Der FC Biel steht dank des 1:0-Siegs nach Verlängerung gegen YB im Cupfinal – als erster Klub aus der dritthöchsten Liga. So richtig glauben konnte es der Aussenseiter nach dem Spiel noch nicht wirklich. «Ich hoffe, dass ich jetzt nicht aus einem Traum aufwache und denke, dass das Spiel erst noch gespielt werden muss», sagte Omer Dzonlagic nach dem Spiel beim SRF.
Ähnlich klang es auch bei Goalie Raphael Radtke: «Es ist unglaublich, ich kann es auch selbst nicht beschreiben. Was die Mannschaft hingekriegt hat, bis zum Schluss, ist phänomenal. Es ist unglaublich, dieser Stadt so etwas zu geben. Das geniesse ich jetzt einfach.»
Eine besonders emotionale Angelegenheit war es auch für Dietmar Faes, den Präsidenten des FC Biel. Er erinnerte sich auch an das Erstrundenduell in der Cupsaison 2018/19 mit demselben Gegner zurück. Damals unterlag Biel YB 2:3 nach Verlängerung. «Wir wurden betrogen und jetzt haben wir uns gerächt. Das ist eine grosse Genugtuung.»
Faes kritisierte auch die gegnerischen Fans, die sich seiner Meinung nach beim umstrittenen Penalty nicht gut verhalten hätten. «Ich bin stolz auf unsere Fans, die den Bernern gezeigt haben, was Verhalten ist», so der Vereinspräsident, der anfügte: «Ich war sehr enttäuscht, was passiert ist, bei unserem Penalty.» Biels Abdoulaye Coulibaly kam im Strafraum nach einem Kontakt mit Goalie David von Ballmoos zu Fall – die Zeitlupe lässt eher eine Schwalbe vermuten. Dennoch schaltete sich der VAR nicht ein. YB-Trainer Giorgio Contini erklärte nach dem Spiel: «Ich sehe noch immer keinen Penalty.»
Schiedsrichter Alessandro Dudic verteidigte seinen Entscheid nach dem Spiel: «Ich hatte eine sehr gute Position und gesehen, dass der Stürmer den Ball berührt und der Goalie zu spät kommt. Dann habe ich einen Kontakt gesehen und auch gehört. Der Goalie berührt den Stürmer mit dem Körper, ich würde auch nach Betrachten der Bilder so entscheiden. Ich entscheide nach Fakten.»
Schon in der regulären Spielzeit hatte Dudic auf Penalty für Biel entschieden, diesen aber zurückgenommen. Auch diese Situation sorgte für Diskussionen, der 36-Jährige erklärte sich so:
YB-Coach Giorgio Contini kritisierte den Schiedsrichter zwar dafür, sich die Bilder beim Penalty in der Verlängerung nicht noch einmal angesehen zu haben, wollte darin aber keine Ausrede für die Niederlage wissen. «Wir hatten genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen, aber die haben wir nicht genutzt.»
Die mitgereisten Berner Fans hatten das Team nach dem Spiel vor die Kurve gebeten und angezählt. Für YB starb mit dem Ausscheiden wohl die letzte Titelhoffnung in dieser insgesamt verkorksten Saison. In der Super League stehen die Berner fünf Runden vor Schluss acht Punkte hinter dem FC Basel auf Platz 3.
Gratulation an Biel.
trotzdem chapeau biel!!!
yb hat nicht wegen den schiri verloren, biel hat es verdient 👍🏻