Lionel Messi ist derzeit wegen einer Verletzung wie Luis Suarez zum Zuschauen verdammt.Bild: EPA
12.09.2019, 11:2612.09.2019, 13:15
Lionel Messi ist kein Mann grosser Worte. Interviews gibt er nur selten, am liebsten spricht er mit seinen Leistungen auf dem Fussballplatz. Nun hat der 32-jährige Barça-Superstar aber wieder einmal eine Ausnahme gemacht und mit der spanischen Zeitung «Sport» ausführlich über die verschiedensten Themen rund um die Glamour-Welt des Fussballs gesprochen.
Lionel Messi ...
... über den geplatzten Neymar-Deal:
«Ich hätte seine Rückkehr sehr begrüsst. Ehrlich gesagt weiss ich nicht, ob Barça alles getan hat, um ihn zurückzuholen, aber ich glaube, dass es nicht einfach ist, mit PSG zu verhandeln. Ich habe die Verpflichtung von Neymar nie gefordert, ich habe lediglich meine Meinung dazu abgegeben. Sportlich gesehen ist Neymar einer der Besten der Welt. Der Verein hätte sogar Einbussen bei den Bild- und Sponsorrechten hingenommen. Trotzdem ich bin nicht enttäuscht. Wir haben ein spektakuläres Kader, das jeden Wettbewerb gewinnen kann, auch ohne Neymar.»
Messi und Neymar verstanden sich nicht nur auf dem Platz blendend.Bild: AP/AP
... über die neue Barça-Mannschaft:
«Ich weiss nicht, ob wir besser sind als letztes Jahr. Aber es stimmt schon, es sind ein paar sehr wichtige Spieler gekommen und wir haben im Mittelfeld und im Sturm mehr Tiefe im Kader.»
... über Barça-Neuzugang Griezmann:
«Ich kenne ihn noch nicht allzu gut. Unsere Wege haben sich nur selten gekreuzt, weil ich verletzt war und die Mannschaft in der Vorbereitung viel gereist ist. Aber wir werden sicher noch die Möglichkeit haben, uns auszutauschen.»
... seine Wadenverletzung:
«Ich fühle mich immer besser, aber es war schlimm. Ich konnte 15 Tage gar nichts machen, im Moment trainiere ich allein. Ich werde zurückkehren, wenn ich das Gefühl habe, wieder bei 100 Prozent zu sein. Einen fixen Termin gibt es nicht. Gegen Valencia werde ich sicher nicht spielen. Vielleicht reicht es gegen Dortmund oder Granada.»
... seine Rolle bei Barcelona:
«An die Gerüchte, dass ich alles entscheide, habe ich mich gewöhnt. Aber es ist nicht der Fall, dass ich Spieler oder den Trainer auswähle. Ich bestimmte den Lauf der Dinge bei Barça nicht. Ich kenne meine Rolle, ich bin einfach nur ein Spieler. Alles, was ich will, ist gewinnen und weitere Trophäen in die Höhe stemmen. Dafür gebe ich mein Bestes.»
... über seine Vertragsklausel, Barça ablösefrei verlassen zu können:
«Ich kann nicht allzu viel darüber sagen, da der Vertrag eine Vertraulichkeitsklausel enthält. Aber ich möchte so lang wie möglich hier bleiben. Barcelona ist mein Zuhause und ich will es nicht verlassen. Aber ich möchte nicht nur deswegen hier bleiben, weil ich einen langfristigen Vertrag habe. Ich möchte Erfolg haben und sehen, dass der Klub das auch will. Eine Klausel oder Geld bedeuten mir nicht so viel. Mich motivieren andere Dinge.»
... über das Leben als Superstar:
«Ich bin Gott dankbar, dass ich bereits so viele unglaubliche Erfahrungen machen durfte in meine Leben. Manchmal würde ich mir allerdings schon wünschen, dass ich nicht überall erkannt würde. Vor allem, wenn ich mit den Kindern unterwegs bin. Aber ich kann mich über nichts beschweren.»
... über seine Ehefrau Antonela:
«Sie bedeutet mir alles. Sie ist eine perfekte Partnerin, mit der ich über alles reden kann. Auch in Momenten, in denen es mir nicht so gut geht.»
... über die letzte Saison:
«Wir hätten fast das Triple gewonnen, doch dann hat das eine Spiel in Liverpool alles ruiniert. Danach war es schwierig, im Copa-Final zu spielen. Natürlich sieht die Saison rückwirkend nicht berauschend aus, wir haben nur die Meisterschaft gewonnen und unsere Ziele verpasst.»
... ob er in der nächsten Saison lieber Champions League oder Meisterschaft gewinnen würde:
«Wenn wir in die Saison starten, sagen wir immer dasselbe: Dass wir alles gewinnen wollen und unser Bestes dafür geben wollen. Natürlich möchte ich erneut die Champions League gewinne, das letzte Mal ist schliesslich schon lange her. Aber ich kann mich nicht für das eine oder das andere entscheiden. Ich will beide Titel gewinnen.»
... über ein Nachtessen mit Ronaldo:
«Ein Einladung zum Abendessen würde ich sicher annehmen. Ich habe immer betont, dass ich kein Problem mit ihm habe. Wir sind keine Freunde, aber wir haben auch noch nie im gleichen Team gespielt. Wir sehen uns jeweils an den Award-Galas und da gibt es nie ein Problem. Beim letzten Mal haben wir sogar richtig lange miteinander gesprochen.»
Messi und Ronaldo: Keine Freunde, aber sie haben auch kein Problem miteinander.Bild: AP/AP
... über die bevorstehende Wahl des Weltfussballers:
«Es ist seltsam, niemand weiss so richtig, wer Favorit ist. Zuletzt wurde mehr auf die Leistungen im Klub geschaut, was sicher nicht schlecht ist. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich der Favorit bin. Aber wie ich schon oft gesagt habe: Individuelle Auszeichnungen sind mit nicht so wichtig.»
(pre)
Alle FIFA-Weltfussballer seit 1991
1 / 36
Alle FIFA-Weltfussballer seit 1991
2023: Lionel Messi. Im Alter von 36 Jahren wird er zum achten Mal gekürt, taucht bei der Preisvergabe jedoch nicht auf. Dahinter belegten Erling Haaland und Kylian Mbappé die Plätze 2 und 3.
quelle: keystone / martin meissner
Chefsache: Keine Fussball-Fans im Büro, bitte!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Was du hier findest? Aussergewöhnliche Tore, kuriose Szenen, Memes, Bilder, Videos und alles, das zu gut ist, um es nicht zu zeigen. Lauter Dinge, die wir ohne viele Worte in unseren Sport-Chats mit den Kollegen teilen – und damit auch mit dir. Chat-Futter eben.
Leute, die ihm das vorwerfen, vergessen vielleicht oft den indirekten Einfluss eines solch grossen Spielers.
Jeder Verein ist interessiert, einen Spieler mit einem solchen Format bei Laune zu halten.
- Wenn Barca weiss, dass er sich gut mit Neymar versteht, werden sie sich wohl automatisch mehr um eine Verpflichtung bemühen.
- Funktioniert ein Mitspieler nicht mit Messi, wird der Verein wohl eher diesen Spieler als Messi abgeben ;-)