Auch Sie sind schuldig! Zwölf absolut hirnrissige Gründe, wieso wir als Fussballfans unseren Lieblingsklub unterstützen
1. Weil es der Papi (oder das Mami) gesagt hat
Jetzt mal ehrlich: Kein Mensch zwischen 6 und 50 Jahren hört je freiwillig auf seine Eltern – nie, nie, nie, das ist ein eisernes Prinzip. Die grosse Ausnahme bildet unser Lieblingsklub. Stolz erzählen wir von damals, als wir als Dreikäsehoch mit dem Papi in der Kurve standen und bitter flennten, weil es am Fressstand keinen Pingu-Sirup gab. Dabei vergessen wir total, dass wir unser Herzblut heute wohl für den Erzrivalen vergiessen würden, wenn sich unsere Eltern damals anders entschieden hätten.

2. Weil der Klub so schön erfolgreich ist
Sobald der FC Basel in der Champions League mal wieder einen Riesen tötet, holt plötzlich die halbe Schweiz ihre rot-blaue Bettwäsche aus dem Schrank. Im Stadion mampft Melanie Winiger genüsslich eine Bratwurst, während sie sich mit Christa Rigozzi via Whatsapp über den tollen Anzug von Paulo Sousa freut. Wir alle gehören gerne zu den Siegern, Klubwechsel von Modefans sind aber ein grosses No-Go.
3. Weil wir einmal an diesem Ort in den Ferien waren
«Ja weisst du, zu Real habe ich eben einen persönlichen Bezug.» Nein, nein, nein – es zählt nicht, wenn wir vor 13 Jahren einmal ein Wochenende in Madrid verbracht und danach wegen übermässigem Sonnenblumenkern-Konsum tagelang an Verstopfung gelitten haben. Schliesslich sind wir nach unseren Badeferien in Ägypten auch nicht Fan vom FC El Gouna. Basta!
4. Weil uns die Trikotfarbe so wahnsinnig gut steht
Drei Worte: Fussball...ist...keine...Modenschau. Ok, das waren vier.
Cultural Leonesa wore their tuxedo kit for the most elegant charity match ever played http://t.co/Q9hyI6F0kV pic.twitter.com/oq78lbHut2
— Brooks Peck (@BrooksDT) 31. Juli 20145. Weil wir im Suff immer so schlechte Entscheidungen treffen
Fussball geht unter die Haut, doch das sollte man nie zu wörtlich nehmen. Auch direkt nach dem gewonnen Cupfinal mit sechs Liter Bier intus ist ein Klub-Tattoo tendenziell eine suboptimale Idee. Schliesslich bleibt das Kunstwerk für immer bestehen, unser Herzensverein aber vielleicht nicht. Fragt nur mal den Typen mit dem Xamax-Tattoo, der sich nur noch im Burkini ins Schwimmbad getraut.
“@Football__Tweet: This has to be the worst tattoo of 2015 already. #THFC pic.twitter.com/1Ua5TXJZ2s” what do we think of Tottenham?
— Kate Brisland (@katebris) 13. Januar 20156. Weil einer der Spieler soooo ein Hübscher ist
Etwas für die Frauen und gleichgeschlechtlich orientierten Männer unter uns: Ins Kino gehen, weil man den Hauptdarsteller anschmachtet, das ist total ok. Dafür wird der Gute ja bezahlt. Im Stadion können und sollen aber auch Hässletten gross rauskommen. Hier zählt nur das, was der Kicker kann. Postpubertäre Schwärmereien bitte im Tagebuch ausleben – und nur dort.
7. Weil wir gegen den Strom schwimmen wollen
Wer kennt sie nicht, die Spezialisten: Sich extra vor dem WM-Final noch ein Argentinien-Trikot kaufen, um damit im Public-Viewing die ganze Meute an Deutschland-Fans zu ärgern – und das, obwohl man ausser diesem Messi, von dem immer alle reden, keinen einzigen Argentinier kennt. Nein, danke! Das gilt auch für den Klubfussball. Hipster mit Profilneurose sollen sich stattdessen bitte eine Hornbrille kaufen und sich einen lässigen Bart wachsen lassen.
8. Weil wir mit dem Klub in FIFA unschlagbar sind
Hat der Kollege wieder einmal sein Joypad zerdonnert, weil wir mit Doumbia einfach nicht zu stoppen sind? Keiner von uns sollte deswegen gleich Fan von ZSKA Moskau werden. Die Sache mit den wöchentlichen Russlandreisen geht auf Dauer extrem ins Geld und ausserdem ist Putin ja angeblich einer von den Bösen.

9. Weil ein ehemaliger Spieler unser grosses Kindheitsidol war
Ratinho, Ceccaroni, Zellweger – dauernd liegen wir unseren Kollegen mit Heldengeschichten aus Urzeiten in den Ohren. Hallo, damals war ein Handy noch so gross wie ein durchschnittlicher Reisekoffer und die Spice Girls waren in den Charts – so gut kann das alles nicht gewesen sein.
10. Weil der Klub so einen saucoolen Namen hat
Wenn wir Crystal Palace, Batman Petrolspor oder den FC Santa Claus als unseren Lieblingsklub bezeichnen, dann sollten wir vielleicht lieber nicht erwarten, dass wir als ernstzunehmende Fussballfans wahrgenommen werden.
11. Weil wir einem der Spieler gleichen – echt jetzt!
Es ist wie im Spiegelkabinett: Bei jedem Auftritt von grossen Stars wie Cristiano Ronaldo kriecht eine Armee von Möchtegern-Klonen aus ihren Kinderzimmern. Zuletzt war dieses Phänomen anlässlich der Ballon-d'Or-Vergabe eindrücklich vor dem Kongresshaus in Zürich zu bestaunen. Schlechte Nachrichten Jungs: Ihr gleicht mehr dem Milchbubi von der Kinderschokolade als den grossen Fussball-Giganten.
12. Weil der Ex-Trainer ein Ritter war und Ritter einfach coole Säue sind
Hier sind ausschliesslich Fans von Manchester United betroffen. Ab Ende der Neunzigerjahre hat sich dieses Klientel auch in der Schweiz viral vergrössert. Ein Grund: Ex-Trainer Alex Ferguson wurde von der Queen zum Ritter geschlagen. Ein echter Ritter, wow, so cool – was kostet das Trikot?
You guys thought the hamster in a sweater was cute? I present to you a guinea pig in battle armor. pic.twitter.com/8ZoRCAcc8V
— twt_gambar (@twt_gambar) 20. April 2014