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So will der SFV mit Sexismus im Fussball aufräumen

Der SFV will die Aufmerksamkeit der EM 2025 im eigenen Land nutzen, um Mädchen und Frauen im Fussball nachhaltig zu fördern.
Der SFV will die Aufmerksamkeit der EM 2025 im eigenen Land nutzen, um Mädchen und Frauen im Fussball nachhaltig zu fördern.bild: sfv

So will der SFV mit Sexismus im Fussball aufräumen

29.06.2025, 10:3829.06.2025, 10:47
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Sexismus ist laut dem Schweizer Fussballverband noch immer eine tief verwurzelte Realität im Sport. Nun will der Verband diese Mentalitäten ändern. Anlässlich der Frauen-EM 2025 verstärkt er sein Engagement gegen Diskriminierung und setzt auf eine Reihe von ehrgeizigen Projekten, um die Stellung der Frauen im Schweizer Fussball nachhaltig zu fördern

«Sexismus gibt es leider in allen Bereichen und Organisationen. Der Schweizer Fussball ist da sicher keine Ausnahme, weder heute noch in der Vergangenheit», räumt Dominik Erb, Sprecher des Schweizerischen Fussballverbands (SFV), ein. Der SFV sei sich dieser Tatsache bewusst und bekräftige den Willen, entschieden gegen jede Form von Diskriminierung oder Verletzung der Integrität in der Welt des Sports vorzugehen.

Um Opfern oder Zeugen die Möglichkeit zu geben, sich zu äussern, steht nun eine nationale Stelle zur Verfügung. Sie ermögliche es, jedes sexistische oder diskriminierende Verhalten im Fussball und im Sport allgemein zu melden. «Es handelt sich um ein wichtiges Instrument, um Fehlverhalten im Sport zu sanktionieren», sagt Erb.

Mit Null-Toleranz-Politik in die EM

Im Rahmen der Frauen-Europameisterschaft 2025, die in der Schweiz ausgetragen wird, verfolgt der SFV eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Sexismus und verpflichtet sich, jeden Vorfall sehr ernst zu nehmen, wie es weiter hiess. Konkrete Massnahmen oder Sanktionen könnten jedoch nicht vorhergesehen werden, da jede Situation von Fall zu Fall analysiert werden müsse.

Der SFV möchte die EM 2025 zu einem echten Schaufenster für den Frauenfussball und zu einem Sprungbrett für nachhaltigen Wandel machen. So umfasst «Here to Stay» rund 20 Projekte, die bis 2027 umgesetzt werden sollen, um die Stellung der Frauen im Fussball zu fördern – auf dem Spielfeld, aber auch an der Seitenlinie und in den Entscheidungsgremien. Das Ziel ist klar: Die Zahl der lizenzierten Spielerinnen, Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Managerinnen in der Schweiz soll verdoppelt werden.

«Inside Nati Camp» – die Schweizer Fussballerinnen vor der Heim-WM.Video: YouTube/Schweizerischer Fussballverband (SFV / ASF)

Derzeit besitzen 44'909 Spielerinnen eine Lizenz, 2593 Frauen trainieren eine Mannschaft, 127 sind Schiedsrichterinnen und 386 bekleiden einen Posten im Vorstand oder in der Leitung von Vereinen und Verbänden. (pre/sda)

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Sicht auf den Eingangsbereich im Hotel Seepark in Thun.

quelle: keystone / peter schneider
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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johnny-be-good
29.06.2025 14:01registriert März 2025
Und schwupps, schon ist der Fokus nicht mehr auf der sportlichen Leistung. Schade darum. Ich würde einfach gerne ein gutes Fussballtournier sehen, einfach so mal technisch anspruchsvolle und sportlich gute Spiele sehen. Mal ganz ohne dieses vollmundigen Ankündigungen und Nebengeräusche. Wird wohl nichts werden und das Interesse wird auch nicht grösser damit.
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fant
29.06.2025 13:00registriert Oktober 2015
Die Art und Weise, wie Frauenfussball im Moment gepushed wird, finde ich schon strange:

Aus Sicht Gleichberechtigung völlig richtig und unterstützungswürdig, da habe ich kein Problem damit.

Aber mit Passivsport habe ich schon sehr Mühe. Abgesehen von der (wohl geringen) Sogwirkung auf den Breitensport ist Passivsport (20 rennen, 10000e schauen zu) nur eine grosse Geldkonzentrationsmaschine ohne Nutzen für die Gesellschaft. Ausser dass die Gesellschaft nicht aufmuckt, solange es genug Brot und Spiele gibt...

Ich will nicht mehr Geld bei den Frauen. Sondern weniger bei den Männern.
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