Dem FC Biel gelang am Samstagabend gegen die Young Boys die grosse Sensation: Als erster drittklassiger Klub zogen die Seeländer in den Cupfinal ein. Jedoch hat der grosse Erfolg einen kleinen Makel. Das einzige Tor des Spiels, das Malko Sartoretti in der 99. Minute per Penalty erzielt hatte, hätte so nicht zustande kommen dürfen. Dies bestätigte am Tag nach dem Spiel auch Schiedsrichter-Chef Dani Wermelinger gegenüber SRF.
So hätte Schiedsrichter Alessandro Dudic nach dem Zweikampf zwischen YB-Goalie David von Ballmoos und Biels Loïc Bongué gemäss Wermelinger nicht auf den Elfmeterpunkt zeigen dürfen. Zwar hätte es eine Berührung gegeben, «doch war es zu wenig für einen Penalty. Der richtige Entscheid wäre deshalb gewesen, weiterspielen zu lassen», so das Oberhaupt der Schweizer Schiedsrichter. Die Bilanz: «Wir lagen falsch.»
Dudic hatte nach dem Spiel erklärt, dass er einen Kontakt gesehen und auch gehört hatte. Für ihn sei es deshalb eine klare Sache gewesen: «Der Goalie berührt den Stürmer mit dem Körper, ich würde auch nach Betrachten der Bilder genau gleich entscheiden.»
Wermelinger zeigte Verständnis für diesen Entscheid und erklärte auch, weshalb der VAR nicht eingegriffen habe: «Wir haben zuletzt immer wieder darauf hingewiesen, dass wir nicht detektivisch unterwegs sein und nur bei offensichtlichen Fehlentscheiden eingreifen sollen. Das wäre gestern der Fall gewesen, wenn es gar keine Berührung gegeben hätte.» Der Penalty-Entscheid zugunsten von Biel war demnach zwar falsch, aber eben nicht so falsch, dass ein Eingreifen des VAR gerechtfertigt gewesen wäre.
Nach dem Spiel kam es zu unschönen Szenen. Schiedsrichter Alessandro Dudic musste das Feld unter Polizeischutz verlassen und wurde mit Gegenständen beworfen. Wermelinger zeigte sich erschüttert: «Einem Chef kann es nicht gutgehen, wenn er um 2.30 Uhr noch Kontakt hat mit den Mitarbeitern und der Schiedsrichter einem sagt, dass er seit 20 Jahren erstmals Angst hatte beim Verlassen des Platzes und des Stadions. Das tut einfach weh.» Die YB-Fans hätten eine klare Grenze überschritten, stellt der 54-Jährige klar. «Die Schiedsrichter und ihre Assistenten sind kein Freiwild.» Der Schweizerische Fussballverband werde nun entscheiden, welche Konsequenzen den Bernern drohen.
Und wenn YB es nicht schafft, eine klare Sache zu machen und dann rumheult, weil sie für einmal leicht benachteiligt wurden. Sorry aber das ist nur noch erbärmlich.
Wenns ein Spitzenspiel gewesen wär, YB gut gespielt und der Ausgang eine knappe Sache, ja dann wärs ärgerlich gewesen und Frust verständlich. Aber selbst da...
Aber gegen Biel!! Sorry aber da hatte YB nichts anderes verdient, wenn sie das nicht in 90 min regeln können.
Ich mags YB jedenfalls durchaus gönnen ;)