährigen war es nach drei Assists der erste Treffer in der Qualifikation. Und wenige Minuten später hätte Manzambi beinahe auf 2:0 erhöht. Nachdem sich der Genfer stark durchgesetzt hatte, scheiterte er mit seinem Abschluss am Goalie.
Danach zogen sich die Schweizer aber wieder zurück, was in der 74. Minute bestraft wurde. Florent Muslija traf mit einem schönen Schlenzer zum umjubelten Ausgleich. Das Heimteam stand danach einem Siegtreffer näher, weitere Tore fielen aber nicht. Wie vor zwei Jahren in der EM-Qualifikation (2:2) kam es in der kosovarischen Hauptstadt zur Punkteteilung.
Ein Jahr ohne Niederlage
Die Schweiz beendete die Qualifikation damit in souveräner Manier und blickt auf ein ausserordentliches Kalenderjahr zurück. Sieben Siege, drei Unentschieden und ein Torverhältnis von 26:6 resultierten aus den zehn Spielen. Ein Jahr komplett ohne Niederlagen gab es zuletzt 1945, als die Schweiz notabene nur vier Partien ausgetragen hatte.
Das nächste wichtige Datum für die Nationalmannschaft ist Freitag, der 5. Dezember. Ab 18.00 Uhr Schweizer Zeit werden in Washington D.C. die Gruppen der WM-Endrunde ausgelost. Die Schweiz, die aus Topf 2 gezogen wird, erfährt dann, welche drei Gegner sie in der Vorrunde hat und wo die Spiele stattfinden. Im März hat Yakin in zwei Testspielen nochmals Gelegenheit, Spieler zu beobachten, ehe Ende Mai die Vorbereitung auf das Turnier beginnt. An diesem darf sich das Team nach der souveränen Qualifikation erneut einiges ausrechnen.
Kosovo - Schweiz 1:1 (0:0)
Pristina. SR Massa (ITA).
Tore: 47. Vargas 0:1. 74. Muslija 1:1.
Kosovo: Muric; Dellova, Amir Rrahmani (71. Ilir Krasniqi), Aliti; Vojvoda, Rexhbecaj, Hodza (63. Zabergja), Gallapeni; Muslija (86. Berisha); Muriqi (86. Albion Rrahmani), Asllani (63. Zhegrova).
Schweiz: Kobel; Widmer (75. Schmidt), Elvedi, Akanji, Rodriguez; Aebischer, Xhaka (75. Sohm); Manzambi, Sow (89. Fassnacht), Vargas (69. Rieder); Embolo (69. Zeqiri).
Bemerkungen: Schweiz ohne Itten. Kosovo ohne Hajdari und Avdullahu (alle überzählig). Verwarnung: 10. Amir Rrahmani. (nih/sda)
Die Tabelle
- «Er wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans»: Wie Dominic Stricker die Kontrolle verliert
- Gericht in Bülach verurteilt Ex-FCZ-Spieler Denoon wegen Betrugs
- Trump droht US-Städten immer noch mit WM-Entzug – Infantino gibt sich bedeckt
- Bei Alisha Lehmann wurde eingebrochen: «Könnt ihr das nächste Mal wieder aufräumen?»
